Wissenschaft und TechnologieS


Robot

Gecko Roboter für Raumschiffe

Kanadische Wissenschaftler haben einen Gecko-ähnlichen Roboter entwickelt, der in der Lage ist, mittels trockener, mikroskopisch kleiner Haare an senkrechten Wänden entlang zu laufen. Nach Ansicht europäischer Wissenschaftler könnte dieser Roboter eines Tages im Weltraum eingesetzt werden, um die Außenhülle von Raumschiffen zu warten.
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© esa.int

Die Mannschaft der Internationalen Raumstation ISS verbringt Stunden bei Außenaufenthalten im All mit Wartungsarbeiten. Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat nun damit begonnen, einen in Kanada entwickelten Roboter zu testen, der den Astronauten zumindest hinsichtlich gewisser Arbeiten die mühseligen und gefährlichen Weltraumspaziergänge ersparen könnte.

UFO

Akustische "Antigravitation": Japanische Wissenschaftler lassen Objekte mittels Schallwellen-Schwebetechnologie dreidimensional im Raum schweben

Japanischen Wissenschaftlern ist es erfolgreich gelungen, ein Objekt im dreidimensionalen Raum durch eine komplexe akustische Schwebetechnik zu bewegen - ein wichtiger Fortschritt gegenüber früheren Forschungen, bei denen es gelungen war, Objekte in zwei Dimensionen zu bewegen.

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© 96ochiai.ws/3DOFacoustic

Um Styroporpartikel mit einem Durchmesser von 0,6 und zwei Millimetern zu bewegen, mussten die Forscher der Universität Tokio und des Technologischen Instituts in Nagoya die betreffenden Objekte in der Mitte einer komplexen Anordnung von Lautsprechern platzieren.

Mithilfe einer Verfeinerung bereits bekannter Technologien der Steuerung von Schallwellen konnten Blasen, eine Schraube, ein kleines Holzstück, Wassertropfen sowie Plastik zum Schweben gebracht und innerhalb des durch die Lautsprecheranordnung vorgegebenen Raums in allen Richtungen bewegt werden.

Snowflake

Globale Abkühlung: Bis 2035 ist weiter mit absinkenden Temperaturen zu rechnen

In einer jüngsten Veröffentlichung vom 23.5.2013 [1] unternehmen es die Sonnenforscher Friedhelm Steinhilber und Jürg Beer (im Folgenden SB) die Erdtemperaturen für die nächsten 500 Jahre zu berechnen. Dies erscheint nicht unmöglich, weil die Sonnenaktivität der vergangenen 10.000 Jahre Periodizitäten zeigt, die hohe Korrelationswerte mit den zeitlich zugehörigen Vergangenheitstemperaturen der Erde aufweisen.
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Bild 1: Sonnenaktivität (linke Skala) und Irradianz (rechte Skala) von 1650 bis zum Jahre 2500.
Die Datengrundlagen von SB sind Zeitreihen des Berylliumisotops Be10 sowie des Kohlenstoffisotops C14. Die Leitidee der Autoren bestand darin, ihre auf Fourier- und Waveletanalysen basierende Vorhersagemethode an Hand von jeweils 500 Jahreszeiträumen an Hand der bekannten Vergangenheitsdaten zu evaluieren. Da dort die Resultate befriedigend waren, sahen es die Autoren als berechtigt an, eine Vorausberechnung für die 500 noch vor uns liegenden Jahre zu erstellen. Das Ergebnis dieser Berechnung zeigt Bild 1 (Fig. 4 [1]).

Die Arbeit von SB bestätigen die im Buch von Vahrenholt/Lüning [2] geschilderte Hypothese vom Einfluss der Sonne auf terrestrische Klimaentwicklungen, wobei der hier waltende Mechanismus noch unbekannt ist und von SB auch nicht näher untersucht wird. Es handelt sich bei der Arbeit von SB um eine statistische Analyse, der kein Modell des untersuchten Phänomens zugrunde liegt. Da die Sonnenaktivität in der Vergangenheit gut mit den Erdtemperaturen korreliert, was sich besonders deutlich in allen vergangenen Temperaturminima zeigt, erlaubt diese Feststellung eine Extrapolation in die Zukunft, soweit auch dort der gleiche Kausalzusammenhang besteht und sich zudem sie Sonnenperiodizitäten fortsetzen. Infolge des relativ langen Beobachtungszeitraums (ca. 10.000 Jahre), in der diese Prämissen als zutreffend überprüft werden konnten, erscheinen nur weitere 500 Jahre als eine verhältnismäßig sichere Vorhersagespanne.

Kommentar: Beachten Sie dazu auch die folgenden Artikel:

Sonnenaktivität, Hochwasser und kleine Eiszeit - Eine Verbindung?
Sonnenaktivität beeinflußt Erdklima
Niedrigste Sonnenaktivität seit 200 Jahren - Steht eine 500 Jahre währende Kleine Eiszeit bevor?


