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Sherlock

Legendärer Piratenschatz von William Kidd vor Madagaskar entdeckt?

Vor Madagaskar könnten US-Forscher auf einen Schatz des legendären Piraten William Kidd gestoßen sein. Doch die Unesco kritisiert die Wissenschaftler.

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Vor Madagaskar wollen Forscher einen Piratenschatz eines berüchtigten Piratenkapitäns gefunden haben. Symbolbild
Handelt es sich tatsächlich um den Schatz des berüchtigten Piratenkapitäns William Kidd? Amerikanische Forscher wollen auf der Insel Sainte-Marie vor der Ostküste Madagaskars Teile des Piratenschatzes von William Kidd entdeckt haben. Das US-Forscherteam barg unter der Leitung des Archäologen Barry Clifford am Donnerstag einen wohl aus dem 17. Jahrhundert stammenden 50 Kilogramm schweren Silberbarren. Die UN-Kulturorganisation Unesco bemängelte allerdings ein wissenschaftlich unsauberes Vorgehen der Forscher.

Pyramid

Neue Sorte: "Röntgenschokolade" - Und dem weißen Fettreif auf der Spur

Hightech-Analyse zeigt, wie der unerwünschte weiße Fettreif entsteht
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© Svenja Reinke/ TUHHRöntgenlicht ziegt, was in der Schokolade vor sich geht, wenn sie Fettreif bildet. Mit DESYs heller Röntgenquelle PETRA III konnten die Forscher die Wanderung von flüssigem Fett (gelb) durch die Schokolade erstmals live beobachten. Charakteristische Streubilder (rechts) liefern Informationen über nanometerkleine Strukturen.
Schokolade als Röntgen-Patient: Mit Hightech-Methoden haben Forscher erstmals tief ins molekulare Innenleben der Schokolade geschaut. Die Röntgen-Analysen enthüllten, wie und warum die beliebte Süßigkeit manchmal einen unkleidsam weißlichen Überzug entwickelt, den sogenannten Fettreif. In Echtzeit konnten die Wissenschaftler unter anderem verfolgen, welche Rolle dabei flüssige Fettanteile der Schokolade spielen. Die Beobachtungen sollen helfen, dem Fettreif vorzubeugen.

Schokolade ist eine der beliebtesten Süßigkeiten überhaupt - und ein Forschungsobjekt. Denn Wissenschaftler versuchen nicht nur herauszufinden, was ihr ihr typisches Aroma verleiht, sie tüfteln auch an Schokoladen mit geringerem Fettgehalt oder experimentieren mit Lager- und Röstmethoden des Kakaos, um noch mehr gesunde Inhaltsstoffe in die süße Verführung zu bekommen.

Dem Fettreif auf der Spur

Jetzt hat es die Schokolade sogar in eine der Hightech-Forschungseinrichtungen unseres Landes gebracht: ins Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg. Dort durchleuchteten Svenja Reinke von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und ihre Kollegen Schokolade mit einer besonders energiereichen Röntgenlichtquelle, um einer häufigen, aber unbeliebten Veränderung an Schokoriegel und Co auf den Grund zu gehen: dem sogenannten Fettreif.

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Rocket

SpaceX - Testpuppe muss auf den Schleudersitz

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© AFP"Dragon"-Kapsel kurz nach dem Start: Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX hat eine Art Schleudersitz fürs All getestet.
Es ist eine dieser Vorkehrungen, die hoffentlich nie gebraucht werden: SpaceX hat eine Art Schleudersitz für Astronauten getestet. Diesmal schoss das Unternehmen nur eine Puppe ins All, 2017 sollen Menschen mitfliegen.

Die private US-Raumfahrtfirma SpaceX hat am Mittwoch erfolgreich einen neuen Auswurfmechanismus für Raketen getestet. Mit seiner Hilfe sollen sich Astronauten im Falle einer Fehlfunktion während des Fluges in Sicherheit bringen können. Der Test fand am Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida statt.

Bei dem nur 90 Sekunden dauernden Test schoss SpaceX eine Puppe an Bord der Raumfähre "Dragon" auf eine Höhe von rund 1500 Metern. Dort wurde die Raumkapsel samt Puppe vom Antriebsmodul abgetrennt, segelte an drei Fallschirmen zur Erde und landete vor der Küste Floridas im Meer.

