Wissenschaft und TechnologieS


Magnet

Umweltfreundlicher Fusionsreaktor

fusionsreaktor
© unbekanntUmweltfreundlicher Fusionsreaktor
Frankreich entzündet das »Sonnenfeuer«

Die Kernenergie nimmt einen neuen Anlauf. Im südfranzösischen Cadarache entsteht der »Internationale Experimentalreaktor« ITER. Anders als bei der konventionellen Kernspaltung soll hier die Kernverschmelzung, die Energiegewinnung nach dem Vorbild der Sonne, verwirklicht werden. ITER ist 30 Meter hoch, die Brennkammer fasst 840 Kubikmeter, enthält aber im Betrieb nur ein Gramm Wasserstoff. Während innen um 100 Millionen Grad Celsius herrschen, verlangen die umliegenden Magnetspulen eine Betriebstemperatur von minus 270 Grad, um durch Supraleitung maximale Leistung zu erzielen.

Aufgabe von ITER (lat.: der Weg) ist allerdings nicht, wirklich Strom zu erzeugen, sondern vielmehr zu helfen, die Probleme dieser Technologie zu lösen. Das Wichtigste: Wie lässt sich die ungeheure Hitze erzeugen, die nötig ist, damit - wie in unserem Zentralgestirn - Wasserstoffatome zu Helium verschmelzen können? Weil auf der Erde der nötige Druck fehlt, braucht die Kernfusion eine zehnmal so hohe Temperatur wie auf der Sonne. Doch das 100 Millionen Grad Celsius heiße, aber extrem dünne Gas würde sich beim Kontakt mit der Reaktorwand sofort abkühlen.

UFO

CGI Computeranimationen: Making-Of-Video zeigt, was heutzutage Computeranimation leisten können

Im Herbst 2012 sorgte ein sich wieder geradezu viral verbreitendes Youtube-Video für Spekulationen in einigen einschlägigen Online-Foren und Communities darüber, ob es sich um einen eindeutigen Filmbeweis für außerirdische UFOs handeln könnte. Während Experten angesichts des Videos relativ schnell erkannten, dass es sich hier um eine aufwendige Computeranimation handelte, geistert das Video bis heute noch hier und da als UFO-Beweis durchs Netz. Ein Making-Of zum Video zeigt, wie es gemacht wurde und damit zugleich den beeindruckenden Stand der Möglich- und Machbarkeiten in Sachen Computer Generated Imagery (CGI) also der am Computer generierbaren Bilderwelten mit kaum mehr von der Realität unterscheidbarer Echtheitswirkung.
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© youtube.com/user/menithingsStandbild aus dem Video "UFO Over Santa Clarita".
Hollywood (USA) - Hier zunächst das Video, das seit seiner Veröffentlichung im Herbst 2012 bald 1,3 Millionen mal angeschaut wurde:

Christmas Tree

NEOShield: Mit Schwachsinn Asteroiden abwehren wollen

asteroide con una cola1
© HUBBLEEl asteroide P/2010 A2
Erdnahe Himmelsobjekte kommen in ihrer Umlaufbahn der Erde gefährlich nahe. Um mögliche Kollisionen zu verhindern, müssten ihre Bahnen umgelenkt werden. Im internationalen Projekt "NEOShield" versuchen Wissenschaftler dafür eine Art Düsentriebwerk zu entwickeln.

Die Abkürzung NEO steht für Near Earth Objects. In den letzten 20 Jahren wurden tausende dieser Objekte ausfindig gemacht, deren Umlaufbahnen sich eines Tages mit der der Erde kreuzen könnten.

Asteroiden beschießen

Forscher nehmen an, dass alle paar einhundert Jahre ein Asteroid die Erde treffen wird. Beispiele aus der Vergangenheit, wie der 1.200 Meter weite Barringer-Krater in Arizona, den ein Asteroid mit einem Durchmesser von etwa 50 Metern verursacht hat, zeigen mögliche Auswirkungen.

Um eine Kollision zu verhindern, müsse die Bahn der Asteroiden umgelenkt werden, wie der Leiter des Projekts, Alan Harris vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, in einem Video auf der Homepage des Fraunhofer-Instituts erklärt.

