Die gestiegene Ökostrom-Umlage ist noch nicht verdaut, da droht den Stromkunden der nächste Preisschock: Die Netzbetreiber fordern mehr Geld. Die Gebühren stehen vor einem deutlichen Sprung.
Strom
© dpa/Peter Steffen/SymbolDie Gebühren für die Netznutzung sollen weiter steigen.
Nicht nur wegen der gestiegenen EEG-Umlage wird Strom im nächsten Jahr teurer. Den Kunden droht noch eine weitere Erhöhungswelle, die die Financial Times Deutschland in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet. Demnach planen die Betreiber von Stromnetz eine Entgelterhöhung von bis zu 23 Prozent. Das gehe aus einem ersten Überblick des Energieanbieters Lichtblick hervor. Das Vergleichsportal Verivox bestätigte den Trend. Die ersten Daten deuteten auf eine durchschnittliche Steigerung von zehn Prozent hin, so ein Sprecher gegenüber FOCUS Online. Die Bundesnetzagentur beziehungsweise die Landesregulierungsbehörden müssen der Erhöhung der Netzentgelte allerdings noch zustimmen.

Die Netzentgelte machen gut 22 Prozent des Strompreises aus. Im vergangenen Jahr waren es knapp fünf Cent je Kilowattstunde. Die Netzentgelte sind eine Gebühr, die die Energiekonzerne den Netzbetreibern für die Durchleitung des Stromes zahlen. Die Konzerne geben die Entgelte wiederum an die Stromkunden weiter. Die Bundesnetzagentur garantiert eine feste Rendite, um den Netzbetreibern einen Anreiz für Investitionen und den Ausbau zu geben.

Die Branche mache vor allem die zunehmende Einspeisung von Solar- und Windstrom für die Kostensteigerung verantwortlich, schreibt die FTD. „Wir haben technisch alle Hände voll zu tun“, zitiert die Zeitung ein Unternehmen. Steigerungsraten von 30 bis 40 Prozent bei Ökostrom erforderten mehr Investitionen in Trafos, Umspannanlagen sowie Mess- und Regeltechnik.