"Dieses System soll die Crew und ihr Raumschiff bei einem potenziellen Defekt schnell von der Rakete wegbringen", hatte SpaceX vor dem Test mitgeteilt. Die neue Sicherheitsmaßnahme sei mit einem Schleudersitz für Kampfpiloten vergleichbar, nur werde hierbei das gesamte Raumschiff von der Rakete weggeschleudert.

Mr. Potato

Stammbaum des Lebens muss umgeschrieben werden - Am Anfang standen Archaea

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Alle unsere Zellen sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut: Sie besitzen einen Zellkern und verschiedene Organellen, die jeweils verschiedene Zellprozesse übernehmen. Wie aber diese eukaryotischen Zellen einst entstanden sind und wer ihre Vorfahren waren, ist rätselhaft. Jetzt jedoch liefert ein Überraschungsfund aus der Tiefsee mögliche Antworten. An einem unterseeischen Schlot entdeckten Forscher Organismen, die die nächsten Verwandten aller Eukaryoten sind. Es handelt sich um winzige Einzeller aus der Domäne der Archaea.

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© R.B. PedersenIn der Nähe dieser hydrothermalen Schlote im Loki Feld wurden die Archaeen gefunden (Centre for Geobiology (University of Bergen, Norway)

Nach gängiger Theorie gibt es drei Domänen des Lebens: Bakterien, Eukaryoten - zu denen alle Tiere und wir Menschen gehören - und die Archaeen. Letztere sind eine Gruppe sehr urtümlicher Einzeller, die zwar ähnlich wie Bakterien keinen Zellkern und keine Organellen besitzen, aber in vielen anderen Merkmalen eher den Eukaryoten ähneln. Wie diese drei großen Gruppen miteinander in Verbindung stehen, ist bisher unklar. Die meisten Forscher gehen aber davon aus, dass die komplexen Zellen der Eukaryoten entstanden, als eine Vorläuferzelle ein Bakterium in sich aufnahm und damit den Grundstein für eine interne Gliederung legte. Woher allerdings die Empfängerzelle kam und worum es sich bei ihr handelte, war strittig. Zwar deuten einige genetische Ähnlichkeiten darauf hin, dass es eine Archaee gewesen sein könnte. Die bisher bekannten Vertreter der Archaeen erschienen aber zu simpel und primitiv, um als direkte Vorläufer oder enge Verwandte der Eukaryoten in Frage zu kommen.

Beaker

Revolution im 3D Druck - Neues Flüssig-Druckverfahren erzeugt Modelle in Rekordzeit

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© LARS SAHL,, CARBON3D, INC.Mini-Eiffelturm wächst im 3D-Drucker
Mit einem 3D-Drucker kann man nahezu beliebig geformte Gegenstände fertigen, die sich mit herkömmlichen Gussverfahren oft nicht herstellen lassen. Dabei wird mit Hilfe eines Computers das Modell schichtweise aufgebaut, etwa indem eine Düse eine aushärtende Kunststoffpaste aufträgt oder ein Laserstrahl ein Pulver an bestimmten Stellen kurzzeitig erhitzt, dort zum Schmelzen bringt und die Zutaten anschließend miteinander verbackt. Das 3D-Druckverfahren ist noch immer recht zeitaufwendig. Für die Herstellung eines mehrere Zentimeter großen Modells benötigt man derzeit einige Stunden. Das könnte in Zukunft deutlich schneller gehen. Amerikanische Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem man innerhalb von Minuten zentimetergroße und detailreiche Gegenstände kontinuierlich fertigen kann.

Wie Joseph DeSimone von der University of North Carolina in Chapel Hill und seine Kollegen in der Zeitschrift „Science“ berichten, wird bei ihrem Verfahren der zu fertigende Gegenstand stetig und mit einer Geschwindigkeit von einigen 100 Millimetern in der Stunde aus einem Bad von flüssigem Kunstharz gezogen. Das sogenannte Clip-Verfahren („Continuous Liquid Interface Production“) beruht auf der Fotopolymerisierung eines Kunstharzes, die durch die Einwirkung ultravioletter Strahlung hervorgerufen wird und sich durch die dosierte Zugabe von Sauerstoff verzögern lässt.

