Wissenschaft und TechnologieS


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Verblüffent: Geschickte Krähen erstaunen Biologen - Hawaiianische Krähen sind Werkzeugnutzer

Hawaiianische 'Alalās sind von Natur aus erstaunlich gewiefte Werkzeugnutzer
Hawaiianische 'Alalās Krähe Raabe
© Ken Bohn / San Diego Zoo GlobalHawaiianische 'Alalās (Corvus hawaiiensis) gehören zu den geschicktesen Werkzeugnutzern im Tierreich
Clevere Vögel: Eine nur auf Hawaii vorkommende Krähenart erweist sich als wahrer Meister der Werkzeugnutzung. Die Vögel hantieren geschickt mit Stöckchen, um Futter aus Löchern und Spalten zu pulen und erkennen sofort, welche Werkzeuge passen und welche nicht. Das Erstaunliche daran: Die hawaiianischen Krähen besitzen dieses Geschick von Natur aus, sie müssen es nicht erst lernen, wie Forscher im Fachmagazin "Nature" berichten.

Die Nutzung von Werkzeugen ist bei Tieren extrem selten: Nur bei einem Prozent aller bekannten Tierarten hat man diese Fähigkeit bisher beobachtet, darunter vor allem bei Primaten und Vögeln. Bekannt sind die Goffini-Kakadus, die sich Werkzeuge selbst basteln und sogar Tresore knacken können. Die neukaledonischen Geradschnabelkrähen (Corvus moneduloides) hantieren sogar mit mehreren Werkzeugen hintereinander und verstehen selbst versteckte Ursachen.

Magic Wand

Heißer Ringnebel um den Wolf-Rayet-Stern WR 124

Heißer Ringnebel um den Wolf-Rayet-Stern WR 124
wolf-rayet-stern
© ESA/NASA, Hubble, J. Schmidt
Dramatische Szenerie: Dieser Ball aus heißglühenden Gasen ist gleich in mehrfacher Hinsicht extrem. Denn sein Ursprung, der Wolf-Rayet-Stern WR 124, ist einer der schnellsten und heißesten Sterne der Galaxie. Entsprechend höllisch ist auch der von ihm ausgehende Strom an heißer Materie.

Wolf-Rayet-Sterne sind eine seltene und noch immer rätselhafte Phase im Leben von extrem massereichen Sternen. Diese explodieren nicht sofort als Supernova, sondern durchlaufen eine Periode, in der sie nahezu ihre gesamte Hülle abstoßen. Gleichzeitig heizen sie sich stark auf. Bei dem hier abgebildeten Stern WR 124, auch als Hen 2-427 bekannt, ist die Oberfläche mehr als 25.000 Grad Celsius heiß. Zum Vergleich: Auf unserer Sonne sind es "nur" rund 5.500 Grad.

Bulb

Bei Samsung explodiert das Galaxy Note 7 - Bisher 26 Verletzte

Samsung ist um Schadensbegrenzung bemüht. Wie die Verbraucherschutz-Behörde CPSC gestern mitteilte, ruft der südkoreanische Konzern in den USA alle vor dem 15. September verkauften Galaxy Note 7 zurück. Zudem gibt es offizielle Zahlen hinsichtlich defekter Geräte.
samsung galaxy note
Allein in den USA soll es zu 92 Vorfällen mit überhitzten Note 7-Smartphones gekommen sein. Dabei haben sich 26 Nutzer Verbrennungen zugezogen. Bei 55 Fällen soll es zu Sachbeschädigungen gekommen sein. Anfang dieses Monats hatte Samsung noch von 35 Fällen gesprochen.

Samsung Galaxy Note 7

Weitaus größer ist die Zahl der betroffenen Geräte. In den USA wurden eine Million Einheiten verkauft. Hinzu kommen 15.405 abgesetzte Smartphones in Mexiko sowie weitere 21.953 in Kanada. Weltweit hat das Unternehmen 2,5 Millionen Galaxy-Norte-7-Modelle produziert, von denen eine Akku-Charge einen Defekt aufweist.

Samsung weist in einer Stellungnahme abermals darauf hin, dass es „sehr wichtig ist, die Nutzung Ihres Geräts sofort einzustellen, es auszuschalten und im Rahmen des Rückrufprogramms auszutauschen.“ Dem Aufruf sind laut Tim Baxter, President und Chief Operating Officer von Samsung America, nur 13.000 Nutzer nachgekommen.

