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Cloud Lightning

Gefahr durch Blitze: Was tun bei Gewittern?

Neue Statistik zeigt Opferzahlen von Blitz-Unfällen und betont Gefahren bei Gewitter
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© freeimagesSymbolfoto

Wie gefährlich sind Gewitter wirklich? Im Schnitt stirbt einer von vier vom Blitz getroffenen Menschen, geht aus einer neuen Statistik deutscher Wissenschaftler hervor. Auch für Überlebende besteht ein großes Risiko bleibender Schäden, von Verbrennungen und Lähmungen bis zu psychischen Störungen. Die Gefahr lasse sich deutlich vermindern, wenn man sich bei Gewitter an einige Sicherheitsratschläge hält, betonen die Forscher.


Blitze sind unberechenbarer Naturgewalten: Sie sind nahezu unmöglich exakt vorherzusagen und führen eine gewaltige Energiemenge mit sich. Die Gefahr für Menschen bei Gewitter wird oft unterschätzt - "so wahrscheinlich, wie vom Blitz getroffen zu werden" gilt als Vergleich für extrem unwahrscheinliche Unfälle. In Deutschland geschieht dies jedoch jedes Jahr schätzungsweise mehreren hundert Menschen. Allerdings ist unklar, für wie viele davon der Blitzschlag tödlich endet: "Für Überlebende gibt es aber in der Bundesrepublik keine statistische Erfassung", bedauert Rechtsmediziner und Gewitterforscher Fred Zack von der Universität Rostock.

Kommentar: Die Nachricht wirkt überdramatisiert, denn die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz in Deutschland getroffen zu werden und dabei zu sterben liegt bei 1:18.000.000 und ist genauso wahrscheinlich, wie einmal im Lotto zu gewinnen. Dennoch sind die Gefahrenhinweise bei Gewittern wichtig und wie man sich am besten und sichersten verhält.


Windsock

Offshore Windparks - Leiden Seehunde unter dem Baulärm?

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© Rob Farrow / CC-by-sa 2.0Offshore-Windpark vor der Küste Englands
Taub durch Baulärm: Unterwasser- Lärm bei der Konstruktion von Offshore-Windparks kann das sensible Gehör von Seehunden schädigen. Das zeigen Messungen vor der Küste Großbritanniens. Rund die Hälfte der beobachteten Seehunde war dort einem Lärmpegel über der schädlichen Hörschwelle ausgesetzt. Als Folge droht den Robben Schwerhörigkeit - für die auf ihr Gehör angewiesenen Tiere eine schwerwiegende Belastung.

Der Bau von Windparks auf offener See ist keine leise Angelegenheit. Vor allem beim Einrammen der Fundamente in den Meeresboden entstehen Lärmpulse hoher Intensität: "Die Pulse folgen alle ein bis zwei Sekunden und erreichen Unterwasser-Lärmpegel von bis zu 250 Dezibel", berichten Gordon Hastie vom Scottish Ocean Institute in Fife und seine Kollegen. "Sie gehören zu den stärksten menschengemachten Geräuschen unter Wasser."

Galaxy

Was wiegt unsere Milchstraße? Kugelhaufen verhelfen zu präzisen Messungen

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© ESO/NASA/JPL-CALTECH/M. KORNMESSComputermodell unserer Milchstraße, betrachtet aus einer Entfernung von mehr als 10.000 Lichtjahren. Der helle Bereich ist das galaktische Zentrum, die Geburtsstätte neuer Sterne.
Owohl unser Sonnensystem ein Teil der Milchstraße ist, sind elementare Eigenschaften unserer Galaxis wie Größe und Masse nicht genau bekannt. Die Schätzungen der Astronomen differieren bisweilen um 100 Prozent. Der Grund ist die besondere Lage unserer Sonne - sie befindet sich wie die meisten der rund 100 Milliarden Sterne innerhalb der galaktischen Scheibe -, was die Vermessung der Milchstraße erheblich erschwert. Es fehlt gewissermaßen der Blick von außen. Eine internationale Astronomengruppe hat nun einen Weg gefunden, wie sich die Masse der Galaxis recht genau bestimmen lässt. Sie nutzen den Kugelsternhaufen Palomar 5 und die auf ihn wirkende Gezeitenkräfte.