Bulb

Nachfolger des Transistors bildet Netzwerke und lernt wie ein Gehirn

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© HP Lab, Palo AltoMemristor-Areal aus sich kreuzenden Elektroden, erstmals 2007 entwickelt von Hewlett-Packard-Forschern
Mit knapp neunzig Milliarden Nervenzellen, die über hundert Billionen Synapsen verknüpft sind, arbeitet das menschliche Gehirn weit effizienter als jeder Computer bisher. Um bessere und zugleich lernfähige neuronale Netzwerke entwickeln zu können, nutzten Forscher nun sogenannte Memristoren. Diese 2007 erstmals gefertigten Schaltmodule könnten in Zukunft herkömmliche Transistoren und Dioden ersetzen. Dabei vereinen Memristoren die Möglichkeit, Daten berechnen und gleichzeitig speichern zu können. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature“ berichten, konnte ein kleines Netzwerk aus nur sechzig Memristoren ähnlich wie ein Gehirn lernen, einzelne Buchstaben eindeutig zu erkennen.

Das Herzstück des Netzwerks, konstruiert von Mirko Prezioso und seinen Kollegen an der University of California in Santa Barbara, bildete ein nur wenige Mikrometer kleines Areal aus 24 sich kreuzenden Metallelektroden. An den Knotenpunkten berührten sich die Streifen aus Titan, Platin und Tantal nicht direkt, sondern wurden durch millionstel Millimeter dünne Schichten aus Titan- und Aluminiumoxid voneinander getrennt. Jeder Knoten bildete so jeweils einen Memristor, der in Abhängigkeit von kleinen Spannungspulsen seinen elektrischen Widerstand änderte. Verantwortlich dafür sind Änderungen in der Kristallstruktur aus Metall- und Sauerstoffatomen.

Galaxy

Bislang älteste Galaxie entdeckt - Sie existierte schon 650 Millionen Jahre nach dem Urknall

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© NASA, ESA, P. Oesch and I. Momcheva (Yale University), and the 3D-HST and HUDF09/XDF TeamsAufnahme der Galaxie EGS-zs8-1, erstellt vom Hubble-Weltraumteleskop

Blick in die Kinderstube des Universums: Astronomen haben die bisher fernste und damit älteste Galaxie in unserem Kosmos entdeckt. Ihr Licht war bis zu uns mehr als 13 Milliarden Jahre unterwegs. Die massereiche Galaxie stammt aus einer Zeit, in der das Universum erst rund 650 Millionne Jahre alt war. Die Beobachtungen zeigen aber auch, dass die sich die damaligen Galaxien von den heutigen unterschieden.


Wie und wann bildeten sich die ersten Sterne und Galaxien? Und wie sahen diese aus? Um diese Fragen zu klären, suchen Astronomen nach Galaxien, deren Licht eine extreme Rotverschiebung aufweist. Denn je weiter eine Lichtquelle von uns entfernt ist, desto stärker ist ihr Licht durch die Ausdehnung des Universums gedehnt. Weil die Expansionsrate bekannt ist, lässt sich über die Rotverschiebung die Entfernung und damit das Alter einer Galaxie ermitteln. Bisher allerdings haben Astronomen nur eine Handvoll von Galaxien entdeckt, deren Rotverschiebung höher liegt als z=7.

Nur 650 Millionen Jahre nach dem Urknall

Jetzt haben Pascal Oesch von der Yale University und seine Kollegen die bisher älteste eindeutig datierbare Galaxie entdeckt. Aufgespürt haben sie sie mit Hilfe von Deep-Sky-Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble. In nachfolgenden Beobachtungen mit dem Spitzer-Weltraumteleskop fiel diese Galaxie durch ihre auffallend bläuliche Farbe auf. Messungen mit dem Spektrometer am Keck-Observatorium auf Hawaii lieferten dann die Daten zu Alter und Entfernung von EGS-zs8-1, wie die Galaxie getauft wurde.

Die Rotverschiebung der neuentdeckten Galaxie liegt bei 7,73, was bedeutet, dass sie bereits existierte, als das Universum gerade einmal 650 Millionen Jahre alt war. "Dieser spektroskopische Messwert setzt einen neuen Rotverschiebungs-Rekord für Galaxien", berichten die Forscher. In ihrer Studie fanden sie zudem zwei weitere Galaxien, deren Rotverschiebungen nur wenig darunter lagen, bei 7,5 und 7,2.