Ein Grund dafür könnte sein, dass bisher keine Austauschgeräte zur Verfügung stehen und Betroffene unter Umständen in Ermangelung eines Ersatzgeräts nicht auf ihr Handy verzichten wollen. Den Einzelhandel sowie die Mobilfunkanbieter will Samsung nun bis spätestens 21. September mit fehlerfreien Geräten beliefern.

Bizarro Earth

Schon in wenigen Wochen: Direkte Beobachtung von „Planet 9“ möglich

Seit im vergangenen Januar zwei US-Astronomen anhand übereinstimmender Bahneigenschaften von Objekten im Kuiper-Gürtel mathematisch auf die Existenz eines noch unbekannten großen Felsplaneten in unserem Sonnensystem geschlossen haben (...GreWi berichtete), liefern sich Astronomen weltweit ein Wettrennen darum, den sogenannten „Neunten Planeten“ auch durch eine direkte Beobachtung nachzuweisen und damit erstmals zu entdecken. Seine mathematischen Erstbeschreiber Mike Brown und Konstantin Batygin sind jetzt zuversichtlich den möglichen Aufenthaltsort ihres „Planet Nine“ gut genug eingegrenzt zu haben, um mit einem Großteleskop ganz gezielt nach ihm zu suchen. Schon in wenigen Wochen könnte - so „P9“ tatsächlich existiert - unser Sonnensystem also um einen großen Planeten reicher sein.
Planet 9
© Caltech/R. Hurt (IPAC)Künstlerische Interpretation des mutmaßlich neuen, neunten Planeten. Die Forscher vermuten, dass es sich um einen Planeten handelt, der Uranus und Neptun gleichen könnte (Illu.)
Pasadena (USA) - Wie Mike Brown, Astronom am California Institute of Technology (CalTech), der zugleich auch einer der Hauptverantwortlichen für die Degradierung des einstigen Planeten Pluto zu einem Zwergplaneten war, gegenüber der Los Angeles Times berichtet, habe er gemeinsam mit seinem Kollegen Batygin in wenigen Wochen sechs Tage lang die Möglichkeit, mit dem Subaru-Teleskop auf Hawaii nach „Planet Nine“ zu suchen

Orion
© Till Credner (WikimediaCommons), CC BY-SA 3.0Das Sternbild des Orion.
Zur möglichen Position des Planeten erläuterte Brown gegenüber der Zeitung: „Wir sind schon ein gutes Stück weiter gekommen, seine mögliche Position am Himmel einzugrenzen. Dieser Ort befindet sich ziemlich nahe am Sternbild Orion, was eigentlich recht komisch ist, da der Orion schließlich zu den bekanntesten Sternbildern zählt, die eigentlich fast jeder kennt. (...) Wir warten jetzt noch einige weitere Wochen, bis der Orion wieder hoch genug am Himmel steht, um dann mit unserer Suche zu beginnen und nach de Planeten systematisch zu suchen, bis wir ihn gefunden haben.“

Der Grund, weshalb ein Planet von der bis zu 10-fachen Masse unserer Erde großer Planet nicht schon längst gefunden wurde, liegt in seiner von den Astronomen vorherberechneten enormen Distanz zur Sonne: Mit einem vermuteten Abstand von möglicherweise mehr als 150 Milliarden Kilometern, würde der bis zum vierfachen Erddurchmesser große Planet selbst noch vom vergleichsweise lichtschwachen Pluto um das 10.000-fache überstrahlt.

Moon

Neumond und Vollmond: Studie findet Einfluss auf Spontangeburten bei Kühen

Im Volksglauben vieler Länder existiert die Vorstellung, dass der Zyklus des Mondes Empfängnis und Geburten bei Mensch und Vieh beeinflusst. Von Wissenschaftlern bislang bezweifelt und vermeintlich sogar anhand von Studien statistisch widerlegt, präsentieren japanische Forscher nun ihre Studie mit gegenteiligem Ergebnis und belegen einen statistisch signifikanten Anstieg von Spontangeburten bei Kühen abhängig von der jeweiligen Mondphase.
Kuh Vollmond
© grewi.deWeidekühe bei Vollmond (Illu.).
Tokyo (Japan) - Wie Tomohiro Yonezawa von der University of Tokyo aktuell im Fachjournal PLoS One (DOI:10.1371/journal.pone.0161735) berichten, zeigen ihre Untersuchungen und Beobachtungen an 428 Holsteinkühen auf einer Farm nahe Hokkaido über drei Jahre hinweg, dass die Frequenz von Spontangeburten bei multiparen Kühen von Neu- bis Vollmond gleichmäßig anstieg und während der abnehmenden Sichelphase abnahm.

