Deodorants sind möglicherweise nicht so ungefährlich wie angenommen.
Deo
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Genfer Forscher haben nachgewiesen, dass der Deo-Inhaltsstoff Aluminiumchlorid (ein Aluminiumsalz) Brustzellen schädigt. Das wirft die Frage auf, ob die Produkte mitverantwortlich sein könnten für Brustkrebs.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Brustkrebsfälle in industrialisierten Ländern gestiegen. Gleichzeitig habe es immer mehr Fälle gegeben, in denen der Brustkrebs im äußeren Teil der Brustdrüse - nahe den Achseln - entstand, teilte die Universität Genf mit.

Das ließ vor ein paar Jahren den Verdacht aufkommen, dass bestimmte schweißhemmende Inhaltsstoffe in Deodorants bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen könnten. Bisher habe es aber nur ganz wenige Daten gegeben, die für oder gegen diese Hypothese sprechen würden, teilte die Universität in einer Aussendung mit.

Experten wiesen Schädigung von Zellen nach

Ein Genfer Team um den Biologen Stefano Mandriota und den Brustkrebsspezialisten Andre-Pascal Sappino hat sich der Frage nun angenommen. Ihre im Fachmagazin Journal of Applied Toxicology publizierte Studie zeigt, dass das in herkömmlichen Deos oft benutzte Aluminiumchlorid Brustzellen schädigen kann. Die Forscher kultivierten für die Studie Modelle menschlicher Brustzellen. Auf die Zellen wirkte Aluminiumchlorid ein - in Dosen, die 1.500 bis 100.000 mal weniger hoch waren als jene in herkömmlichen Deodorants. Nach ein paar Wochen stellten die Forscher fest, dass die Zellen geschädigt waren.

Das Aluminiumchlorid bewirkte in den Zellen ein abnormales Verhalten, das jenem entspricht, das in den ersten Phasen einer tumorartigen Veränderung von Zellen beobachtet wird. Außerdem fanden die Forscher eine erhöhte Zahl von sogenannten Doppelstrangbrüchen des
Erbguts
, die ebenfalls mit Krebsentstehung in Zusammenhang stehen könnten.

Kein ausreichender Nachweis

Die Studie reiche zwar nicht um nachzuweisen, dass Aluminiumsalze, wie sie in klassischen Deos benutzt werden, Brustkrebs auslösten, hieß es in der Mitteilung. Doch sie sei ein wissenschaftlicher Beweis dafür, dass diese Stoffe für Brustzellen schädlich wären.

(APA/sda)