Immer mehr Mädchen fotografieren sich im Gleis, für viele Likes auf Facebook und als Treuebeweis an die beste Freundin.Der Tag, an dem Hannah leichtsinnig war, vielleicht sogar ihr Leben riskierte, ist ein schöner Frühlingstag im April gewesen. Hannah hat schulfrei, in ein paar Tagen wird sie ihren 14. Geburtstag feiern. Sie trägt ihre weiße Bluse, die Augen sind schwarz geschminkt, ihre langen, hellblonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Jeden Tag schreibt sie ihren Freunden Nachrichten über Facebook. Wie ihr Profilbild auf dem sozialen Netzwerk aussieht, ist ihr wichtig. Sie braucht mal wieder ein neues, am besten eines, das nicht jeder hat. Das erzählt Hannah ihrer Freundin, da gehen sie gerade auf einen Bahnübergang zu. Der perfekte Ort für ein Fotoshooting, finden sie. Hannah setzt sich im Schneidersitz zwischen die Schienen, macht ihr Fotogesicht. Stolz zeigt sie das Ergebnis später ihren Freunden.
In welcher Gefahr sie schwebte, war ihr damals nicht klar.Jetzt, drei Jahre später, blickt sie zu der Stelle, wo sie damals saß. "Wie kann man nur so dumm sein?", sagt sie und schüttelt den Kopf.
Vanessa und Nicole können das nicht. Bei ihnen kam ein Zug. Die zwei Mädchen aus Memmingen, 13und 16 Jahre alt, waren sofort tot. Sie machten ähnliche Fotos wie Hannah. Das war 2011.
Zwei Jahre später starben zwei Mädchen in der Nähe von Dortmund bei einer ähnlichen Aktion. Und trotzdem: Der gefährliche Trend ist ungebrochen, vielleicht sogar so verbreitet wie nie.
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