Bei mehreren Bombenexplosionen in einem Vorort von Damaskus sind mindestens 54 Bewohner getötet worden. Rund 80 Menschen wurden verletzt. Syrische Staatsmedien geben den Rebellen die Schuld.


In einem vorwiegend von Christen und Drusen bewohnten Viertel der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Mittwoch mindestens 54 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 80 Menschen seien verletzt worden, berichteten Ärzte in den umliegenden Krankenhäusern. Nach Angaben von Regimegegnern explodierten in dem Vorort Dscharamana am Morgen kurz hintereinander vier Sprengsätze. Zwei der Bomben waren in Autos versteckt.

Die Nachrichtenagentur Sana sprach von einem "terroristischen Bombenanschlag". Im Fernsehen waren Bilder von Feuerwehrleuten zu sehen, die brennende Autowracks löschten. Herunterfallende Trümmer von umliegenden Häusern zerstörten weitere Fahrzeuge.

Lage im Stadtteil spitzt sich zu

Die Bewohner des Viertels hatten zu Beginn des syrischen Bürgerkrieges versucht, sich aus der bewaffneten Auseinandersetzung herauszuhalten. Die Lage in dem Stadtteil spitzte sich jedoch in den vergangenen Monaten zu, nachdem dort mehrfach Bomben explodiert waren. Mittlerweile haben Drusen und Christen Milizen gebildet, um ihr Viertel zu verteidigen. In der Gegend wohnen viele Anhänger von Präsident Baschar al-Assad, den Aufständische seit März vergangenen Jahres bekämpfen.

Die Rebellen in Syrien hatten in den vergangenen Wochen mehrere wichtige Militärstützpunkte vor Damaskus erobert, woraufhin die syrische Luftwaffe die Oppositionellen nahe der Hauptstadt angriff. Die Armee konzentriert ihre Schlagkraft vor allem auf Damaskus, um einen Ansturm der Rebellen zu verhindern.

mlr/DPA/AFP/Reuters