Linkspartei: Offenbar Rechtsradikale stechen dutzendfach auf Schweriner Politiker ein/ Opfer glücklicherweise nicht lebensgefährlich verletzt / LINKE: Rassistische Initativen schüren Hass-Klima
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Berlin. In Wismar ist ein Messerangriff auf den Linkenpolitiker Julian K. verübt worden.
Wie es in einer Mitteilung der Partei heißt, schlugen am Montagabend drei Täter das Kreisvorstandsmitglied der Schweriner Linken »nieder und stachen, nach Aussage der behandelnden Ärzte, mit einem Messer etwa 17 mal auf ihr Opfer ein«. Der Mann sei dabei als »schwule Kommunistensau« beschimpft worden. Bei der Linkspartei in Schwerin hieß es, der Angriff sei bereits vorgestern erfolgt. Bis jetzt gibt es zum Tatgeschehen selbst nur die Darstellung des Opfers. Politiker der Partei, darunter Fraktionschef Dietmar Bartsch, verurteilten die Tat auf das Schärfste und erklärten, die Linke werde »in ihrem Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut nicht nachlassen«.
Eine Polizeisprecherin bestätigte gegenüber den
nd, dass die Attacke angezeigt wurde. Bis zum Morgen hätte es aber keinen persönlichen Kontakt mit K. gegeben. Die Sprecherin erklärte, dass die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern »mit Hochdruck« ermitteln würde. Neben der Kriminalpolizei in Schwerin und Rostock sei auch der Staatsschutz Ansprechpartner. Problematisch für die Polizei sei aber, dass Anzeige erst am Dienstag online erstattet wurde, was die Sprecherin als »unüblich« bezeichnete. Dies würde die Suche nach Tätern und Zeugen sowie die Ermittlungen erschweren. Dass die Anzeige möglicherweise frühere eingegangen sein könnte, schloss die Sprecherin aus, da die Internetwache analog zum telefonischen Notruf 24 Stunden besetzt und der Anzeigeneingang permanent kontrolliert werde. Der Fall habe eine »hohe Priorität.« Bis zum Mittwochnachmittag hatte die Polizei K. nicht erreicht, sie ruft aber Zeugen auf, die am Montag gegen 17 Uhr am Wismarer Bahnhof etwas beobachtet haben, sich bei der Polizei zu melden.
Kommentar: Gerade das entwürdigende Hartz-IV-System und seine unmenschliche Sanktionspraxis treiben Menschen recht schnell in Armut und Obdachlosigkeit. Wenn man als ALG-II-Empfänger wegen einer dreimonatigen Sanktion von 100 Prozent seine Miete nicht mehr zahlen kann, kann man ganz schnell auf der Straße landen. Und außerdem wird gerade am Sozialsystem soviel eingespart und gekürzt, dass es kein Wunder ist, dass Obdachlosenunterkünfte keinen menschenwürdigen Standard aufweisen - wozu Privatsphäre, Schutz, Öffnungszeiten tagsüber und weitere im Artikel genannten Punkte dazugehören. Diese Dinge würden viele Menschen vor Kälte, Hunger und Tod bewahren.
Die Ursachen für diese strukturellen, gesellschaftlichen Probleme haben wir nicht zuletzt Psychopathen in Einfluss- und Machtpositionen zu verdanken, die das Volksvermögen zu ihren Gunsten umverteilen. In einer wirklich funktionierenden Wirtschaft und Gesellschaft würde es wahrscheinlich keiner Obdachlosenunterkünfte bedürfen...