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Echt? Franzose präsentiert 150 km/h schnelles Hoverboard

Das französische Unternehmen »Zapata Racing« hat nach eigenen Angaben ein 150 km/h schnelles Hoverboard entwickelt.

Hoverboard
Screenshot: Video unten....
Der Gründer des Unternehmens ist Frank Zapata, ehemaliger Jet-Ski-Weltmeister und Erfinder des »Flyboards«, mit dem man mit Hilfe eines Wasserstrahls bis zu neun Meter in die Luft steigen kann. Nun hat er das »Flyboard Air« entwickelt, ein Hoverboard, mit dem man bis zu zehn Minuten lang und mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern schnell über dem Boden sausen kann - und das in bis zu 3.000 Metern Höhe. Über die technischen Details sowie den Antrieb ist nichts bekannt gegeben worden aber auf dem Vorführvideo ist das Gerät ziemlich laut, deshalb spekuliert man, dass es über ein Düsentriebwerk verfügen könnte. Den nötigen Treibstoff dafür könnte er in dem rucksackähnlichen Behälter mit sich führen, den er an seinem Rücken trägt und von dem Schläuche zu dem Flyboard Air zu führen scheinen.


Auf dem Video demonstriert Zapata seinen Hoverboard mit einem etwa 300 Meter langen Flug über einem See und einer Geschwindigkeit von rund 55 km/h in geringer Höhe. Vielleicht könnte es daran liegen, dass er im Ernstfall doch lieber im Wasser landen wollte, um schlimmere Verletzungen zu meiden. Denn eines ist sicher, stürzt man mit dem Flyboard Air ab, würde ein Fallschirm erst ab einer Höhe von etwa 80 Metern einen gewissen Schutz gewähren. Wie also ein marktreifer Flyboard Air diese Sicherheitsfrage lösen will, bleibt abzuwarten.

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ISS bekommt aufblasbares Modul - Beam

Die Raumstation ISS wächst: Mit einem aufblasbaren Modul entsteht auf dem Außenposten der Menschheit ein neuer Raum - wenn auch nur zu Testzwecken. Die Raumfahrer sollen damit wichtige Ausrüstung für eine Reise zum Mars erproben.
nasa kapsel
© dpa/Bigelow Aerospace/NASA/dpaErstmals hat die US-Behörde Nasa ein aufblasbares Wohnmodul an der Internationalen Raumstation ISS installiert.
Mit einem Roboterarm koppelten Experten der Leitzentrale in Houston im US-Staat Texas das zusammengefaltete Modul „Beam“ am Samstag am Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde an. Das sei ein wichtiger Meilenstein für künftige Weltraummissionen wie eine bemannte Reise zum Mars, sagte ein Nasa-Sprecher in einer Live-Übetragung. Die Nasa erhofft sich von „Beam“ Erkenntnisse über Möglichkeiten des Lebens außerhalb der Erde.Die Besatzung der ISS soll „Beam“ in den kommenden zwei Jahren mit mehreren Einstiegen in die Kapsel ausgiebig testen. Die Raumfahrer sollen herausfinden, ob die Konstruktion mit ihrer faltbaren Außenhaut Menschen zuverlässig vor kosmischer Strahlung, extremen Temperaturen sowie herumfliegendem Weltraumschrott und Mikrometeoriten schützen kann.


Kommentar: Wahrscheinlich sind zum Glück weder Weltraumschrott noch Mikrometeoriten vorbeigekommen.


Zunächst muss das Wohn- und Arbeitsmodul jedoch aufgeblasen werden. Wie ein Ballon soll sich die zylinderförmige Kammer aufblähen, wenn Luft in den Hohlraum strömt. Dies solle voraussichtlich im Mai geschehen, hieß es. Der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zufolge, die neben der Nasa einer der Hauptbetreiber der ISS ist, könnte „Beam“ nach dem 15. Mai in Betrieb genommen werden.

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Das Voynich-Manuskript - ungelöstes Rätsel oder professionelle Fälschung?

