Sie verheddern sich in den Kabeln der Masten oder werden durch deren rotes Licht dauerhaft abgelenkt: Rund sieben Millionen Zugvögel in Nordamerika sterben an Funktürmen, berichten Experten. Dabei wäre Abhilfe gar nicht schwer - und könnte vielen Tieren das Leben retten.
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© dpaZugvögel umfliegen einen Baukran: hohe Bauwerke und Lichter irritieren die Tiere
Los Angeles - Es es ist die Höhe der Türme und deren rote Leuchten, das vielen Zugvögeln zum Schicksal wird. Rund sieben Millionen Zugvögel sterben nach Schätzungen von Wissenschaftlern jedes Jahr an Funktürmen in den USA und Kanada. Die Tiere verheddern sich meist in den Kabeln an den Masten und verenden dort, berichten Forscher nun im Online-Fachjournal PLoS ONE .

Die Warnzeichen an den Türmen führten dazu, dass die Vögel davon geradezu in den Bann gezogen würden. "Sie fliegen immer wieder um das Bauwerk herum und verheddern sich dann in den Kabeln", sagte der Hauptautor der Studie, Travis Longcore.

Ungefähr drei von vier der 6,8 Millionen tödlichen Unfälle passieren an den höchsten der insgesamt ungefähr 84.000 Funktürme in Nordamerika.

Blinklicht besser als dauerhaftes Leuchten

Die Forscher nennen in ihrem Bericht Lösungen, um das unnötige Vogelsterben zu stoppen: Würde man beispielsweise die ständig leuchtenden Lampen an den 4500 Türmen, die höher als 150 Meter sind, durch blinkende ersetzen, könnte die Zahl der daran sterbenden Vögel um 45 Prozent gesenkt werden, sagte Longcore.

Die Forscher plädieren deshalb dafür, zumindest bei der anstehenden Umstellung von analoger auf ausschließlich digitale Fernsehübertragung in den USA, so weit wie möglich, auf den Neubau besonders hoher Türme mit ständig leuchtenden Lichtern zu verzichten.

nik/dpa