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Sun

Völlig neues Verhalten von Licht: Forscher schaffen einen Kristall aus Licht

Experiment bringt Photonen zu einem gekoppelten Verhalten

Manipuliertes Licht: In einem raffinierten Experiment haben Physiker Lichtteilchen quasi eingefroren. Miteinander verkoppelt bewegen sich die Photonen nicht mehr unabhängig voneinander, sondern im Verbund - ähnlich wie Atome in einem Kristallgitter. Das ist ein völlig neues, noch nie bei Licht beobachtetes Verhalten, wie die Physiker im Fachmagazin "Physical Review X" berichten. Auf Basis solcher Manipulationen könnten Materialien mit ganz neuen Eigenschaften entwickelt werden, aber auch grundlegende Erkenntnisse über die Natur des Lichts und der Materie.
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© Princeton UniversitySynchrone Wellen zeigen hier, dass sich die Photonen koordiniert wie ein einem Kristall verhalten.
Licht besitzt gleich einige ungewöhnliche Eigenschaften. Denn wie jede elektromagnetische Strahlung kann sie sich sowohl wie eine Welle als auch wie Teilchen verhalten. Die Lichtteilchen, Photonen, sind der gängigen Theorie nach absolute Einzelgänger: Wenn man zwei Laserstrahlen im rechten Winkel kreuzen lässt, scheinen sie dahinter genau hell weiter wie davor, sie passieren sich, ohne sich abzulenken oder anderweitig zu beeinflussen.

Sun

Neuer Sonnensturm könnte heute Erde treffen

Auf der Sonne hat sich am Dienstag eine Eruption der stärksten Kategorie ereignet. Die Partikel, die dabei ausgeworfen wurden, steuern nun als Sonnensturm auf die Erde zu. Laut US-Wetterbehörde soll der Sonnensturm diesen Freitag die Erde erreichen.
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© UnknownEine Projektion, wo der Sonnenwind heute auftreffen könnte.
Eine starke Eruption der Sonne hat offenbar einen Sonnensturm ausgelöst und energiegeladene Teilchen in Richtung Erde geschickt. Nach Angaben der US-Wetterbehörde NOAA ereignete sich am Dienstagnachmittag amerikanischer Zeit eine sogenannte X-Class-Flare, die stärkste Kategorie von Sonneneruptionen, auf der erdzugewandten Seite.

Die elektromagnetische Strahlung, die dabei freigesetzt wurde, habe in einzelnen Regionen zu einem einstündigen Ausfall der Kurzwellen-Radiokommunikation geführt. Diesen Freitag soll der Sonnensturm mit der Stärke der Kategorie G3, die drittstärkste Stufe geomagnetischer Stürme, unseren Planeten erreichen.

Sun

Erneute Beweise: Sonne beeinflusst unser Klima - Geringe Sonnenaktivität führt zur Abkühlung der Erde

Wissenschaftlern ist es gelungen, das Verhältnis zwischen Sonnenaktivität und Klima während der letzten Eiszeit zu rekonstruieren. Sie erhielten so Hinweise darauf, wie die Aktivität unseres Zentralsterns das Klima auf der Erde regional beeinflussen kann. Schon damals scheint es zudem einen elfjährigen Aktivitätszyklus der Sonne gegeben zu haben.
sunspot
© Trace Project / NASARarität heutzutage: Sonnenflecken
Der bekannteste Aktivitätszyklus der Sonne ist der elfjährige Sonnenfleckenzyklus, bei dem sich alle elf Jahre Sonnenfleckenmaxima und -minima abwechseln. Es sind aber auch Schwankungen auf anderen Zeitskalen bekannt. Sonnenflecken sind Stellen auf der Oberfläche der Sonne, die dunkler erscheinen, weil sie Sonnenstrahlen mit verminderter Leuchtkraft ins Universum abgeben. Gleichzeitig verlässt dort sehr energiereiche Strahlung, vor allem im UV-Bereich, die Sonne.