Sherlock

Ostsee-Anomalie: Genaue Position sowie neue unabhängige Sonar-Scans veröffentlicht

Stockholm (Schweden) - 2011 entdeckten Schatztaucher auf Sonaraufnahmen aus der Ostsee in rund 80 Metren Tiefe eine 60 Meter durchmessende annähernd kreisrunde Struktur. Trotz mehrerer Tauchgänge, Erkundungsfahrten und Untersuchungen mit Sonar ist bis heute unbekannt, um was genau es sich bei der sogenannten "Ostsee-Anomalie" tatsächlich handelt. Ihr kurioses Aussehen sorgt indes weiterhin für zahlreiche Spekulationen. Nach Jahren des Stillschweigens haben die Schatztaucher nun erstmals die genaue Position ihres Fundes bekannt gegeben. Zudem stehen nun auch von den Entdeckern unabhängige neue Sonaraufnahmen der Struktur zur Verfügung.

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Wie Peter Lindberg und Denis Asberg vom "Ocean X Team" auf ihrer Webseite berichten, befindet sich die "Ostsee-Anomalie" bei den Koordinaten 19°47'37.8'' O - 60°49'31.4" N (s. Karte) und damit nördlich des sogenannten Aländer Landes im Bottnischen Meerbusen.

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Lemon

Die Sonne: Eine der stärksten Sonneneruptionen in diesem Jahr registriert

Eine der stärksten Sonneneruptionen in diesem Jahr, mit einer Stärke von X2,74, fand heute Nacht gegen 00:12 Uhr aus dem Sonnenfleck AR2339 statt. Die Eruption war zwar sehr stark, jedoch dauerte Sie nur einige Minuten. Es ist daher nicht sehr wahrscheinlich, dass sich ein koronaler Massenauswurf ereignet hat. Sobald uns weitere Daten vorliegen, werden wir euch informieren!
sonne
Mögliche Auswirkungen: Diese Solaren Flares senden eine verstärkte Strahlung im ultravioletten und im Röntgenbereich sowie Protonen, Elektronen und Ionen aus. Auf der Tagseite Erde bewirkt dies eine Störung der Ionosphäre mit entsprechender Beeinträchtigung des Radioverkehrs. Da diese Eruption am Rand der Sonne stattgefunden hat, sind keine größeren Auswirkungen zu befürchten. In den nächsten Tagen wird sich diese aktive Region jedoch in Richtung Erde gedreht haben, sodass Eruptionen potenziell Richtung Erde gerichtet sind. Wir dürfen also gespannt sein!

Was sind Solare Flares?

Ein Sonnenflare entsteht, wenn die magnetische Energie, die sich in der Sonnenatmosphäre aufgebaut hat, plötzlich freigesetzt wird. Geladene Teilchen und Strahlung über das gesamte elektromagnetische Spektrum, von Radiowellen bis Gammastrahlen, wird dabei abgegeben. Die Menge der Energie entspricht Millionen von 100-Megatonnen-Wasserstoffbomben, die gleichzeitig explodieren.

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Fish

Blauwale: Dehnbare Nerven wie Gummiseile

Furchenwale besitzten extrem dehnbare Nerven in Maul und Kehlsack
blauwal, blue whale

Überraschender Fund bei Blauwal und Co: Forscher haben entdeckt, warum die Furchenwale ihr Maul so extrem weit aufreißen können. Ihre Nerven in Mundbereich und Kehlsack sind extrem dehnbar - sie können ihre Länge problemlos verdoppeln. Das ist nicht nur einmalig unter den Wirbeltieren, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin "Current Biology" berichten. Es ist auch erstaunlich, denn Nerven sind normalerweise sehr dehnungsempfindlich.


Blauwale, Buckelwale und Finnwale sind die Riesen unter den Meeressäugern. Ihre Nahrung aber gehört zu den Winzlingen im Tierreich - die meisten dieser Wale fressen Krill. Um diesen zu erbeuten, haben diese Furchenwale eine raffinierte Strategie entwickelt: Die Unterseite ihres Mauls ist zu einem extrem dehnbaren, von Furchen durchzogenen Kehlsack umgewandelt.

Jagd mit Riesenmaul

Wenn der Wal einen Krillschwarm sichtet, schießt er auf ihn zu und reißt sein Maul weit auf und schließt dann Wasser samt Krill im Maul ein. "Das bei einem solchen Vorstoß eingeschlossene Wasser kann sogar das Volumen des Wals übertreffen", erklären Wayne Vogl von der University of British Columbia und seine Kollegen. Der Kehlsack dehnt sich dabei enorm auf - und damit auch alle in ihm liegenden Gewebe.