Bei Gefechten mit Rebellen haben syrische Streitkräfte die demilitarisierte Zone auf den Golanhöhen befahren. Israel protestierte bei den Vereinten Nationen.
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© REUTERS/Ronen ZvulunBewohner des Dorfes Buqata beobachten den syrischen Teil der Golan-Höhen (Archiv)
Drei syrische Panzer sind nach israelischen Angaben in die demilitarisierte Zone auf den Golanhöhen eingedrungen. Die Panzer hätten offensichtlich im Kampf gegen syrische Rebellen das Feuer eröffnet, sagte eine israelische Armeesprecherin. Israels Streitkräfte auf dem Golan seien in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Syrien verletzte damit ein Waffenstillstandsabkommen von 1974. Israel meldete das den Vereinten Nationen. Israel und Syrien hatten ein Jahr nach dem Jom-Kippur-Krieg von 1973 die Einrichtung einer Pufferzone unter UN-Kontrolle vereinbart. Dort dürfen sich nur UN-Beobachtertruppen aufhalten. Die Armeesprecherin sagte, dennoch seien die syrischen Panzer auch am Samstagabend noch in dem Ort Bir Ajam gewesen.

Rebellen kämpfen um Lufthoheit in Nordsyrien

Syrische Rebellentruppen führen seit dem frühen Morgen offenbar einen Großangriff gegen einen Stützpunkt der Luftwaffe in der nördlichen Provinz Idlib. Medien und syrische Aktivisten berichten, dass bis zu fünf verschiedene Rebelleneinheiten gleichzeitig den Militärflughafen Taftanas von mehreren Seiten mit Panzerfäusten und Mörsergranaten angreifen.

In einem von Aktivisten im Internet veröffentlichten Video war zu sehen, wie Aufständische von einem Fahrzeug aus Raketen abfeuerten. Außerdem waren über Gebäuden aufsteigender Rauch und eine Startbahn zu erkennen. Das Video wirkte authentisch und deckte sich mit weiteren Berichten aus der Region.

Reporter von Al Jazeera und BBC berichten von schweren Gefechten in der Region, die nicht nur auf einen Angriff auf den Stützpunkt hindeuteten, sondern scheinbar eine Besetzung vorbereiten sollen. Rebellenkommandeur Abu Omar al-Homsi sagte, dass von dem Stützpunkt nahe der türkischen Grenze die meisten Luftangriffe auf die nördlichen Provinzen ausgingen.

Oppositionsgruppen wollen vielleicht Exilregierung ausrufen

Die syrische Rebellen sind erst kürzlich in die Kritik geraten, weil sie gefangene syrische Soldaten hingerichtet haben sollen. Im Internet tauchten Videos auf, in denen zu sehen ist, wie Rebellen eine Gruppe von zehn verletzten Soldaten erst foltern und dann erschießen. Amnesty International bezeichnete das Vorgehen als Kriegsverbrechen, sollte sich die Echtheit des Videos bestätigen.

Am Sonntag treffen sich unter der Schirmherrschaft der Arabischen Liga in Doha, der Hauptstadt von Katar, der Syrische Nationalrat und andere Oppositionsgruppen. Nach unbestätigten Berichten könnten die Teilnehmer eine Exilregierung ausrufen, an deren Spitze der seit Langem zur Opposition zählende Riad Seif stehen würde.

dpa/dapd/AFP/nf/rav