Wissenschaft und TechnologieS


Blackbox

Bevorzugten "Steinzeitmenschen" Verwandte bei der Partnerwahl

Forscher haben erstmals direkte Hinweise darauf gefunden, wie die ersten landwirtschaftlich geprägten Gesellschaften sozial organisiert waren. Das erstaunliche Ergebnis: Zumindest die Steinzeit-Menschen, die sich vor 9.000 Jahren in Basta im Süden Jordaniens niederließen, lebten in endogamen Strukturen, das heißt, sie gingen fast ausschließlich Beziehungen mit Personen innerhalb der Verwandtschaftsgruppe ein.
Bild
© Benz et al. / PLoS OneEin Beispiel der zahlreichen im jordanischen Steinzeitdorf Basta gefundenen Gebiss, denen als Folge einer erblichen Fehlbildung die Plätze für die äußeren Schneidezähne (rot) fehlen.
Freiburg (Deutschland) - Wie das internationale Wissenschaftlerteam um Dr. Marion Benz vom Institut für Vorderasiatische Archäologie der Universität Freiburg aktuell um Fachmagazin PLoS One berichtet, untersuchten sie die Sozialstrukturen in dem Steinzeitdorf, in dem bislang mehr als 50 individuelle Skelette gefunden wurden. "Früher standen uns hauptsächlich die Ruinen der Häuser sowie Gräber zur Verfügung, um die soziale Organisation zu rekonstruieren", erläutert die Studienleiterin. "Nun konnten wir die Zähne und Kiefer der ehemaligen Dorfbewohnerinnen und -bewohner untersuchen."

Mars

Das Klima auf dem Mars wird auch erheblich von Wolken beeinflusst

Daten der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" belegen einen bislang unbekannten zweimal täglichen Temperatur-Zyklus auf dem Mars. Der Schlüssel zum Verständnis dieses Phänomens liegt in der ebenfalls bislang unerwarteten Erkenntnis, dass auch die zarten Wolken aus Wassereis in der oberen Marsatmosphäre das tägliche Klima des Roten Planeten beeinflussen.
Bild
© NASA/JPL/Texas A&M/CornellZirrusartige Wolken ziehe über den Marshimmel, aufgenommen am 2. Oktober 2006 von NASA-Marsrover "Opportinity". Bislang glaubten Planetenforscher, dass diese Wolken kaum bis keinen Einfluss auf das Mars-Klima hätten. Eine aktuelle Studie belegt nun das Gegenteil.
Pasadena (USA) - "Wir können ein Temperaturmaximum auf dem Mars sowohl gegen Mittag als auch ein zweites etwa gegen Mitternacht nachweisen", erläutert Armin Kleinboehl vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. "Dabei schwanken die Temperaturen bis zu 58 Grad Fahrenheit innerhalb dieses ungewöhnlichen Musters."

Santa

Schwachsinn: NASA möchte Asteroiden einfangen

So stellt sich die NASA das Projekt vor: Eine unbemannte Raumsonde nähert sich dem Himmelskörper. Vollautonom entfaltet sie einen Trichter, der den Asteroiden umschließt. So zieht ihn die Sonde Richtung Mond.

asteroid
Wir schreiben das Jahr 2021: Das Raumschiff Orion umkreist auf einer weiten Umlaufbahn den Mond. Langsam nähert es sich seinem Ziel. Zwei Astronauten steigen aus der Kapsel. Mithilfe eines Roboterarms klettern sie auf einen sieben Meter großen Felsbrocken, der mit ihnen den Mond umkreist. Den rund 500 Tonnen schweren Kleinstasteroiden hatte eine automatische Raumsonde Jahre zuvor eingefangen und in die Mondumlaufbahn gebracht.

Sieht so das nächste große Ziel der Raumfahrt aus? William Gerstenmaier, der bei der NASA für bemannte Raumfahrt zuständig ist, verspricht sich viel von der kürzlich vorgestellten Initiative: „Das ist ein guter Schritt vorwärts für die Zukunft der Menschheit im All. Mit dem Besuch eines Asteroiden erweitern wir die menschliche Präsenz in unserem Sonnensystem stärker, als wir es jemals zuvor versucht haben.“ In der Tat wäre die rund dreiwöchige Reise mit der neu entwickelten Orion die längste erdferne Mission in der Geschichte der bemannten Raumfahrt. Für William Gerstenmaier wäre sie überdies ein idealer Test für weitere Raumflüge: „Wenn die Menschheit eines Tages zum Mars will, müssen wir zuerst lernen, mit den Risiken umzugehen, die weit entfernt von der Erde entstehen.“


Mars

"Erdgesichter" Software von Satellitenbildern

Berliner Unternehmen kombinierte speziellen Algorithmus mit Google Maps, um automatisch nach gesichtsähnlichen geografischen Strukturen zu suchen.
Bild
© UnbekanntDas berühmte "Marsgesicht", aufgenommen am 25. Juli 1976 vom NASA-Orbiter "Viking 1". Auch die Erde hat diesbezüglich das eine oder andere Antlitz zu bieten.
Das Zusammenwirken von Licht und Schatten machte im August 1976 eine stark verwitterte Formation auf dem Mars weltberühmt und ließ nicht nur bei ET-Gläubigen Spekulationen über versunkene marsianische Zivilisationen hochkochen. Mittlerweile ist klar, dass es sich bei dem Phänomen um einen prominenten Fall von Pareidolie handelt: die Neigung, in abstrakten Mustern Gesichter oder andere vertraute Figuren zu erkennen. Das Spiel mit den Formen macht Spaß - und diesen Umstand macht sich nun ein Programm des Berliner Software-Unternehmens Onformative zunutze.