Seite aus dem Voynich Manuskript
© picture alliance / dpa
Es ist das wohl rätselhafteste Buch der Welt. Das Voynich-Manuskript enthält 246 handgeschriebene Seiten mit knapp 170.000 Schriftzeichen sowie unzählige Bilder von nackten Frauen, Sternbildern und Pflanzen. Doch lesen kann das Werk bis heute niemand, es ist in einer unbekannten Schrift verfasst. Was steckt dahinter?

Zahlreiche Experten haben sich an der Entschlüsselung versucht und teilweise skurrile Theorien aufgestellt - aber keine konnte bewiesen werden. So gibt es unzählige Spekulationen rund um das Manuskript und seine Entstehung. Ist es 500 Jahre alt und enthält geheime medizinische Rezepte? Oder stammt es von einem der berühmtesten Gelehrten des Mittelalters und ist damit viel älter? Ist es womöglich eine Fälschung vom Anfang des 20. Jahrhunderts? Hat sich irgendwann im Lauf der Zeit jemand einen Spaß erlaubt und steht eigentlich nur Unsinn in dem Buch? Haben Aliens es hinterlassen?

Unbekannte Sprache oder verschlüsselter Text?

Das Buch fasziniert Laien und Forscher bis heute, immer noch versuchen einige, ihm sein Geheimnis zu entlocken. Das Voynich-Manuskript hat keinen Titel, auch ein Autor wird nicht genannt. Es ist aus mehreren Lagen von Pergament-Blättern zusammengeheftet.

Zwischen 20 und 30 verschiedene Zeichen werden verwendet. Sprachforscher fanden heraus: Die Wörter lassen sich zwar nicht lesen, erinnern aber in ihrer Verwendung an eine natürliche Sprache: Manche erscheinen nur auf einigen Seiten, andere sehr häufig. Am Ende des Werkes finden sich drei Zeilen mit Zeichen, die Forscher als möglichen Schlüssel ansehen, um den Text zu enträtseln. Diese Zeichen erinnern eher an bekannte Schriften. Niemand weiß, ob der Manuskript-Text nur verschlüsselt ist, ob er in einer unbekannten Sprache verfasst ist, ob es sich um eine Kunstsprache handelt, oder ob der Text einfach sinnlos ist.

Kommentar: Eine Möglichkeit ist natürlich auch, dass es sich bei dem Buch um eine besonders professionell gemachte Fälschung handeln könnte. Manche Dinge können Antwortsucher auf eine falsche Fährte bringen, während viele echte Rätsel und Mysterien darauf warten, entdeckt und gelöst zu werden ...

Mehr Infos auf Englisch zum Manuskript:


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Motten haben gelernt: Stadt-Motten vermeiden künstliche Lichtquellen

motten licht
© epa/raminder pal singh"Männer umschwirren mich, wie Motten um das Licht", sang dereinst Marlene Dietrich.
Mottenpopulationen, die über mehrere Generationen hoher Lichtverschmutzung ausgesetzt waren, zieht es weniger zu künstlichen Lichtquellen

Basel/Zürich - Lichtverschmutzung wirkt sich negativ auf Organismen und ganze Ökosysteme aus, besonders nachtaktive Insekten sind betroffen. Sie werden vom künstlichen Licht angezogen - mit meist tödlichen Folgen. Eine Studie von Forschern der Universitäten Basel und Zürich im Fachblatt Biology Letters zeigt nun, dass städtische Motten gelernt haben, Licht zu meiden.

Die Anziehungskraft, die Licht auf Motten ausübt, ist sprichwörtlich. Straßenlaternen und andere künstliche Lichtquellen werden dabei oft zur Todesfalle: Entweder verbrennen die Tiere an der Lichtquelle, oder sie werden zur leichten Beute für Fressfeinde. Die Sterblichkeit von urbanen Insekten ist in Städten deutlich höher als in ländlichen Gebieten.