Kommentar: Dieses Projekt könnte sich gleich der NASA anschließen:

Schwachsinn: NASA möchte Asteroiden einfangen

Auch in diesem Artikel muss angemerkt werden, dass Asteroiden sehr oft zu spät erkannt werden:

Ein Asteroid verfehlte die Erde letzte Woche - Wie hoch sind die Chancen, dass dies immer so ist?
Asteroid XE54 verfehlte nur knapp die Erde - Erst 2 Tage zuvor entdeckt
Asteroid verfehlte nachts knapp die Erde


Bug

Panama: 5,7 Millionen genveränderte Mücken gegen Dengue-Epidemie

gentechnik mücke
© unbekannt
Panama hat angesichts der aktuellen Dengue-Epidemie einen Versuch gestartet und 5,7 Millionen genveränderte Mücken gekauft, die helfen sollen, die Verbreitung des Dengue-Virus stark einzudämmen.

Nur die weiblichen Mücken sind Überträger des Virus. Die männlichen Mücken wurden so genverändert, dass die weiblichen Mücken durch dioe Befruchtung sterben.

Der Versuch, der 400.000 Dollar kostet, wird in einem der bevölkerungsreichsten Bezirke des Landes erprobt, das gleichzeitig für eine hohe Mückenpopulation bekannt ist.

Wissenschaftler, die diesen Versuch begleiten sollen, sind geteilter Meinung über den Erfolg des Experiments. Einerseits steht fest, dass die Population der Dengue übertragenden Mücke drastisch reduziert werden kann, andererseits besteht die Befürchtung, dass sich durch die Reduzierung dieser Art andere Mückenarten stark vermehren könnten.

Der Versuche wird von März bis einschließlich August stattfinden und umfasst damit alle klimatischen Situationen des Jahres.

Das Insekt, das in dem Experiment in Panama verwendet wird, stammt ursprünglich aus Mexiko. Es wird die gleiche Gen-Technik angewendet, die in der englischen Universität Oxford im Jahr 2002 entwickelt wurde und von der Firma Oxitec vertrieben wird.

Positive Erfahrungen wurden mit dieser Mückenpopulation bereits aus den Cayman Inseln und in Bradsilien gemacht.

Cassiopaea

Polarlicht-Tanz auf dem Saturn

Neue Bilder der Saturn-Sonde "Cassini" und des Weltraumteleskops "Hubble" zeigen beeindruckende Aufnahmen der gewaltigen Polarlichter über den Polen des Ringplaneten Saturn.

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© NASA/JPLPolarlichter über Saturn.
Pasadena (USA) - Wie auf der Erde, so werden auch die Polarlichter des Gasplaneten von energetischen Elektronen des Sonnenwindes hervorgerufen, wenn diese - gelenkt von planetaren Magnetfeld - über dem Süd- und Nordpol in die die Atmosphäre des Saturn eintauchen und hier mit Wasserstoffmolekülen zusammentreffen.

Jupiter

Astronomen erstellen erstmals geografische Karte vom Jupitermond Ganymed

Aufgrund der Ausdehnung der Sonne, wird unsere Erde wahrscheinlich schon in rund zwei Milliarden Jahren - ähnlich wie die heutige Venus - zumindest nach heutigen und irdischen Maßstäben zu heiß und nicht mehr lebensfreundlich sein. Sollte es die Menschheit dann noch geben, so müssten wir uns spätestens dann nach einer neuen Heimat umschauen. Mit seiner teilweise felsigen Oberfläche und einem unterirdischen Wasserozean wäre der Jupitertrabant und zugleich größte Mond im Sonnensystem dann wahrscheinlich die erste Wahl. US-Forscher haben jetzt erstmals eine geologische Karte dieser "nächsten Erde" erstellt.

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© USGS Astrogeology Science Center/Wheaton/NASA/JPL-CaltechAnsichten der neuen geologischen Karte des Jupitermondes Ganymed.
Pasadena (USA) - Die Karte basiert auf den Daten und besten Aufnahmen von Ganymed durch die NASA-Sonden Voyager 1 und 2 von 1979, und Galileo, die das Jupitersystem von 1995 bis 2003 erforschte. Wie das Team um Geoffrey Collins vom Wheaton College zur von der U.S. Geological Survey berichtet, handelt es sich um die erste globale geologische Karte dieses Eismondes und eines Mondes im äußeren Sonnensystem überhaupt.

