Wie steht es wirklich mit unseren Möglichkeiten, frei zu wählen, und welche Bedeutung kommt den Großkonzernen in Wahrheit zu? Diese wunderbare Marken-Infografik, aus der sich die Besitzverhältnisse und Hierarchien der Marken untereinander ergeben, wurde am 6. Oktober auf der Internetseite reddit.com vorgestellt und enthüllt sehr viel Interessantes über unsere angebliche Wahlfreiheit - oder eigentlich Wahlunfreiheit - als Verbraucher. Sie trägt die Überschrift: »Die Illusion der Wahlmöglichkeit«.
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Betrachtet man die Markengruppen, so ergeben sich viele plausible Aspekte. Es liegt nahe, dass zum Nestlé-Konzern viele Unternehmen gehören, die Tierfutter, Kosmetika und pulverförmige Lebensmittel vertreiben, werden diese Dinge doch wahrscheinlich alle aus den gleichen Zutaten hergestellt. Aber die Kleidungsbranche ist für einige Überraschungen gut. Vielleicht bewahrt man dort etwas vom gedörrten Pferdefleisch auf, aus dem das Hundefutter produziert wird, und die besten Abfälle benutzt man für Gürtel.

Aber ungeachtet dessen scheinen alle diese Marken letztlich zehn größeren Marken zu gehören: Kraft, Nestlé, Coca-Cola, PepsiCo, General Mills (sehr passender Name), Procter & Gamble, Johnson & Johnson, Mars und Unilever.

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Es geht aber nicht nur um unsere Produkte

Findet man die erste Grafik schon erschreckend, wie schockiert wird man dann erst sein, wenn man sich die zweite Infografik ansieht, die beschreibt, wer die Medien in Amerika kontrolliert. Auf den ersten Blick hat man den Eindruck einer ungeheuren Medienvielfalt, aber schaut man genauer hin, wird klar, dass es sich letztlich nur um eine Handvoll Medienkonzerne handelt.

1983 befanden sich 90 Prozent der amerikanischen Medien im Besitz und unter der Kontrolle von mehr als 50 Konzernen. Im vergangenen Jahr ist diese Zahl auf sechs Konzerne geschrumpft. Hier muss man wirklich von der »Illusion der Wahlfreiheit« reden: GE, Time Warner, CBS, Viacom, Disney und News Corp kontrollieren praktisch den gesamten Markt. Kein Wunder, dass man auf jedem Kanal oder in allen Zeitungen das Gleiche zu sehen und zu hören bekommt. Wie können die Medien objektiv sein, wenn die wirklichen Entscheidungen nur von einer sehr kleinen Zahl von Menschen getroffen werden?

Vielleicht ist diese Auffassung naiv, aber die Richtung, in der wir uns bewegen, scheint mit dem Gemeinwohlprinzip nicht mehr viel zu tun zu haben. Aber vielleicht ist das ja auch ein Irrtum, und die Personen, denen all dies gehört, sind eigentlich die nettesten Menschen überhaupt, deren Denken und Handeln nur um das allgemeine Wohl kreist. Warum könnten sie sonst so erfolgreich sein? Ich überlasse Ihnen die Entscheidung in dieser Frage.