Das Kind der GesellschaftS


Beaker

Landwirtschaft: 7,5 Milliarden Euro Gift auf Ackerböden

Gift
© APA/DPA/Patrick PleulGift
Die Öko-Szene versucht, die Milliardenumsätze der chemischen Industrie zu kappen.

Es geht um viel Geld. Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln erwirtschaften in der EU einen Umsatz von etwa 7,5 Milliarden Euro. Greenpeace arbeitet hart daran, diese Summe deutlich zu begrenzen. Notwendig sei ein „Paradigmenwechsel in Richtung biologischer und ökologischer Landwirtschaft“, lautet das Mantra der Umweltorganisation.


Kommentar: Der Begriff "Pflanzenschutzmittel" ist eindeutig Orwell'sche Doppelsprache für den Begriff "Gift".


Doch auch die biologische Landwirtschaft kommt nicht ohne Chemie aus. Erlaubt sind natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie Pyrethrine. Das Insektizid wird aus Chrysanthemen hergestellt und ist auch für nützliche Insekten und Wasserorganismen giftig.


Che Guevara

Soziale Unruhen in Bosnien: Demonstranten stellen ihre Forderungen

Die Lage in Bosnien hat sich nach schweren Ausschreitungen beruhigt. Die Demonstranten fordern nun politische Revolutionen.
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© REUTERSIn zahlreichen Städten setzten wütenden Demonstranten Gebäude in Brand
Nach den schweren Ausschreitungen in Bosnien-Herzegowina haben die Demonstranten am Samstag eine "politische Revolution" gefordert. Demnach sollen beispielsweise die Einkommen aller Politiker an den äußerst niedrigen Durchschnittslöhnen im Land ausgerichtet werden. Nach den größten Sozialprotesten nach Ende des Bosnienkrieges (1992-1995) scheint sich die Lage im Land am Samstagvormittag vorerst beruhigt zu haben. In Tuzla, wo die Protestwelle am Mittwoch begonnen hatte, waren Feuerwehrleute weiterhin bemüht, einzelne Brandherde im Gebäude der Kantonalregierung zu löschen.

In einem Fünf-Punkte-Katalog verlangen die Protestierer außerdem, dass die "kriminellen Privatisierungen" der Staatsbetriebe rückgängig gemacht und die "Wirtschaftskriminellen" vor Gericht gestellt werden. Die Demonstranten fordern außerdem, dass nach dem Rücktritt der Regionalregierung in Tuzla nur parteilose Experten eine neue Regierung bilden. Die Stadt war am Freitag das Zentrum der Gewalt.

People 2

Erneute Massendemos in der Ukraine

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© dpa
Präsident Janukowitsch will nicht weichen. Doch auch die Opposition in der Ukraine gibt nicht auf. Tausende demonstrieren wieder in Kiew. Derweil zieht es das mutmaßliche Folteropfer Bulatow, offenbar nach Westen. Oder genauer: nach Westfalen.


In der Ukraine sieht er für sich erstmal keine Zukunft mehr: Der ukrainische Oppositionelle Dimitro Bulatow will sein Land verlassen. Es zieht ihn in Richtung Westen, genauer gesagt: Westfalen. Eine Zeitung berichtet, dass der 35-Jährige bei seinen Eltern in Hagen am Rande des Ruhrgebiets leben wolle. Die Rheinische Post bezieht sich auf ein Schreiben des Vorsitzenden der Jugendorganisation der europäischen Konservativen, Benedict Pöttering, an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

In dem Schreiben bittet Pöttering Steinmeier demnach, sich für die Einreise Bulatows und ein Bleiberecht einzusetzen. Den Wunsch, in Deutschland zu leben, habe Bulatow in einem Telefonat mit Pöttering geäußert, heiße es darin.

Heart

Passives Betteln in Tirol jetzt erlaubt

Betteln
© dpa/Ingo WangerEin Mann sitzt in einer Einkaufsstraße und bittet um kleine Geldgaben. (Symbolfoto)
Innsbruck - Der Tiroler Landtag hat im November eine Änderung des Polizeigesetzes beschlossen. Betteln ist damit in Tirol in „stiller und passiver Form“ erlaubt. Aggressives, aufdringliches Betteln sowie gewerbsmäßige und organisierte Bettelei bleiben jedoch verboten. Auch das Betteln unter der „aktiven Beihilfe von Kindern“ kann geahndet werden.