Während des Sonnenfleckenminimums gibt es weniger Sonnenflecken und es kommt daher weniger energiereiche Sonnenstrahlung auf der Erde an, bei einem Sonnenfleckenmaximum ist es genau umgekehrt. Mehr Sonnenstrahlung, insbesondere im UV-Bereich, führt im Sonnenfleckenmaximum zu einer Erwärmung der Stratosphäre (also in einer Höhe zwischen 15 und 50 Kilometern) in den Tropen und zu einer verstärkten Ozonproduktion. Dies führt wiederum über komplizierte Wechselwirkungsmechanismen zu Zirkulationsänderungen in der Atmosphäre, die bis zum Erdboden zu spüren sind.

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Fish

Fischer fängt "Monster-Garnele": Wissenschaftler ratlos, warum das Tier so groß ist

Einem amerikanischen Angler ist Mitte vergangener Woche ein ungewöhnlicher Fang an die Angel geraten: Mit einer Länge von annähernd einem halben Meter stellt die im wahrsten Sinne des Worten Riesen-Garnele örtliche Biologen vor ein Rätsel. Um welche Art es sich genau handelt ist ebenso unklar wie die Antwort auf die Frage, warum das Tier so groß ist.
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© Steve Bargeron / facebook.com/MyFWCRiesiges Krustentier am Angelhaken vor Fort Pierce.
Fort Pierce (USA) - Wie die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission (FWC) auf ihrer Facebook-Seite berichtet, gelang der unerwartete Fang einem Angler an den Hafendockanlagen von Fort Pierce.
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© Steve Bargeron / facebook.com/MyFWWeitere Fotos des Riesenfangs.
Glücklicherweise wurde der ungewöhnliche Vorfall von einem weiteren anwesenden Angler, Steve Bargeron, fotografiert, bevor der Riesenschrimp wieder ins Wasser geworfen wurde.

Smoking

Gesundheitsexperten: WHO-finanzierter Report zu E-Zigaretten irreführend

E-Zigarette
© Gisela Peter / pixelio.deE-Zigarette
Letzte Woche warnte die WHO vor E-Zigaretten und empfahl deren strenge Regulierung, offenbar gestützt auf ein von ihr selbst beauftragtes Hintergrundpapier. Dessen Aussagen verzerrten die Fakten und seien irreführend, kritisieren nun Schweizer und europäische Gesundheitsexperten im Fachjournal «Addiction».

In ihrem Report von letzter Woche bezeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Nutzen der Verdampfer beim Rauchstopp als fraglich, empfahl ein Verbot für Minderjährige und bis auf weiteres auch für den Gebrauch in öffentlichen Räumlichkeiten, da unklar sei, welche Giftstoffe die Verdampfer abgeben.

Ganz anders schätzen die Autoren des Fachartikels, darunter Jean-François Etter vom Institut für globale Gesundheit der Universität Genf, die Faktenlage ein. Junge Nichtraucher würden die Verdampfer äusserst selten verwenden und die Rate junger Raucher sinke.

Attention

Derzeitiger Ebola Virus verändert sich schnell: über 50 Mutationen!

Der derzeitige Ebola-Ausbruch ist bei weitem grösser als alle früheren. Nun haben Forscher Veränderungen des Virenerbguts nachgewiesen. Dabei entzifferten sie das Erbgut von 99 Ebola-Viren der derzeitigen Epidemie. Fazit: Der Krankheitserreger verändert sich schnell.

ebola
© niaidWandelbar und hoch ansteckend: der Ebola-Erreger mit einem Elektronen-Mikroskop aufgenommen.
Die in Westafrika grassierende Variante des Ebola-Virus' unterscheide sich an mehr als 300 Stellen von den Erregern früherer Ausbrüche, berichten die Forscher im Fachjournal Science. Zudem fanden sie über 50 Mutationen, die während der aktuellen Epidemie auftraten.

Kommentar: Ist Ebola vielleicht ein Warnzeichen von Mutter Natur, die unsere Aufmerksamkeit erlangen will, dass es mit unserer Zivilisation nicht so weitergehen kann? Kriege, Gerüchte von Kriegen, etc.? Ebola als hämorrhagisches Fieber passt ziemlich genau zum "Schwarzen Tod" im Mittelalter und anderen Seuchen und Plagen in der Menschheitsgeschichte. Während dieser Perioden kam ein Großteil der Menschen wegen diesen Krankheiten um. "Wenn man aus der Geschichte nicht lernt, muss man sie wiederholen."