Better Earth

"Älteste" Landkarte der Welt von Geologen bestätigt

Seit es in den 1960er Jahren entdeckt wurde, sorgt ein jungsteinzeitliches Wandgemälde im türkischen Catalhöyük für wissenschaftliche Kontroversen - sehen einige Archäologen darin doch die älteste Landkarte der Welt. Dieser Interpretation widersprechen andere Forscher jedoch und vermuten viel eher stilisierte Darstellung eines Leoparden. Jetzt konnten US-Geologen gemeinsam mit türkischen Archäologen die Karten-Theorie bestätigen und zeigen, dass das Bild tatsächlich topografisch genau einen einstigen Vulkanausbruch in der Gegend darstellt.
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© Sarah Murray, Flickr / CC BY-SA 2.0Die Wandmalerei aus Catalhöyük in einer Raumrekonstruktion im Museum für anatolische Geschichte.
Los Angeles (USA) - Wie die Forscher um Axel Schmitt von der University of California Los Angeles (UCLA) aktuell im Fachjournal PLoS One berichten, zeigt das mit Okar an die Wand eines der Häuser der jungsteinzeitlichen Großsiedlung - in der zwischen 7.400 und 6.200 v.Chr. bis zu 2.500 Menschen lebten - gemalte Bild ein drei Meter langes geometrisches Muster, das von einigen Betrachtern als eine Art Stadtplan gedeutet wird. Über diesem Muster stellt eine gepunktete Fläche zwei geschwungen kegelförmige Auswüchse dar, aus deren Spitzen heraus weitere Punkte und Linien emporsteigen. In diesem Detail sehen einige Forscher nun einen Vulkanausbruch - andere einen stilisierten Leoparden. Das Original befindet sich heute im Museum für anatolische Geschichte in Ankara.

Galaxy

Weitaus mehr Leben im All als bisher angenommen: Astronomen fordern etablierte Theorie heraus

Die Region um einen Stern, in der flüssiges Wasser auf einem Planeten möglich ist, wird als »bewohnbare Zone« bezeichnet. Hier kann prinzipiell Leben entstehen. Britische Forscher erklären nun, dass dieser stellare »Bio-Gürtel« wesentlich breiter ist als bisher angenommen. Demnach wird Leben auch dort denkbar, wo niemand es zuvor vermutet hätte.

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© NASA / wiki commons
Felsplaneten, die früher ohne Umschweife als öde, leblose Welten abgetan wurden, könnten neuen Erkenntnissen zufolge durchaus sehr lebendige Überraschungen für die Wissenschaft bereithalten. Sofern sie nur beginnt, auch dort danach Ausschau zu halten. Bis jetzt hätte dies wohl niemand in Erwägung gezogen, nicht für solche Himmelskörper, die sich außerhalb eines definierten Rings um ihren jeweiligen Heimatstern bewegen: eben außerhalb der bald legendären habitablen Zone. Sie stellt ohne jeden Zweifel den »gemütlichsten« Bereich eines Sonnensystems dar - die bewohnbaren Gefilde.

Rocket

Atomtest-Radioaktivität schwebt noch in Atmosphäre

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© picture-alliance / dpaNach der Explosion einer französischen Atombombe 1971 schwebt dieser riesige Atompilz über dem Mururoa-Atoll. Radioaktive Reste von Atomwaffentests sind bis heute in der Stratosphäre zu finden
Radioaktive Stoffe überleben bis zu 1,7 Jahre in höheren Luftschichten, dachten Wissenschaftler bislang. Jetzt fanden Forscher Partikel aus Atomwaffentests der frühen 60er-Jahre in der Stratosphäre

In höheren Schichten der Atmosphäre sind mehr radioaktive Teilchen vorhanden als bisher angenommen. Sie stammen hauptsächlich von Atomwaffentests der 1950er und frühen 1960er Jahre. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Schweizer Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, die in Nature Communications veröffentlicht wurde. Zugleich stellen die Autoren um José Corcho Alvarado die Hypothese auf, dass die radioaktiven Partikel durch Vulkanausbrüche auch in tiefere Luftschichten gelangen können.

Better Earth

Super-Erden könnten Kontinente und Ozeane besitzen und erdähnlicher sein als bislang angenommen

Überdimensionale erdartige Planeten, sogenannte Super-Erden, sind in unserer Galaxie vergleichsweise häufig. Bislang vermuteten jedoch viele Planetenwissenschaftler, dass solche Planeten nur selten bis gar nicht lebensfreundliche Bedingungen aufrecht erhalten könnten. Eine aktuelle Studie von US-Forschern zeigt nun jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit erdähnlicher Oberflächen und Klimata auf diesen Super-Erden deutlich größer ist als bislang vermutet.