Wie berichtet, war die Tiroler Regierung unter Zugzwang geraten, denn der Verfassungsgerichtshof hat mit mehreren Urteilen festgestellt, dass das Betteln nicht generell verboten werden darf. In Tirol bestand aber de facto ein generelles Bettelverbot. Seit 14. Jänner ist die Änderung nun in Kraft. Proteste gegen die Änderung des Polizeigesetzes gab es aus ganz unterschiedlichen Motiven. Die SPÖ begründete ihre Ablehnung der Gesetzesänderung unter anderem mit der verankerten Bestimmung, wonach durch Verordnung der Gemeinden auch das stille und passive Betteln an bestimmten öffentlichen Orten im Falle der Störung des örtlichen Gemeinschaftslebens untersagt werden kann. Auch die Klubobfrau der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, sah darin ein Bettelverbot „durch die Hintertür“. Die FPÖ ortete eine Aufweichung des Bettelverbotes.

Che Guevara

Internetzensur in Türkei: Schwere Zusammenstöße bei Protesten

Bei Protesten gegen schärfere Internet-Gesetze der türkischen Regierung ist es in Istanbul zu schweren Zusammenstößen gekommen. Aus den Reihen der zu Tausenden aufmarschierten Regierungsgegner wurden Polizisten mit Feuerwerkskörpern und Steinen beworfen, wie Augenzeugen berichteten. Demonstranten errichteten in der Umgebung des zentralen Taksim-Platzes Barrikaden und zündeten sie an. Geldautomaten wurden beschädigt. Die Polizei griff die Regierungsgegner mit Wasserwerfern, Tränengas und Plastikgeschossen an. Viele Krankenwagen waren unterwegs.
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© dpaBarrikade auf dem Taksim-Platz in Istanbul.
Oppositionsgruppen hatten zu der Kundgebung am Taksim-Platz unter dem Motto "Stoppt die Zensur" aufgerufen. Die Polizei riegelte den Platz ab. Demonstranten forderten in Sprechchören den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.

Erdogan: Netz wird sicherer und freier

Das Parlament in Ankara hatte in der Nacht zu Donnerstag ein Gesetz beschlossen, das Behörden unter anderem erlaubt, Internetseiten ohne richterlichen Beschluss zu sperren. Das von Erdogan initiierte Gesetz muss noch von Staatspräsident Abdullah Gül unterzeichnet werden.

Shoe

Surfer boxte angreifenden Hai in die Flucht

Shark Attacks 1
© FlickerSymbolbild
Der 28-Jährige wurde dreimal gebissen. Er konnte den Hai mit einem Schlag ins Gesicht vertreiben.

Mit einem beherzten Faustschlag hat ein Surfer in Neuseeland einen Hai vertrieben. Der 28-Jährige war Medienberichten zufolge am Freitagabend rund 50 Meter vor der Küste von Porpoise Bay im Süden des Landes von dem Raubfisch angegriffen worden. Der Mann habe auf seinem Surfbrett gesessen, als der Hai "aus dem Nichts" aufgetaucht sei, sagte der Zeuge Nick Smart zu Fairfax Media.

Der Hai habe ihm drei Bisswunden am Bein zugefügt. Als der Surfer ihm ins Gesicht geschlagen habe, habe der Hai aber losgelassen. Der Surfer konnte sich selbst ans Ufer retten, wo er den Angaben zufolge noch 40 Minuten auf einen Rettungswagen warten musste. Er sei völlig klar gewesen und habe geredet, berichtete Smart, der ebenfalls surft. "Er hatte definitiv Schmerzen, aber er ist gut damit umgegangen."

Stock Down

Rohstoffen droht 2014 weiteres Verlustjahr

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Mehrere Banken sind sich sicher: Rohstoffe werden das Jahr 2014 mit einem Minus beenden. Denn die Nachfrage wird sich weiter abschwächen.

