Die Gehlberger warten seit über vier Monaten auf einen versprochenen Reparaturtrupp. Der Frost könnte den Schaden vergrößern. Wahrscheinlich wurde durch eine angeschnittene Wasserader unterirdisch Erdreich weggespült.

Gehlberg. Das Loch auf der Ritterstraße Richtung Schmücke entstand über Nacht. Das war bereits im Sommer, eine Woche vor dem Gipfeltreffen. Zum Glück wurde der kleine Erdfall gleich bemerkt, bevor Fußgänger oder Fahrzeuge zu Schaden kamen, denn er befindet sich direkt auf einer Kreuzung. Die Gemeinde sicherte die ein mal ein Meter große Gefahrenstelle, später stellte das Straßenbauamt Mittelthüringen Warnbalken und Sperren auf.

Viereinhalb Monate nachdem die Erde dort nachgab, ist noch immer nichts repariert. Jetzt steht der Winter vor der Tür und die Zeit zur Beseitigung der Engstelle, die den Verkehr auf einer Fahrbahn und bergauf behindert, wird knapp.

Doch zum Ortstermin am Dienstag im Schneetreiben bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kamen lediglich Hans Lehrke, Bürgermeister Gehlbergs und Mike Hellmundt, Mitarbeiter der Bauverwaltung im Oberen Geratal. "Ich habe die Firma, die hier reparieren soll, angerufen und eingeladen, gekommen ist niemand", sagte Hellmundt. Schon vor Wochen gab es Reparaturversprechen. Im September sollte alles erledigt sein. "Passiert ist dennoch nichts, trotz wiederholter Nachfragen", ärgert sich Lehrke.

Dabei ist noch nicht mal eindeutig geklärt, was sich dort unter der Erde abspielt. Vermutungen gehen in folgende Richtung: 2008 wurde eine Gasleitung hinauf in die Schmücker Straße verlegt. Dabei könnte eine unterirdische Wasserader getroffen worden sein. Die spülte den Untergrund aus, die Erde sackte ab, der Straßenbelag hielt der Belastung nicht stand. Lehrke: "Das dort Wasseradern verlaufen ist lange bekannt." Jedes Jahr zur Schneeschmelze drückt Wasser durch das Kopfsteinpflaster auf der Schmücker Straße. Kommt nun Frost in die Erde, wird der Schaden vielleicht noch größer.

Baulastträger der Ritterstraße ist das Land, was den Schaden auch festgestellt hat. Betroffen ist mit der Schmücker Straße aber auch eine Gemeindestraße. Die muss 15 Meter bergauf aufgegraben werden, um eine Drainage zur Entwässerung zu legen. Wie üblich, geht so ein Reparaturauftrag von der Energiefirma zu einer Unterfirma und von dort in diesem Fall zu einer Schmalkalder Fernmeldefirma. Die will nun angeblich am 16. November fertig sein. Weiter heißt es in einem Schreiben: Wir bedauern die Verzögerung. Eine Begründung dafür fehlte. Hellmundt: "Bis heute ist bei uns nicht mal eine Schachtgenehmigung beantragt."

Der Schneepflug hatte vor zwei Wochen bereits Probleme die Straße um die Absperrung freizuschieben.