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© NASA Ames/JPL-CaltechKünstlerische Darstellung einer fernen sog. Super-Erde (Illu.).
Evanston (USA) - Wie Nicolas B. Cowan vom Center for Interdisciplinary Exploration and Research in Astrophysics (CIERA) an der Nordthwestern University und Dorian Abbot von der University of Chicago auf dem Jahrestreffen der American Astronomical Society (AAS) berichteten, widerspreche ihr neues Modell den bisherigen Annahmen über die Eigenschaften der gewaltigen Gesteinsplaneten.

Phoenix

Erdbebenlichter: Geologen haben anscheinend das Rätsel teilweise gelöst

Jahrelang von Wissenschaftlern als Hirngespinste abgetan, gelten Kugelförmige bis flächige Lichtphänomene vor, während oder manchmal auch unmittelbar nach Erdebeben, sogenannte "Earthquake Lights" (Erdbebenlichter) mittlerweile als zumindest eindeutig nachgewiesene Phänomene. Obwohl zahlreiche Foto- und Filmaufnahmen die Existenz dieser Lichterscheinungen belegen, stehen Wissenschaftler immer noch rätselratend vor der Frage, wie die Erdlichter eigentlich entstehen und was sie demnach sind. In einer aktuellen Studie berichten kanadische Wissenschaftler, dass sie einige Fragen rund um die Erdbebenlichter nun klären konnten. Die neue Erkenntnis könnte sogar zu einem Frühwarn-Werkzeug für bestimmte Arten von Erdbeben führen.

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© Martin Jasek, ufobc.caUnter anderem diese 1970 am Tagish Lake fotografierten Lichtkugeln halten die Autoren einer aktuellen Studie für sogenannte Erdbebenlichter.
Quebec (Kanada) - Wissenschaftler sowie Laien haben bereits mit verschiedenen Theorien versucht, die Lichtphänomene zu erklären. Am populärsten sind jene Hypothesen, die etwa davon ausgehen, dass durch die tektonische Bewegung von quarzhaltigem Gestein ein sogenannter pizoelektrisches Feld erzeugt wird, aus dem sich u.a. Lichtblitze lösen können. Andere vermuten im tektonischen Stress einen zeitweiligen Auslöserelektromagnetischer Energie, durch den Veränderungen in der magnetischen Ladung der Ionosphäre erzeugt werden und sich entsprechend manifestieren. Diese Theorien jedoch in der Praxis zu testen, gestaltete sich bislang als sehr schwierig - nicht zuletzt, da die Erdbebenvorhersage noch in den Kinderschuhen steckt und sich entsprechend extreme Zustände nicht so ohne weiteres im Labor reproduzieren lassen.

Sun

Neuer Weg zur Revolutionierung der Solarenergie: 13-jähriger Erfinder entschlüsselt das Geheimnis der Bäume

Eine Idee des erst 13 Jahre alten Aidan Dwyer könnte die Solartechnik ein großes Stück voranbringen. Seine Idee ist derart revolutionär, dass herkömmliche Sonnenkollektoren vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören.
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© Unbekannt



Aidan entdeckte bei Bäumen eine mathematische Spiralfunktion, die auf der Fibonacci-Folge beruht. Als er diese Anordnung der Äste erkannte, ging er umgehend daran, dieses neue Wissen auf das Design von Sonnenkollektoren anzuwenden. Seine Entdeckung könnte die Sammlung des Sonnenlichts in Kollektoren auf neue, effiziente Weise maximieren.

Wolf

Hunde nehmen das Erdmagnetfeld wahr

Neben seinem ausgezeichneten Hörvermögen und dem feinen Geruchssinn verfügt der angeblich beste Freund des Menschen offenbar auch über ein Gespür für das Erdmagnetfeld.

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© Hart, Burda et al. / uni-due.deHunde verrichten während Zeiten mit ruhigem Erdmagnetfeld ihr Geschäft bevorzugt in Nord-Süd-Ausrichtung.
Duisburg-Essen (Deutschland) - Wie das Forscherkollektiv der Universität Duisburg-Essen und der Tschechischen Agraruniversität in Prag aktuell im Fachjournal Frontiers in Zoology (DOI:10.1186/1742-9994-10-80) berichtet, analysierten sie die Körperausrichtung von 70 Hunden unterschiedlicher Rassen, während diese in freiem Gelände und ohne an der Leine zu sein ihre Notdurft verrichteten. Insgesamt wurden mehr als 7000 Beobachtungen notiert, immer zusammen mit den gerade vorherrschenden Umweltbedingungen, der Lokalität, Tageszeit und weiteren wichtigen Parametern wie der Bekanntheit des Terrains für den jeweiligen Hund.