© unbekanntDer rund 950 Kilometer große Zwergplanet Ceres, der zwischen den Bahnen von Jupiter und Mars die Sonne umrundet, stößt an zwei Stellen auf seiner Oberfläche mäßig große Mengen an Wasserdampf aus (künstlerische Darstellung). Die Ausstoßrate wird auf rund sechs Kilogramm pro Sekunde geschätzt. Somit verhält sich Ceres ein wenig wie ein Komet.
Das Sonnensystem ist immer wieder für eine Überraschung gut: Mit dem europäischen Infrarotsatelliten Herschel stellte ein Forscherteam um
Michael Küppers von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA fest, dass der Zwergplanet Ceres (1)
pro Sekunde rund sechs Kilogramm Wasserdampf ausstößt. Somit verhält sich der mit 950 Kilometer Durchmesser größte Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter ein wenig wie ein Komet oder wie der Saturnmond Enceladus.
Schon vor rund 30 Jahren wiesen spektroskopische Untersuchungen von Ceres darauf hin, dass dieser Himmelskörper offenbar einen erheblichen Wasseranteil aufweist. Auf seiner sehr dunklen Oberfläche wurden hydratisierte Minerale gefunden, in deren Kristallstruktur größere Mengen an Wasser fest eingebaut sind. Zudem wies die im Vergleich zu einem silikatischen Asteroiden relativ niedrige mittlere Dichte von rund 2,1 Gramm pro Kubikzentimeter ebenfalls auf größere Gehalte von Wasser hin. Der etwa halb so große, überwiegend aus Silikatmineralen und metallischem Eisen bestehende Asteroid (4) Vesta hat eine mittlere Dichte von 3,5 Gramm pro Kubikzentimeter. Die Planetenforscher gehen davon aus, dass Ceres ein so genannter differenzierter Himmelskörper ist, sich in diesem Fall also in einen Kern aus Silikatmineralen, einen eishaltigen Mantel und eine dünne dunkle Kruste aus wasserhaltigen Mineralen gliedert.