Der kugelförmige Sternhaufen Palomar 5 wurde vor 65 Jahren von dem aus Ostwestfalen-Lippe stammenden Astronomen Walter Baade im Sternbild Schlange in einer Entfernung von 75.700 Lichtjahren entdeckt. Mit lediglich rund 5000 Sonnenmassen zählt er zu den masseärmsten Kugelsternhaufen der Milchstraße. Viele andere der rund 150 bekannten galaktischen Kugelsternhaufen, die unsere Milchstraße auf zum Teil extrem elliptischen Bahnen umrunden, enthalten dagegen mehrere hunderttausend Sterne.

Beaker

Gedrucktes Graphen kann teure Antennen ersetzen

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Seit Graphen 2004 erstmals hergestellt wurde, gibt es viele Ideen, wie man das Material am besten technisch einsetzen kann. Massentaugliche Anwendungen gibt es hingegen bisher kaum. Forscher von der University of Manchester haben jetzt mit einem neuen Verfahren funktionierende Funkantennen aus Graphentinte gedruckt.

Im Fachmagazin Applied Physics Letters argumentiert das Forscherteam, dass die gedruckten Antennen günstig, umweltfreundlich und flexibel seien und massenweise für die Radio-Frequenz-Identifikation (RFID) oder kabellose Sensoren produziert werden könnten. „Die Studie zeigt, dass gedrucktes Graphen jetzt marktreif für günstige Anwendungen im Funkbereich ist“, sagt Zhirun Hu aus dem Team.

Galaxy

Astronomen entdecken den "Jackpot Nebel" - Vier Quasare auf einen Streich

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Ein internationales Astronomenteam ist bei der Untersuchung von 29 Quasaren - leuchtkräftigen Galaxienkernen - unerwartet auf ein enges Quartett dieser seltenen Objekte gestoßen. Doppel- und Dreifachquasare kennen Himmelsforscher zwar bereits, aber SDSS J0841+3921 ist der erste vierfache Quasar. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Fund betrage lediglich eins zu zehn Millionen, so die Forscher im Fachblatt Science. Die Entdeckung sei also entweder ein unglaublicher Zufall, oder sie deute auf unbekannte Effekte in der Evolution von Galaxien und Galaxienhaufen.

„Extrem seltene Ereignisse haben die Macht, lang gediente Theorien auf den Kopf zu stellen“, sagt Joseph Hennawi vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. Die erste Entdeckung eines Quasarquartetts könne die Kosmologen dazu zwingen, ihr heutiges Bild von der Entstehung von Quasaren und Supergalaxienhaufen zu überdenken. Quasare stellen nur eine kurze Phase in der Galaxienentwicklung dar, angetrieben durch den Einfall von Materie in das supermassereiche Schwarze Loch einer Galaxie. Deshalb sind diese leuchtkräftigen Objekte selten, die typischen Abstände zwischen ihnen betragen einige Hundert Millionen Lichtjahre.

Chart Bar

Wenn das Klima eine Religion ist: Die Erde erwärmt sich weiter - Auch wenn es faktisch nicht stimmt

erderwärmung, klimaschwindel
© Sott.net
“Keine Pause, nirgends!”, verkündet Stefan Rahmstorf in seinem neusten Artikel in der KlimaLounge. Und weiter: “Wie unsere Stammleser wissen, hat es seit den 1970er Jahren einen stetigen globalen Erwärmungstrend gegeben, der zwar durch die üblichen kurzfristigen Schwankungen überlagert wird, der sich aber seither nicht in irgendeiner signifikanten Weise beschleunigt oder verlangsamt hat. [...] Da es keine Verlangsamung gegeben hat, hat es schon gar nicht eine Pause oder eine Unterbrechung (engl. „hiatus“) der Erwärmung gegeben.”