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Teichpflaumen: "Pflaumenernte" am Grund von Grönlands Seen

Wissenschaftler des Darmouth College in New Hampshire staunten nicht schlecht, als sie im vergangenen Sommer einige kleinere Seen im Westen Grönlands hydrologisch untersuchen wollten. Die Böden dieser Seen oberhalb des Kangerlussuaq-Fjordes waren voller runder Kugeln, die wegen ihrer ockernen Farbe auf den ersten Blick wie ein Haufen reifer Kartoffeln aussahen.
Pflaumenernte unter Wasser
© Jessica Trout-HaneyDie Kugeln sind so groß wie Tennisbälle und bestehen aus einer glitschigen, gallertartigen Masse.
In jedem See gab es in Ufernähe Tausende davon. Die Kugeln, die so groß wie Tennisbälle werden konnten, bestanden aus einer glitschigen, gallertartigen Masse. Bei genauerer Untersuchung stellten die Forscher um Jessica Trout-Haney fest, dass diese Kugeln nicht etwa Pflanzen, sondern dichte Kolonien von Cyanobakterien waren. Tatsächlich handelt es sich bei der Entdeckung in Grönland um eine der gegenwärtig dichtesten Ansammlungen dieser Bakterien auf der Welt.

Cell Phone

Noch verstrahlter: Handys sollen mit Ultraschall gesteuert werden

Unhörbar, unsichtbar - mit Ultraschall das Handy steuern. Eine gute Idee? Die Branche rüstet auf. Unser Schallraum wird immer mehr verpestet, meint dagegen ein Lärmexperte, und fordert Ultraschallschutz für empfindliche Menschen.
Handystrahlung
Wo wir gerade bei Neuheiten sind: Könnte gut sein, dass wir unsere Smartphones noch immer unterschätzen. Im Guten wie im Schlechten. Das Gute zuerst, etwas für die Gadget-Gerüchteküche. Laut dem gewöhnlich gutunterrichteten Technolgy Review arbeiten Computertechniker daran, neue Anwendungen auf Ultraschallbasis zu entwickeln. Unhörbarer Schall zur Steuerung von Kopfhörern zum Beispiel. Kommt ein Anruf, nimmt man einfach die Ohrstöpsel raus, und die eingebauten Ultraschallsensoren sorgen dafür, dass die Musik pausiert.

Was es dazu braucht, Lautsprecher und Mikrofon, ist längst eingebaut. Ultraschall, so liest man, könnte das dritte Auge des Handynutzers werden, mit Ultraschall kann man spielend signalisieren, messen, warnen - aber womöglich auch stören, quälen und verletzen? Womit wir schnell beim bösen Teil angekommen wären. Denn etwas verspätet, aber zum Warnen noch rechtzeitig genug, hat uns mit den Proceedings A der Royal Society die Arbeit eines englischen Akustikforschers aus Southampton erreicht. Timothy Leighton stellt die Frage, die schon den Walschutz lange beschäftigt, aber nun umso dringender nach Aufklärung verlangt:

Kommentar: Es ist durch Studien längst bekannt, dass Ultraschallwellen Schäden verursachen. Umso besorgniserregender, dass die Schäden durch die elektromagnetische Strahlung anscheinend nicht ausreichen - fast so, als könnte man gar nicht genug verstrahlt sein...


Moon

Russland, Roskosmos-Chef: „In 50 Jahren wird es Marsflüge und Mondbasen geben“

Wer ins All fliegen möchte, sollte sich noch ein paar Jahrzehnte gedulden. In der Zukunft wird es jedoch Stationen auf dem Mond und auf dem Mars geben. Auch die Internationalen Raumstation (ISS) wird weiter eine Rolle spielen. Der Leiter der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, Igor Komarow, spricht mit RT über die Aussichten der Raumfahrtbranche.

Putin Rodkosmos
© SputnikIgor Komarow, Generaldirektor von Roskosmos, im Gespräch mit Präsident Wladimir Putin im Oktober 2015 am Wostochni Kosmodrome.
Der Generaldirektor von „Roskosmos“, Igor Komarow, erzählte RT über ehrgeizige Pläne der russischen Raumfahrtindustrie und versicherte, dass diese durchaus real seien. Man arbeite bereits an deren Verwirklichung:
„In den kommenden 50 Jahren erwarten uns viele Ereignisse. Dazu zählen Mars-Expeditionen und ernsthafte Forschungen auf dem Mond. Ich glaube, Russland wird Orbiter in die Mars- und Mond-Umlaufbahn bringen und eine Basis auf dem Erdtrabanten aufbauen. Wir besprechen bereits unser Mondprogramm mit der NASA und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).“

Better Earth

Japan: Pläne für "unsichtbaren" Zug veröffentlicht

Die japanische Eisenbahngesellschaft Seibu-Railways hat zum hundertjährigen Firmenjubiläum eine neue Version ihrer S-Bahn mit der Bezeichnung »Roter Pfeil« in Auftrag gegeben.