Mars

NASA präsentiert endgültige Erklärung zum Mars-Stein Mysterium

Einen Monat nachdem ein wie aus dem Nichts auf Aufnahmen des NASA-Mars-Rovers "Opportunity" aufgetauchter Stein, nicht nur Laien sondern selbst die NASA vor ein Rätsel gestellt hatte und Forscher sogar schon über einen möglichen Mars-Organismus spekulieren ließ, haben NASA-Wissenschafter nun die Herkunft des bis dahin mysteriösen Steins mit der Bezeichnung "Pinnacle Island" geklärt.

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© NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./Arizona State Univ."Pinnacle Island" (A) und sein Gegenstück (B) am Herkunftsort unterhalb der Fahr- und Wendespuren (C) des NASA-Marsrovers "Opportunity".
St. Louis (USA) - In Aufnahmen der unmittelbar neben dem Stein (s. Abb. A) gelegenen Wendespuren des Rovers hat das Team um den Opportunity-Wissenschaftler Ray Arvidson von der Washington University in St. Louis sozusagen die andere Hälfte von "Pinnacle Island" identifiziert (B) und damit die bereits erste Theorie der NASA-Forscher bestätigt, dass der Stein während des Wendemanövers des Rovers von dessen Rädern an seine neue Position bewegt wurde.

Kommentar:


Bulb

Biologen beobachten erstmals dass auch Vögel mittels Augenkontakt miteinander kommunizieren können

Britische Biologen haben erstmals beobachtet, dass auch Vögel mittels Augenkontakt miteinander kommunizieren können. Bislang war diese Fähigkeit nur von Menschen und Primaten bekannt.

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© Richard Wood, cam.ac.ukDohle
Cambridge (England) - Wie die Forscher um Gabrielle Davidson von der University of Cambridge aktuell im Fachjournal Biology Letters berichten, konnten sie beobachten und dokumentieren, wie Dohlen alleine mittels Warnsignalen ihrer Augen Konkurrenten erfolgreich davon abhielten, ihren Nistkästen zu nahe zu kommen.

Cloud Grey

El Niño: Wahrscheinlichkeit für 2014 bei 76 Prozent

Die El Niño-Southern Oscillation (ENSO) gilt als stärkstes Klimaphänomen, das in der Vergangenheit bereits des Öfteren verheerende Unwetter hervorgerufen hat. Um Umweltkatastrophen mit Tausenden Menschenopfern zu vermeiden, hat ein internationales Forscherteam rund um die Physiker Armin Bunde und Josef Ludescher von der Justus-Liebig-Universität in Giessen (JLU) mithilfe moderner Methoden aus der Statistischen Physik ein revolutionäres neues Prognoseverfahren entwickelt. Dieses stellt bisherige Modelle sowohl in puncto Prognosezeitraum als auch Treffgenauigkeit deutlich in den Schatten. Demnach liegt die El-Niño-Wahrscheinlichkeit für das Jahr 2014 bei 76 Prozent.

Saturn

Leben auf Seen des Saturnmonds Titan, zumindest im Labor

Titan
© nasa/jpl/usgsHeutige Seenplatte auf dem Titan
Würde ein Asteroid auf dem Saturnmond Titan einschlagen, könnten sich dort Aminosäuren bilden, zeigen die Laborexperimente einer US-Forschergruppe mit Beteiligung der Universität Wien

Pullman/Wien - Das Experiment von Stanley Miller brachte im Jahr 1953 bahnbrechende Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens. 60 Jahre nach diesem berühmten Versuch denken die Forscher nun einen Schritt weiter. Was sich für die Erdatmosphäre testen lässt, funktioniert ebenso für andere Gasgemische, so die Überlegung des amerikanisch-österreichischen Teams. Konkret ging es in ihrem Experiment um den Saturnmond Titan.

Während Stanley Miller die frühe Erdatmosphäre sowie einen Ozean nachstellte und zeigte, dass sich in seiner "Ursuppe" bereits nach wenigen Tagen Aminosäuren, die Bausteine des Lebens, gebildet hatten, simulierten sie nun die Bedingungen auf Titan. Anstelle von Wasser verwendeten sie dabei ein Ammoniak-Wasser-Gemisch, wie man es auf dem Saturnmond antreffen könnte. Der Versuch war erfolgreich: Tatsächlich konnten auch hier bald Aminosäuren nachgewiesen werden.