Das lässt sich doch einfach überprüfen. Dazu habe ich mir die Daten der Globaltemperatur von der NOAA (Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten) besorgt diese aufgetragen und die linearen Trends 1970-2015, 1980-2015, 1990-2015, 2000-2015 und 2005-2015 eingefügt. (Die NOAA Daten verwendet übrigens auch die NASA in ihren GISS-Datensatz der Globaltemperatur).

Zu sehen ist, dass der Trend seit 1970 rückläufig ist. Der Anstieg der Trendlinien wird immer flacher. Und dabei erzählen uns die Klimaforscher doch seit Jahren/ Jahrzehnten, dass sich die globale Erderwärmung mit zunehmenden Ausstoß von Treibhausgasen immer mehr beschleunigen wird. Das Gegenteil ist der Fall.

Hier nochmal die NOAA-Daten im Original von der Seite der NOAA für den Zeitraum 1998-2015.

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Es gibt Leute, die darin wirklich eine fortschreitende, ungebremste Erderwärmung erkennen (im 1/100-Grad-Bereich). Kaum zu glauben. Man muss nur ganz fest daran glauben und schon sieht man es. Das ist wie mit den Klecks-Bildern beim Psychologen.

Kommentar:


Chess

Synthetische Telepathie: Militär setzt Hirnströme für Kriegsführung ein

Hirnströme steuern Drohnen, Chemikalien erhöhen die Denkleistung, Hightech-Messgeräte lesen Gedanken: Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften wecken das Interesse des Militärs. Jetzt warnen britische Forscher vor den Folgen.

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© UnbekanntMenschliches Gehirn: Neuro-Forschung für militärische Zwecke

Wer sich nicht selbst ausmalen kann, welche Technologien die Neurowissenschaften eines Tages hervorbringen könnte, muss nur eine Videothek besuchen. Schon 1982 steuerte Clint Eastwood im Actionfilm Firefox ein russisches Hightech-Kampfflugzeug mit Gedankenkraft. Auch in der Matrix-Trilogie ging es darum, wie man allein mit Hirnströmen ein fernes Abbild seines Selbst steuern kann. Hollywood-Regisseur James Cameron trieb das Motiv des gedankengelenkten Ersatzkörpers in Avatar 2009 filmtechnisch auf seinen vorläufigen Höhepunkt.

Die Leinwand-Phantasien haben einen sehr realen Hintergrund. Militärs versuchen seit Jahrzehnten, Erkenntnisse aus der Hirnforschung für kriegerische Zwecke einzusetzen. Die Pentagon-Forschungsabteilung Darpa etwa finanziert derartige Projekte spätestens seit Anfang der siebziger Jahre. Jetzt warnt Großbritanniens altehrwürdige Royal Society vor den Folgen: Zahlreiche Technologien aus der Hirnforschung könnten militärisch eingesetzt werden - und Wissenschaftler seien sich nur selten darüber im Klaren.

"Die Neurowissenschaft kann der Gesellschaft großen Nutzen bringen", sagte Rod Flower, Professor für biochemische Pharmakologie an der Londoner Queen Mary University und Leiter der Arbeitsgruppe der Royal Society. Forscher kämen effektiven Therapien für Leiden wie Parkinson, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie und Suchterkrankungen täglich näher. Aber das Verständnis von Gehirn und menschlichem Verhalten könnte, verbunden mit Entwicklungen in der Medikamentenforschung, auch die Herabsetzung der menschlichen Leistungsfähigkeit bewirken - "und möglicherweise in neuen Waffen verwendet werden", warnt Flower.

Kommentar:


Beaker

Neurotechnologie- Patente schießen in die Höhe, Dunkelziffer aus Militär und Geheimdienst nicht mit eingeschlossen

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© Unbekannt
Eine Analyse des Forschungsunternehmens »Sharpbrains« hat ergeben, dass jährlich eine riesige Menge an Patente angemeldet werden, die sich auf das Ablesen von Gehirnwellen beziehen und mit einer Reihe unterschiedlicher Ziele verbunden sind.