Japan
© Seibu-Group
Die japanische Star-Architektin Kazuyo Sejima wird nun sowohl die Innenräume als auch die Fassade des Zuges neu entwerfen und dem Roten Pfeil eine völlig neue Optik verleihen. Die Vorgaben des Auftragsgeber sind klar definiert: Mit ihrem neuen Design soll die Architektin eine Atmosphäre schaffen, die eine Entspannung und einen Komfort wie im Wohnzimmer vermittelt. Dabei soll der Zug sich »weich und harmonisch« in die Landschaft einpassen. Sejima plant, halb-transparente und reflektierende Werkstoffe zu verwenden, um den Zug optisch mit der Umgebung verschmelzen zu lassen.

Die Seibu-Railways betreibt ein rund 180 Kilometer langes Streckennetz zwischen Tokyo und der Präfektur Saitama und ihre Züge sind traditionell eigentlich hellgelb, wobei die neueren Waggons auch schon überwiegend blau und grau lackiert wurden.

Info

Bewegung durch Chip: Querschnittsgelähmter kann seine Hand wieder bewegen

Immer mehr Querschnittsgelähmten kann durch neue technologische Entwicklungen geholfen werden. Nun kann ein junger Mann aus Dublin im US-Staat Ohio sogar mithilfe eines Chips im Gehirn seine Hand bewegen. Im Fachmagazin Nature berichten die Wissenschaftler vom Battelle Memorial Institute und von der Ohio State University vor ihrer innovativen Entwicklung.
medizinischer Chip, Implantat chip
© GraphicCompressor – fotolia
Querschnittslähmung bedeutet drastische Veränderungen des Lebens

Ob ein schwerer Unfall beim Sport, eine Infektion oder Krebserkrankung: Es gibt viele Ursachen für eine Querschnittslähmung, welche für die Betroffenen massivste Auswirkungen hat und eine schlagartige Veränderung des gesamten Lebens bedeutet. Dank der stetig fortschreitenden technologischen Entwicklung kann Patienten jedoch immer besser geholfen werden. Nun haben US-Mediziner eine neue Technologie vorgestellt, durch welche ein querschnittsgelähmter Mann die rechte Hand allein durch seine Gedanken bewegen kann.

Cow Skull

Erstmalige Entdeckung: Knochenfresser-Wurm im Mittelmeer

Bizarrer Osedax-Wurm fraß an einem Walschädel vor der spanischen Küste
Osedax Deceptionensis
© Universidad de BarcelonaVom im Mittelmeer entdeckten Osedax-Wurm existieren keine guten Fotos, dies ist eine eng verwandte Art aus dem Südpolarmeer, Osedax deceptionensis.
Im Walschädel ertappt: Forscher haben erstmals einen Osedax-Wurm im Mittelmeer entdeckt. Der Knochenfresser-Wurm fand sich in einem Walschädel am Grund des Blanes Unterwasser-Canyons vor der spanischen Küste. Das belegt, dass das Vorkommen dieser bizarren Wesen nicht auf die kalten, dunklen Wasser der Tiefsee beschränkt ist, so die Forscher im Fachmagazin PloS ONE. Ob die Knochenfresser auch anderswo im Mittelmeer leben, muss nun untersucht werden.

Das wurmähnliche Osedax-Wesen ist eine Kuriosität der Evolution: Die Würmer besitzen weder Mund noch Darm. Ihre Leibspeise, die Knochen von Walskeletten am Meeresgrund, verdauen sie stattdessen mit Hilfe von wurzelartigen Auswüchsen, in denen symbiontische Bakterien als Verdauungshelfer fungieren. Bizarr ist auch ihre Fortpflanzung, bei denen mikroskopisch kleine Männchen auf dem Eileiter des Weibchens leben.