Das Kind der GesellschaftS


Heart - Black

Häusliche Gewalt in Afghanistan: Die Opfer müssen schweigen

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© epaSymbolbild
Kabul - Im Alter von zwölf Jahren wurde sie verkauft, zwangsverheiratet und dann jahrelang malträtiert: Sechs Monate lang sperrten Familienmitglieder ihres Ehemanns sie in einer Toilette ein; sie drückten Zigaretten auf ihr aus, rissen ihr die Fingernägel aus. Es grenzte an ein kleines Wunder, dass der Fall der heute 15-jährigen Sahar Gul an die Öffentlichkeit und vor allem vor Gericht gelangte. Und eine Zeitlang gab es die Hoffnung, Sahars grausames Schicksal könnte Afghanistan für Frauen- und Kinderrechte sensibilisieren.

Doch nun werden die Uhren am Hindukusch wieder zurückgestellt: Das Parlament hat ein Gesetz beschlossen, das Fälle wie jenen der 15-jährigen Sahar Gul aus den Gerichtssälen verbannen könnte. Dem Gesetzestext zufolge dürfen Verwandte von Verdächtigen nicht mehr vor Gericht aussagen. Auch die Opfer können so nicht befragt werden, wenn ihr Peiniger etwa der Ehemann, Vater oder Bruder ist. „Wenn dieses Gesetz in Kraft tritt, haben Frauen und Kinder keinen rechtlichen Schutz mehr gegen Angriffe oder Zwangsverheiratungen durch Verwandte“, schreibt Human Rights Watch. Auch Ehrenmorde an Verwandten, in Afghanistans Stammesgesellschaft verbreitet, könnten kaum verfolgt werden.

Heart

Mädchen beschwert sich bei Lego

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Die Frauenquote ist in der Politik und Wirtschaft noch immer umstritten, da packt eine Siebenjährige nun ein vielleicht noch heißeres Eisen an: die Frauenquote bei den Lego-Figuren.

„Ich mag es nicht, dass es viele Lego-Jungen, aber kaum Lego-Mädchen gibt“, schrieb das Mädchen an den Spielwaren-Hersteller. Zudem säßen die Lego-Mädchen nur zuhause, am Strand oder gingen einkaufen. Die wahren Abenteuer erlebten die Lego-Jungen. Die knallharte Forderung der Kleinen: „Ich will, dass ihr mehr Lego-Mädchen schafft und sie Abenteuer erleben und Spaß haben lasst!“

Boat

Schiff-Bruch vor Südfrankreich

Entfesselte Naturgewalten und eine Crew in Todesangst: Vor einem Strand in Südfrankreich ist ein spanischer Frachter im Sturm gegen einen Damm gekracht und in zwei Teile zerbrochen.
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© afpBei stürmischer See ist nahe dem südfranzösischen Badeort Biarritz ein Frachtschiff in zwei Teile zerbrochen.
Ein spanisches Frachtschiff ist bei stürmischer See vor einem Strand in Südfrankreich auf einen Damm geschleudert worden und in zwei Teile zerbrochen. Die elf Besatzungsmitglieder konnten in einer dramatischen Rettungsaktion per Hubschrauber in Sicherheit gebracht werden, wie die Behörden der Küstenstadt Anglet am Mittwoch mitteilten. Das Schiff hatte 127 Kubikmeter Treibstoff an Bord, die zumindest teilweise ins Meer ausliefen.

Der 100 Meter lange Frachter Luno fuhr am Mittwochvormittag gerade den Hafen der Stadt Bayonne nahe Biarritz an, als nach Behördenangaben alle elektrischen Systeme des Schiffs ausfielen. Bei schwerer See mit meterhohen Wellen wurde der Frachter vor der Küste der neben Bayonne liegenden Gemeinde Anglet auf einen ins Meer hinausragenden Damm geschleudert. Das Schiff, das keine Ladung an Bord hatte, zerbrach in zwei Teile.

Heart - Black

Schüler auf Bahnübergang von Zug erfasst und tödlich verletzt

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© Helmut Seller
Ein 17 Jahre alter Schüler ist auf einem Bahnübergang zwischen Offenburg und Ortenberg von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Die Ermittlungen zu dem tragischen Unglück dauern noch an.

