© AFP/Fethi BelaidDie einen sehen Urlauberinnen, die anderen Terrorgefahr.
Interview: Burkini-Verbote in Europa führen zur Ausgrenzung von Musliminnen und verfestigen rassistische Denkweisen, sagt Dudu Kücükgöl im Interviewder Freitag: In Cannes wurde nun das Tragen von Burkinis in einigen Regionen verboten. Thierry Migoule, der Generaldirektor der städtischen Dienste, sagt, dass sie auf eine Zugehörigkeit zu terroristischen Bewegungen hinweisen. Was wird da verhandelt?
Dudu Kücükgöl: Migoule offenbart mit dieser Aussage sein rassistisches Denken. Wir sind in der Debatte schon so weit, dass nicht mal mehr zwischen Islam und Islamismus unterschieden wird,
man setzt Islam mit Terror gleich.
der Freitag: So weit ging die offizielle Argumentation in Deutschland nicht. In Bad Saarow verteidigten die Betreiber einer Therme dennoch die Menschen, die sich von zwei Burkini-Trägerinnen gestört fühlten.
Dudu Kücükgöl: Ich weiß nicht, ob deren Argumentation besser ist. Diese besagte quasi: „Ja, die politische Stimmung ist gerade islamophob, also sind wir auch islamophob“.
Es ist gefährlich, vorhandene Feindseligkeit und Paranoia strukturell und institutionell zu unterstützen. Anstatt dass man sich solidarisch mit Betroffenen zeigt, rechtfertigt und unterstützt man Ausgrenzung.
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