Ein steigendes Angebot und eine sich abschwächende Nachfrage nach Rohstoffen werden laut Goldman Sachs und Citigroup zu einem Einbruch führen, der bereits im vergangenen Jahr zu Bärenmärkten bei Gold, Kupfer und Mais geführt hatte. Der so genannte Open Interest, mit dem die gehaltenen Bestände der im Standard & Poor’s GSCI Spot Index abgebildeten 24 Rohstoffe gemessen werden, fiel drei Quartale in Folge bis Ende Dezember. Das war der längste Rückgang seit der weltweiten Rezession in 2008.

Chart Pie

Ungleichheit: Studie warnt vor Kollaps des gesellschaftlichen Zusammenhalts

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© globalrichlist.comGehören Sie zu den Mega-Wohlhabenden dieser Erde? globalrichlist.com gibt Auskunft
Eugen Freunds durchschnittliche Arbeiter haben’s gut: Sie gehören mit ihrem angenommenen Bruttobezug von 3000 Euro zum reichsten Prozent der Weltbevölkerung (http://www.globalrichlist.com). Dieses eine Prozent besitzt heute fast die Hälfte der gesamten Vermögen auf diesem Planeten, rund 110 Billionen Dollar. Und das entspricht dem 65-Fachen der Gesamtvermögen jener, die sich an der unteren Hälfte der Wohlstandspyramide tummeln. Die ärmere Hälfte der Menschheit besitzt zusammen damit genauso viel wie die reichsten 85 Menschen der Welt.

Evil Rays

Zombie-Angriff in Florida? Nackter Mann biss Fußgänger ins Gesicht

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© Julius Whigham
Ein Nackter hat die Straßen in Florida unsicher gemacht und hat dafür mit dem Leben bezahlt. Der 28-Jährige biss einem Fußgänger ins Gesicht, bevor er von der US-Polizei erschossen wurde.

Ein nackter Mann hat auf offener Straße in Florida in den USA einem Fußgänger ins Gesicht gebissen und ist dann von der Polizei erschossen worden. Der 28 Jahre alte Täter attackierte vor dem Biss weitere Fußgänger, berichtet die Zeitung Sun-Sentinel. Darunter sei auch ein Zehnjähriger gewesen.

Der gebissene Mann habe seine kleine Schwester verteidigen wollen, auf die es der Nackte wohl abgesehen hatte. Der Täter stand möglicherweise unter Drogen. Der Fall soll sich schon vorgestern ereignet haben.

Family

Gewaltsame Ausschreitungen in Bosnien

Die sozialen Proteste in Bosnien greifen auf 23 Städte über. Im Epizentrum der Proteste, Tuzla, ist es zu Straßenschlachten gekommen.
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© AFPDemonstranten verbrennen vor einem Regierungsgebäude in Tuzla Reifen.
Sarajevo - Proteste und Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizei erschüttern Bosnien Herzegowina: Nachdem am Mittwoch eine Kundgebung von Arbeitslosen in der nördlichen Industriestadt Tuzla gewaltsam eskaliert war, griffen die Proteste am Donnerstag zunächst auf vier und am Freitag auf mindestens 23 weitere Städte über. Tuzla, das Epizentrum des Aufstands, befindet sich nach Augenzeugenberichten im Ausnahmezustand. Demonstranten stürmten das Gebäude der Kantonsregierung. In der Hauptstadt Sarajevo setzte die Polizei gegen mehrere Tausend Protestierer Plastikmunition und Blendgranaten ein. In Wolken von Tränengas und brennenden Autoreifen kam es in beiden Städten immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen. Bereits am Donnerstag wurden in Tuzla nach Angaben der Behörden 102 Polizisten verletzt.

Die Spitzen der Kantonsregierung weigern sich zu verhandeln, die Demonstranten fordern ihren sofortigen Rücktritt. Hauptfeindbild ist Kantonspremier Sead Causevic, 64, ein Sozialdemokrat. Nachdem die Website des Kantons gehackt wurde, blieb die Regierung zunächst ohne Möglichkeit, sich an die Öffentlichkeit zu wenden.