Der 17 Jahre alte Schüler ist am Mittwoch gegen 13.40 Uhr auf einem Bahnübergang der Schwarzwaldbahn-Linie zwischen Ortenberg und Offenburg von einer Ortenau-S-Bahn erfasst und tödlich verletzt worden. Wie es zu dem tragischen Unglück an dem halbseitig beschrankten Bahnübergang kommen konnte, ist derzeit noch offen.

Der Schüler war ersten Erkenntnissen zufolge wahrscheinlich von Ortenberg aus kommend mit seinem Fahrrad und seiner Schultasche auf der Bruchstraße unterwegs in Richtung Westen nach Offenburg. Dort, wo sich die verlängerte Wilhelmstraße mit der Bruchstraße kreuzt, kam er an den Bahnübergang. Der Übergang ist nur halbseitig beschrankt, kann also auch bei geschlossenen Schranken überquert werden. Allerdings blinken bei Annäherung eines Zuges beidseitig Warnleuchten, zudem ertönen akustische Signale. Nicht zuletzt ist die Bahnstrecke an der Unglücksstelle in beide Richtungen weithin einsehbar. Auch darauf, dass die automatischen Schranken und Warnsysteme versagt haben könnten, gibt es aktuell keine Hinweise. Warum der junge Mann mit seinem Fahrrad dennoch die Gleise betreten hat, ist derzeit noch rätselhaft. Er wurde samt seinem Rad von der herannahenden Ortenau-S-Bahn erfasst und tödlich verletzt.

Stock Down

Währungskrise in Argentinien: Wer kann, kauft Dollar

dollar euro währung
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Die Inflation beträgt um die 30 Prozent, der Wert des Peso befindet sich im Sinkflug und die Währungsreserven schmelzen - die argentinische Wirtschaft steht am Abgrund. Mal wieder. Und die Argentinier? Sie flüchten mal wieder - zum US-Dollar.

Die Währungskrise kam wie ein Erdbeben. An einem Mittwoch vor knapp zwei Wochen, mitten im Ferienmonat Januar, registrierte die Zentralbank deutliche Erschütterungen im Devisenhandel. Einen Tag später dann die Explosion: Innerhalb von 38 Minuten verlor die argentinische Währung zwölf Prozent, so einen Kurssturz gab es zuletzt kurz vor der Wirtschaftskrise 2001.

Eye 2

Manager betrügen am häufigsten

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© Dominique MeienbergDrei der grössten Fälle von Wirtschaftskriminalität im letzten Jahr betrafen die Finanzbranche: Eine Szene vom Paradeplatz
Wirtschaftskriminelle haben in der Schweiz im letzten Jahr massiv mehr Schaden verursacht. In jeden zweiten Fall war ein Manager involviert.

Die vor Schweizer Gerichten verhandelte Deliktsumme im Bereich Wirtschaftskriminalität stieg 2013 im Vergleich zu 2012 um zwei Drittel auf 830 Millionen Franken. Ins Gewicht fielen vier besonders schwere Fälle. Die Schadenshöhe in diesen vier Strafverfahren belief sich auf 559,4 Millionen Franken, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Beratungsunternehmens KPMG Schweiz hervorgeht. In drei Fällen kamen die Betrüger aus dem Finanzsektor.

Che Guevara

Protest gegen Familienpolitik in Frankreich

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© AFP
Tausende Menschen sind in Paris und Lyon gegen die Familienpolitik der sozialistischen Regierung Frankreichs auf die Straße gegangen. Mit Parolen wie "Für die Familie und das Kind" oder "Hollande, Dein Gesetz wollen wir nicht" protestierten sie dagegen, Lesben ein Recht auf künstliche Befruchtung einzuräumen oder die Leihmutterschaft zu legalisieren. Im April soll ein geplantes Familiengesetz das Kabinett passieren, in dem jedoch keiner dieser beiden Punkte vorkommt.

Zu der Demonstration hatte die konservative Vereinigung "Manif pour tous" ("Demo für alle") aufgerufen. Unter den Teilnehmern waren die Front-National-Abgeordnete Marion Maréchal-Le Pen, die Enkelin des Gründers der rechtsextremen Partei Jean-Marie Le Pen, sowie Henri Guaino, ehemaliger Berater des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy.

Die Unterstützer des Bündnisses "Manif pour tous" wollen nach eigenen Angaben das traditionelle Familienbild verteidigen. Der sozialistischen Regierung werfen sie "Familienfeindlichkeit" vor. Das konservative Bündnis stand auch an der Spitze der Protestbewegungen, die im vergangenen Jahr gegen die Einführung der Ehe für alle in Frankreich waren.