Um das Ergebnis zu überprüfen, haben die japanischen Wissenschaftler die Geburtenrate aber nicht nur mit den Mondphasen abgeglichen, sondern die Daten auch mit anderen, etwa meteorologischen Beobachtungen und Werten verglichen - hierbei allerdings keine signifikanten Übereinstimmungen gefunden.

„Die Daten legen einen Zusammenhang der Spontangeburtsrate und den Mondphasen nahe. Die Beobachtung der Mondphasen könnte also zu einem besseren Verständnis der Niederkunft von Kühen führen“, so die Autoren.

Kommentar: Wissenschaftler bestätigen: Mehr Starkbeben bei Vollmond und Gezeiten


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Bäume wehren sich: Sie erkennen Rehe und verteidigen sich gezielt vor dem Gefressen-werden

wütender baum
Leipzig (Deutschland) - Während Pflanzen gerne als passive, intelligenz- und schmerzfreie Organismen dargestellt werden und ihre Nutzung bis hin zum Verzehr als moralisch unbedenklich propagiert wird, zeichnen Studien immer wieder, ein ganz anderes Bild - offenbaren direkte Reaktionen auf äußere Reize bis hin zur Kommunikation untereinander und mit anderen Lebewesen (siehe Links). In einer aktuellen Studie können Leipziger Wissenschaftler nun zeigen, dass Bäume unterscheiden können, ob eine ihrer Knospen oder Triebe nur zufällig durch eine Sturmbö abgerissen wurde oder einem gefräßigen Reh zum Opfer gefallen ist - und setzten bei Rehverbiss sogar Abwehrmechanismen in Gang.

Wie das Team um die Biologin Bettina Ohse von der Universität Leipzig und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) aktuell im Fachjournal Functional Ecology berichtet, stellt der Rehverbiss der schmackhaften Knospen ein großes Risiko für das Wachstum junger Bäume dar: „Mit Glück braucht das angefressene Bäumchen nur ein paar Jahre länger zum Wachsen als seine nicht verbissenen Artgenossen, hat es Pech, wird aus ihm ein Krüppelbaum, oder es muss nach mehreren Jahren den Überlebenskampf aufgeben. So können Rehe schnell viel Schaden anrichten und die Verjüngung von Beständen vieler Laubbaumarten erschweren.“

Kommentar:


Fish

Sensation: Delfine kommunizieren in menschenähnlicher Sprache in ganzen Sätzen

Dass Delfine mittels hunderter unterschiedlicher Pfeif- und Klicklaute kommunizieren ist nicht neu - auch nicht, dass diese Kommunikation erstaunlich komplex sein kann und Ausdruck der hohen Intelligenz der Tümmler ist. Jetzt aber haben russische Biologen und Verhaltensforscher erstmals Delfine dabei beobachtet bzw. belauscht, wie sie auf menschenähnliche Weise sich miteinander auszutauschen scheinen.
Delfine
© gemeinfreiSymbolbild: Delfine
Feodossija (Ukraine) - Wie Dr. Vyacheslav Ryabov von der Polytechnischen Universität in St. Petersburg aktuell im Fachjournal Mathematics and Physics (DOI: 10.1016/j.spjpm.2016.08.004) berichten, haben sie das Delfinpaar Yasha und Yana im Karadag Naturreservat nahe Feodissija am Schwarzen Meer mit einem Hydrophon belauscht, mit dessen Hilfe sie die einzelnen Pfeif- und Klicklaute dem jeweiligen Individuum zuordnen können. Sie konnten also nicht einfach nur die von den Tieren abgegebenen Töne hören, sondern sozusagen auch die jeweiligen Stimmen der Tiere voneinander unterscheiden und zuordnen.

Hierbei stellten die Forscher fest, dass die Delfine zum einen die Lautstärke und Frequenz ihrer Laute in ähnlicher Form veränderten, wie wir Menschen dies tun, um individuelle Wörter auszubilden und sie dann ebenfalls auf nahezu menschenähnliche Weise zu ganzen Sätzen zusammenzufügen. Hinzu zeigt sich, dass ein Delfin dem anderen „zuhörte“, ohne dessen „Sätze“ zu unterbrechen, bevor er darauf „antwortete“.