Ice Cube

Künftige Mega-Vulkanausbrüche werden wahrscheinlich zu einer kleinen Eiszeit führen

Salzburger Geologe: Explodiert ein großer Vulkan, könnte dies Folgen des Klimawandels vorübergehend ungeschehen machen
Bild
© iwan setiyawan/ap/dapdDer Vulkan Tambora war vor seinem gewaltigen Ausbruch im Jahr 1815 rund 4.300 Meter hoch. Nach seiner Explosion war er nur mehr 2.850 Meter hoch. Die Auswirkungen dieser Eruption waren bis nach Europa spürbar.
Wien - Der Ausbruch des Tambora-Vulkans auf der indonesischen Insel Sumbawa im Jahr 1815 war die heftigste Vulkan-Eruption der letzten 25.000 Jahre und hatte unmittelbare Auswirkungen auf den gesamten Globus: Das folgende Jahr galt in Europa im Volksmund als "Jahr ohne Sommer". Der Schnee blieb den ganzen Sommer lang bis unter 1.000 Meter liegen und es kam zu Missernten, Hungersnöten und Wirtschaftskrisen. Dafür waren die Sonnenuntergänge des Biedermeier wegen des hohen Staubanteils in der Atmosphäre außerordentlich farbenprächtig.

Was in den Jahren nach dem Ausbruch geschah, könnte auch heute passieren: Kommt es zu einem heftigen Ausbruch eines großen Vulkans, könnte dies weltweit gleichsam eine kleine Eiszeit bringen und die Folgen des Klimawandels zumindest für ein paar Jahrzehnte ungeschehen machen, erklärte der Geologe Wolfgang Vetters vom Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Salzburg anlässlich eines Vortrages am Naturhistorischen Museum Wien (NHM).


Bullseye

Der Wissenschaftswahn - Dr. Rupert Sheldrake über die Dogmen und Beschränkungen der heutigen "Wissenschaft" des Materialismus

Rupert Sheldrake
Dr. Rupert Sheldrake
Rupert Sheldrake ist Pflanzen-Physiologe und Biochemiker. Nachdem er einen Universitätsabschluss in Biochemie mit Auszeichnung von der Universität Cambridge erzielte, gewann Rupert ein Stipendium für Philosophie und Geschichte an der Harward Universität. Schließlich kehrte er nach Cambridge zurück und erhielt dort seinen Doktortitel in Biochemie.

Während seiner Forschung mit Pflanzen sagte Sheldrake "dass ihm nach neun Jahren intensiver Forschung klar wurde, dass die Biochemie nicht erklären kann, wieso Pflanzen sich so entwickeln, wie wir es beobachten". Er begann daraufhin eine eigene Theorie der "morphischen Felder" zu entwicklen, die als Informationsfelder die Strukturierung von Materie beeinflussen.

In diesem Vortrag vom Februar 2012 - gehalten an der Temenos Akademie - spricht Rupert über die Kernbotschaften seines neuen englischen Buchs The Science Delusion (inzwischen auch auf deutsch als Der Wissenschaftswahn erhältlich) in dem er die Dogmen der modernen Wissenschaft kritisch hinterfragt. Man kann in diesem Vortrag einiges über die Grundlagen der Wissenschaft lernen, was nachdenklich stimmt. Obwohl Rupert selbst Wissenschaftler mit Doktortitel ist, nimmt er kein Blatt vor den Mund und stellt unbequeme Fragen, die ihn zu einigen noch unbequemeren Antworten geführt haben...

Dr. Rupert Sheldrake's deutsche Webseite : http://www.sheldrake.org/Deutsch

Ein 33-minütiges Segment dieses Vortrags wurde deutsch synchronsiert :


Better Earth

64 Sprachvarianten in Mexiko vom Aussterben bedroht

Oft beherrschen nur noch ältere Menschen eine Sprachvariante.
Bild
© Unbekannt
Mexiko-Stadt - 64 Sprachvarianten sind in Mexiko vom Aussterben bedroht. In einigen indigenen Völkern beherrschten nur noch ältere Menschen die Sprachvariante, teilte das mexikanische Kultusministerium (Conaculta) mit. Bedroht seien unter anderem Awakatekisch und Ixil sowie zwei Varietäten des Otomí und fünf Varietäten des Zapotekisch.