Kommentar: Mit der übertriebenen und unsinnigen Dieudonné Debatte ist nicht sicher wer die "Rechten" waren, oder ob es durch Medien aufgebauscht wurde, da sie den Quenelle-Gruß zeigten. Wahrscheinlicher ist es, dass sich verschiedene ethnische Gruppen vereinigten, um gegen die korrupte Elite zu demonstrieren.


Cult

Alice Schwarzer als Steuerhinterzieher - "Wasser predigen und heimlich Wein trinken"

Alice Schwarzers Glaubwürdigkeit ist in Gefahr. Die Frauenrechtlerin gilt vielen als moralische Instanz. Sie kann scharfzüngige Anklägerin sein. Nun ist klar: Die gefragte Publizistin hat Steuern hinterzogen. Schon fordern manche, sie solle ihr Bundesverdienstkreuz abgeben.
Alice Schwarzer
© AFP
Köln - Deutschlands wohl bekannteste Frauenrechtlerin Alice Schwarzer greift Missstände und ihre Gegner scharfzüngig an - kompromisslos und gerne öffentlichkeitswirksam. Seit Jahrzehnten kämpft sie für Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Gewaltfreiheit und bezeichnet sich selbst als Humanistin. Vielen ist sie Vorbild, moralische Instanz. Nun räumt die 71-Jährige nach einem Spiegel-Bericht ein, jahrzehntelang ein nicht-deklariertes Schweizer Konto geführt zu haben. Dass jetzt über ihre Steuerhinterziehung landauf, landab berichtet wird, empfindet die gefragte Publizistin als rufschädigend.

Schwarzer ist Gegenwind gewohnt, kennt Häme und Beleidigungen. Kritik und Spott lassen erwartungsgemäß auch diesmal nicht auf sich warten. Nun droht aber ein echter, großer Imageschaden. Nach FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß - gegen ihn beginnt im März ein Prozess wegen Steuerhinterziehung - und dem gerade wegen Steuerhinterziehung verurteilten früheren Zeit-Herausgeber Theo Sommer hat Deutschland einen weiteren prominenten Fall von Steuerbetrug.

Recycle

Tierseuche: Afrikanische Schweinepest erreicht die EU

Pink pigs
Archiv
In Litauen wurden vor wenigen Tagen erste Fälle der Afrikanischen Schweinepest festgestellt. Der Deutsche Bauernverband warnt vor verheerenden Folgen für die Landwirte. Einen Impfstoff gibt es derzeit nicht.

Berlin - Der Deutsche Bauernverband hat die Landwirte aufgerufen, ihre Betriebe vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen. "Massiv verstärkte Vorbeugungsmaßnahmen sind das Gebot der Stunde, mögliche Übertragungswege müssen unterbunden werden", sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken.

Die Afrikanische Schweinepest hatte nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vor wenigen Tagen die EU erreicht. In zwei Regionen Litauens wurde die tödliche Tierseuche festgestellt, die neben Hausschweinen auch Wildschweine befällt. Für Menschen und andere Haus- und Wildtiere sei sie ungefährlich, betont das Institut.

Light Sabers

Sexuelle Gewalt: Adoptivtochter wirft Woody Allen Missbrauch vor

dylan farrow
In einem offenen Brief hat Woody Allens Adoptivtochter Dylan Farrow dem Regisseur sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Sie schildert im Detail, dass und wie sie als siebenjähriges Mädchen missbraucht worden sei.

New York - Woody Allens Adoptivtochter Dylan Farrow hat dem US-Regisseur in einem offenen Brief sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Detailliert schildert die heute 28-Jährige darin Übergriffe, die sie als kleines Mädchen ertragen habe. Veröffentlicht wurde der Brief in der Sonntagsausgabe der New York Times.

Farrow äußert sich erstmals schriftlich zu den Missbrauchsanschuldigungen, die indes nicht neu sind: In den neunziger Jahren hatte die US-Schauspielerin Mia Farrow ihrem langjährigen Partner Allen vorgeworfen, er habe die gemeinsame Adoptivtochter sexuell missbraucht. In einem Interview mit dem Magazin Vanity Fair im vergangenen Oktober beschuldigte Dylan Farrow ihren Adoptivvater, er habe sich an ihr vergriffen.