Fireball 5

30-Tonnen-Meteorit auf dem "Campo del Cielo" in Argentinien entdeckt

Bruchstück ist nicht nur das größte auf dem Campo del Cielo, sondern auch der zweitgrößte Meteorit der Welt

Feuerball Meteor
© Shutterstock
Buenos Aires - Das Campo del Cielo ("Himmelsfeld") im Norden Argentiniens trägt seinen Namen nicht von ungefähr: Auf 3 x 18,5 Kilometern Fläche findet man hier mindestens 26 Einschlagskrater mit Eisenmeteoriten: Überreste eines vor etwa 4.000 bis 5.000 Jahren in die Atmosphäre eingedrungenen und dort zerborstenen Himmelskörpers, die hier eingeschlagen sind. Insgesamt hat man bereits etwa 100 Tonnen Meteoritenmaterial aus dem Feld geborgen.

Nun wurde das bisher größte Bruchstück dieses Himmelskörpers gefunden, wie die Nachrichtenagentur Telam berichtete. Es soll über 30 Tonnen wiegen. Der bisher größte an diesem Fundort entdeckte Meteorit, genannt "El Chaco", wiegt einer neuen Messung zufolge knapp 29 Tonnen.

Der neue Fund übertrifft aber nicht nur "El Chaco". Er dürfte damit - wenn die Messungen genau sind - sogar der weltweit zweitgrößte Meteorit sein, nach dem in Namibia ausgegrabenen und über 50 Tonnen schweren "Hoba", der dort vor über 80.000 Jahren eingeschlagen ist.


Kommentar:




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Wissenschaftler bestätigen: Mehr Starkbeben bei Vollmond und Gezeiten

Gezeitenkräfte fördern die Verstärkung kleiner Risse zu großen Beben

Gefährliche Springtide: Wie stark ein Erdbeben wird, hängt auch von der Mondphase ab. Denn bei Voll- und Neumond wirken die Gezeitenkräfte besonders stark - und das fördert die Entstehung von Starkbeben. Vermutet wurde das zwar schon länger, doch erst jetzt liefern Forscher im Fachmagazin "Nature Geoscience" dafür die Belege. Demnach sorgen die erhöhten Gezeitenspannungen im Untergrund dafür, dass kleine Risse zu schweren Beben verstärkt werden.

erdbeben mond
© Lagyvik/ thinkstockDie Gezeitenkräfte bei Vollmond fördern starke Erdbeben. Schuld sind die erhöhten Spannungen im Untergrund.
Die Anziehungskraft von Sonne und Mond dehnt und staucht auf die Erdkruste - immerhin bis zu 40 Zentimeter hebt und senkt sich das Gestein dadurch. Weil sich diese Bewegungen auch an den Plattengrenzen bemerkbar machen, liegt auch ein Zusammenhang mit Erdbeben nahe. Tatsächlich ergab erst kürzlich eine Studie, dass die schwachen Erdbeben entlang der San Andreas-Verwerfung dem Rhythmus der Gezeitenfolgen.

Better Earth

Revolution durch Insulin-Schnecke: Meeresschnecke liefert Turbo-Insulin das nicht verklumpt

Patent der Natur könnte schnellwirksamere Diabetes-Präparate ermöglichen

Von der Natur abgeguckt: Eine Meeresschnecke könnte helfen, schneller wirksame Insulin-Präparate zu erzeugen. Denn das Insulin der Schnecke wirkt schon nach fünf Minuten, bisher gängige Präparate benötigen dagegen mindestens eine Viertelstunde, bis sie den Blutzucker senken. Durch Vergleiche der Molekülstruktur können Forscher nun das Erfolgsrezept für dieses "Turbo-Insulin" der Schnecken abgucken und auf menschliche Insulin-Präparate übertragen.


Kegelschnecke
© Baldomero OliveraEine Landkarten-Kegelschnecke (Conus geographus) stülpt ihr Maul über einen vn ihrem Gift betäubten Fisch.
Die Landkarten-Kegelschnecke (Conus geographus) war bisher vor allem für ihr gefährliches Gift bekannt: Wer von dem harpunenartigen Giftpfeil dieser tropischen Meeresschnecke getroffen wird, der muss um sein Leben fürchten. Die schnell wirkende Mischung aus mehr als 100 verschiedenen toxischen Substanzen führt schnell zum Schock und hat bereits einige Todesfälle verursacht. Ein Gegenmittel gibt es nicht.