Weitere Informationen:

Wie herabstürzende Himmelskörper, Kriege, die Pest und Hexerei miteinander zusammenhängen
Neue Aspekte zum Schwarzen Tod: Die virale und kosmische Verbindung
Neue Aspekte zum Schwarzen Tod: Die kosmische Verbindung
Kometen, Seuchen, Tabak und der Ursprung des Lebens


Laptop

Der Computer, der Ihre Gefühle liest

Software erkennt Emotionen von Nutzern durch Tastenanschläge und Texterkennung
Tastatur, keyboard, Computer, online
© freeimagesErfreut oder verärgert? Die Tastenanschläge können dem Computer verraten, wie sich der Benutzer fühlt.
Einfühlsame Rechenmaschine: Computer könnten künftig unsere Gefühle erkennen - nicht nur daran, was wir schreiben, sondern auch wie wir dies tun. Denn auch die Tastaturanschläge verraten einiges über unseren Gefühlszustand. Dass dies funktioniert, zeigt ein Experiment von Forschern aus Bangladesch. Ihr Programm kombiniert Text- und Tastaturauswertung, um daran die Emotionen der Probanden abzulesen.

Ob man entspannt einen erfreuten Facebook-Kommentar verfasst oder rasend vor Wut über die langsame Internetverbindung die Tastatur malträtiert - den meisten Computern ist bislang egal, in welcher Stimmung sich sein Benutzer befindet. Zwar gibt es Ansätze, anhand der Anschlagsdynamik auf der Tastatur oder über die Wortwahl beim Schreiben auf die Emotionen des Nutzers zu schließen. Solche Techniken stecken aber bislang noch in den Kinderschuhen.

Kombinierte Ansätze erhöhen Genauigkeit

Durch die Arbeit von Nazmul Haque Nahin und seinen Kollegen von der Islamischen Universität für Technik in Bangladesch könnte sich das ändern: Die Wissenschaftler haben erstmals beide bisherigen Ansätze, Anschlagsdynamik und Textanalyse, miteinander kombiniert. Dazu sammelten sie zunächst Daten, indem sie Versuchspersonen ihren Gefühlszustand notieren ließen, während die Probanden entweder einen vorgegebenen Text abtippten oder frei am Computer schrieben. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf Freude, Furcht, Ärger, Traurigkeit, Abscheu, Scham und Schuld.

Ice Cube

Kanada: Arktis-Forscher werden zensiert und Messdaten unterdrückt

Eisscholle
© AKU RIIHELÄ, FMIEisscholle in der Arktis
In der Umweltszene schlagen die Wellen hoch: Nach der Veröffentlichung eines internen Berichts sieht sich Kanadas Regierung Manipulationsvorwürfen ausgesetzt. Werden Informationsinitiativen des nationalen Eisdienstes blockiert?

Die kanadische Regierung muss sich gegen massive Manipulationsvorwürfe von Klimaschützern wehren. Im Netz kurisert ein 449 Seiten starker Bericht, der die seit Jahren anschwellende Kritik über eine wissenschafts- und umweltfeindliche Haltung der konservativen Regierung von Premierminister Stephen Harper mit brisantem Material füttert. Es geht um einen der wichtigen Umweltdienste der kanadischen Regierung, dem Canadian Ice Sercive (CIS). Er überwacht die Arktis und hat in seinen Reihen eine Reihe von Wissenschaftlern, die rund um die Uhr Satellitendaten und Messungen aus dem Polarmeer auswerten.