Wurden zwischen 2000 und 2009 lediglich 400 Neurotechnologie-Patente eingereicht, waren es allein im Jahr 2010 schon 800 und im letzten Jahr bereits 1.600. Die Patente umfassen eine Reihe von unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten und sind nicht nur auf Gesundheitssysteme ausgerichtet. So steht zum Beispiel das Marktforschungsunternehmen »Nielsen« mit 100 angemeldeten Patenten an erster Stelle, gefolgt vom Software- und Hardwarehersteller »Microsoft«, der 89 ähnliche Patente schützen lassen hat.

Bulb

Das Ende der "Grünen Revolution"? - Wie die Marktwirtschaft die Ökowelle abwürgt

Einführung des Übersetzers: Dieser Artikel war natürlich vor der Wahl in Bremen erschienen, und als ich ihn entdeckt hatte, wusste ich noch nicht so recht. Jedoch nach dem Einbruch bei den Grünen bei der Wahl in Bremen (für mich ein sehr erfreuliches Zeichen) schient es mir doch angebracht, die in diesem Beitrag beschriebenen Verhältnisse diesbezüglich in den USA zu beleuchten, auch wenn es hier um „grüne Energie“ und nicht um die Grünen als politische Kraft geht. Darum folgt hier die Übersetzung. - Chris Frey
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Die Bewegung „Grüne Energie“ in Amerika ist tot. Sie ruhe in Frieden. Nein, eine Mehrheit von Amerikanern wird während der nächsten 20 Jahre nicht ihre Energie von Windmühlen und Solarpaneelen bekommen. Eine wichtige Erkenntnis aus dem rapiden und teuren Untergang der Marotte von der „Grünen Energie“ lautet, dass die zentrale Planwirtschaft nicht funktioniert.

Den Hauptbeitrag zur Zerschlagung grüner Energie, war der Schieferöl- und -gasboom zusammen mit dem steilen Rückgang des Preises für fossile Treibstoffe, den vor einigen Jahren nur wenige haben kommen sehen.

Ein neuer Bericht der International Energy Agency IEA räumt ein, dass grüne Energie im raschen Rückzug begriffen ist und zerschlagen wird durch „den jüngsten Preisverfall für fossile Treibstoffe“. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass der gewaltige Preisvorteil für Öl und Erdgas bedeutet, dass „fossile Kraftwerke immer noch die Stromerzeugung dominieren“.

Das hätte nicht geschehen sollen.

Kommentar: Es ist wie überall, der Markt und das Kapital sagt wo es lang geht:


Easter Egg 2

Ganz neu entdeckt: Das Bärtierchen mit "Leopardenfell"

Bärtierchen trotzen Trockenheit, Hitze und Kälte. Bei Exkursionen in die Alpen ist jetzt eine neue Art dieser winzigen Überlebenskünstler aufgespürt worden.
bärtierchen
Bären haben vier Beine, Leoparden auch. Dennoch setzt das Bärtierchen mit leopardenartiger Musterung, von dem hier ein Exemplar abgebildet ist, diese zoologische Regel nicht außer Kraft. Mit seinen acht Beinen ist die erst kürzlich identifizierte Art Echiniscus pardalis nämlich ein typisches Bärtierchen - ein Vertreter jener Organismen, die trotz ihrer weiten Verbreitung nicht auffallen, weil sie so winzig sind. Ihr Lebensraum reicht von den Tiefen der Ozeane bis ins Hochgebirge. Geradezu berühmt wurden die meist deutlich weniger als ein Millimeter großen Tierchen wegen ihrer extremen Widerstandskraft gegenüber Trockenheit, Hitze und Kälte.

Unter solchen Bedingungen dümpelt ihr Stoffwechsel auf niedrigster Stufe dahin, immer bereit, bei günstiger Gelegenheit wieder anzuspringen. Während einer Weltraummission trotzten sie im Zustand latenten Lebens sogar der energiereichen Strahlung und dem Vakuum.