Magnify

Sichtbarmachung des Sterbens: Der Tod breitet sich wie eine Welle aus

Britische Forscher haben die letzten biologischen Ereignisse im Leben eines Wurms nicht nur beschrieben sondern auch sichtbar gemacht. In ihrer Studie zeigen die Wissenschaftler, dass sich der Tod sozusagen nicht schlagartig, sondern einer Welle gleich im Körper von Zelle zu Zelle ausbreitet, bis der gesamte Organismus verschieden ist. Die Beobachtung hat auch Konsequenzen für unser Verständnis des biologischen Alterungs- und Sterbeprozesses bei Säugetieren und Menschen.
Tod in Wellenform
© Coburn C, Allman E, Mahanti P, Benedetto A, Cabreiro F, et al. / plosbiology.org, ucl.ac.ukDer Tod zeiht als "blaue Welle" durch den Wurmkörper, der im Bild mit Zeitmarker "0 hrs" sozusagen klinisch tot ist.
London (England) - Laut den Forschern um Professor David Gems vom Institute of Healthy Ageing am University College London (UCL) löse der individuelle Zelltod eine chemische Kettenreaktion aus, die nach und nach zum Zusammenbruch von Zellkomponenten und der Ansammlung von molekularen Trümmern führe. Der molekulare Mechanismus dieses Vorgangs auf Zellebene sei zwar bereits relativ gut bekannt, doch wisse man noch kaum etwas darüber, wie sich der Tod am Ende des Lebens in einem Organismus ausbreitet.

In ihren aktuell im Fachjournal PLoS One (DOI: 10.1371/journal.pbio.1001613) veröffentlichten Untersuchungen an Würmern konnten die Forscher diese Ausbreitung des Todes nun sehr einfach und gut beobachten, da unter Schwarzlicht eine blau-fluoreszierende "Welle" sichtbar wird, die sich durch den Magen im ganzen Wurmkörper ausbreitet.

Galaxy

Komet C/2012 S1 ISON kommt näher

Der im letzten September entdeckte Komet mit Herkunft aus der Oort'schen Wolke, kommt dem Zentrum des Sonnensystems immer näher. Das eigentlich pensionierte Weltraumteleskop Spitzer schürt, mit nun veröffentlichten Beobachtungsdaten aus dem vergangenen Monat, die Vorfreude auf ein spektakuläres astronomisches Ereignis für Wissenschaft und Amateurbeobachter gleichermaßen.
Bild
Komet C/2012 S1, nach dem International Scientific Optical Network auch ISON genannt, wurde erst am 21. September 2012 von einem Team russischer und belarussischer Amateurastronomen mit einem bodengestützten Teleskop entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Himmelskörper noch 6,29 Astronomische Einheiten (1 AE entspricht der Distanz Sonne-Erde) von der Sonne entfernt, und offenbarte sich erstmals durch die dann beginnende Ausbildung einer Koma und des charakteristischen Kometenschweifs.

Dies ist zurückzuführen auf den klassischen Aufbau von Kometen, die sowohl aus Staub, zum großen Teil aber eben auch aus Eis bestehen. Verschiedene ihrer gefrorenen Bestandteile, etwa Kohlenstoffdioxid, beginnen bereits bei sehr niedrigen Temperaturen in den gasförmigen Zustand zu sublimieren. Zusammen mit ihnen lösen sich erhebliche Mengen an Staub, die den Hauptteil des sichtbaren Schweifs bilden. Gegenwärtig, in gut 3 AE Sonnenentfernung, verliert der knapp 5 Kilometer durchmessende Komet ISON durch diesen Vorgang etwa 1000 Tonnen Kohlenstoffdioxid und 54.000 Tonnen staubartiges Material pro Tag. In größerer Sonnennähe wird der Anteil ausgasenden Materials, dann vor allem auch Wassereis, beträchtlich steigen und die Leuchtkraft des Kometen erhöhen. Während er im Moment seiner Entdeckung mit einer scheinbaren Helligkeit von +18,8 mag äußerst lichtschwach erschien, wird ISON in entsprechender Nähe zum Zentrum des Sonnensystems mit dem bloßen Auge am Himmel sichtbar sein.


Kommentar: Die "dreckige Schneeballtheorie", wird von einigen Wissenschaftlern in Frage gestellt und es wird angenommen, dass es sich bei der Bildung des Schweifs um elektrische Phänomene handeln könnte.

Über elektrische Phänomene können Sie sich zum Beispiel auf dieser Seite informieren:

elektrisches-universum.de


Sherlock

Ähnlicher Lernprozess bei Affen und Menschen? Zwangsverhalten blockiert

Ursprung von Zwangsverhalten blockiert

Washington - Neurowissenschafter des Massachusetts Institute of Technology konnten zwanghaftes Verhalten bei Mäusen unterbinden, indem sie mit Hilfe eines optogenetischen Verfahrens einen speziellen neuronalen Schaltkreis der Tiere aktivierten, berichtet das Fachblatt Science. Die Erkenntnisse könnten in Zukunft helfen, neue Behandlungen gegen Zwangsstörungen und das Tourette-Syndrom zu entwickeln. (pum)
Bild
© Unbekannt
Abstract

Science: Optogenetic Stimulation of Lateral Orbitofronto-Striatal Pathway Suppresses Compulsive Behaviors