Als sich im Sommer 2012 ein neues Rekordtief der Meereisbedeckung im Arktischen Ozean ankündigte, waren die CIS mit an der wissenschaftlichen Front und wollten die Mittelung veröffentlichen. Leah Braithwaite, die Chefin des Dienstes, spricht dazu mit einem der Kommunikationsfachleute im kanadischen Umweltministerium. „Weniger Eis bedeutet nicht weniger Gefahren. Im Gegenteil, und deshalb brauchen die Menschen mehr Informationen über die Entwicklung der Eisbedeckung“, so steht es in einer Notiz, die in dem Bericht zitiert wird. Das CIS wollte im August angeblich ein technisches, “streng faktisches“ Briefing für die Presse anbieten. Die Anfrage lief ins Leere. Wie jetzt in dem Bericht zu lesen ist, war die Informationsveranstaltung auf der sechsten von neun Genehmigungsebenen - der „ministeriellen Ebene“, ohne Angabe von Gründen abgelehnt worden.


Kommentar: Hier sehen wir, wie viele "Genehmigungs-Ebenen" überwunden werden müssen, bis die Menschen an Information kommen. Ist das wahre Wissenschaft? Warum die Heimlichtuerei "ohne Angabe von Gründen"? In Zeiten des Klimawandels sind Informationen über die Eisschmelze äußerst wichtig und sollten breit bekannt gemacht werden. Handelt es sich hier vielleicht um Informationen, die zu 'brisant' sind?


Robot

Galileo-Satelliten fliegen in falscher Umlaufbahn - Und Schuld war nicht die russische Sojus-Rakete

Galileo
© DesconocidoHätte der Namensgeber der Satelliten die Berechnung durchgeführt, wären die Satelliten angekommen.
Paris/Kourou - Dem geplanten europäischen Satellitennavigationssystem Galileo droht ein schwerer Rückschlag: Die beiden am Freitag mit einer russischen Sojus-Rakete gestarteten Satelliten für die Konstellation müssen möglicherweise aufgegeben werden.

Nach Angaben der Europäischen Raumfahrtorganisation (Esa) kreisen sie nicht in der richtigen Umlaufbahn um die Erde.

Ob die Satelliten genügend Treibstoff an Bord haben, um aus eigener Kraft in den richtigen Orbit zu kommen, war zunächst unklar. "Das wird kompliziert sein", sagte der Chef der französischen Raumfahrtbehörde (CNES), Jean-Yves Le Gall, der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sind dabei zu schauen, ob wir die Situation in den nächsten Stunden retten können."

Die beiden Satelliten waren am Freitagnachmittag an Bord einer russischer Sojus-Rakete ins All gestartet. Zunächst hatte es von allen beteiligten Seiten geheißen, der Flug sei nach Plan verlaufen. Die Raketenbetreibergesellschaft Arianespace teilte allerdings in der Nacht mit, dass neue Beobachtungen eine Abweichung zwischen dem Zielorbit und der erreichten Bahn gezeigt hätten.

Kommentar: Es ist eigentlich ein Wunder, dass im Artikel nicht gegen die russische Sojus-Rakete gewettert wird, um schnell einen (Un)-Schuldigen zu finden. Wahrscheinlich deshalb, wenn Russland Weltraum-Sanktionen aussprechen würde, würde überhaupt niemand mehr ins All kommen.


Pumpkin

Diebische Elstern? Fakten sprechen die Vögel frei - Sie sind gar nicht diebisch

Das räuberische Verhalten von Elstern ist sprichwörtlich. Forscher sprechen die Tiere jetzt frei von der uralten Verdächtigung. Vorerst.
elster, magpie
© mbaker.co.uk
Goldringe, Löffel, Schlüssel oder andere glitzernde Gegenstände dürfen nicht am offenen Fenster herumliegen - sonst holen sie die „diebischen Elstern“. Das lernt wohl irgendwann jedes Kind. Schließlich ist der räuberische Ruf der schwarz-weißen Pica pica tief verwurzelter Bestandteil europäischer Kultur: Rossini hat das Verhalten in einer Oper „Die diebische Elster“ verarbeitet. Und in Großbritannien steht das Wort „Magpie“ nicht nur für Elster, sondern laut Collins Dictionary auch für „eine Person, die kleine Objekte hortet“.

Vor Gericht hätten die gefiederten Verdächtigen allerdings gute Karten, denn Beweise gibt es für ihr diebisches Verhalten kaum.