Bereits am 5. November hat sich in Brasilien, zunächst ignoriert von der Weltöffentlichkeit, eine Katastrophe historischen Ausmaßes ereignet: Nach dem
Dammbruch eines Abbaubeckens einer Eisenerzmine fluten bis zu 60 Millionen Kubikmeter eines Giftcocktails eine Fläche so groß wie Portugal.
15 Millionen Menschen in 228 Städten sind von dem Desaster betroffen. Beobachter sprechen vom "Fukushima Brasiliens" und machen Samarco, die multinationale Betreiberfirma, für die Katastrophe verantwortlich.
© Elvira Nascimento
Der giftige Klärschlamm, bestehend aus Eisenerzresten, Arsen, Quecksilber und anderen Chemikalien, der Mine Bento Rodrigues im Bundesstaat Minas Gerais soll eigentlich von einem Damm eingehegt werden. Doch am 5. November 2015 ereignete sich die Katastrophe: Der Damm brach und die Füllmenge von 25.000 Olympia-Schwimmbecken bzw. 187 Öltankern ergoss sich über die umliegende Landschaft.
Rund 60 Millionen Kubikmeter des toxischen Schlamms bahnen sich seit dem ihren Weg in den Rio Doce und von da aus in die umliegenden Dörfer, Städte, das Flussdelta bis in den Atlantik. Die Zahl der direkten Toten durch die Schlammlawine wird auf bis zu 40 geschätzt, doch massiv sind auch die Umwelt- und Folgeschäden, die nicht nur der Tier- und Pflanzenwelt große Opfer abverlangt. Vielerorts ist die Wasserversorgung zusammengebrochen, Flüsse haben sich in eine lebensfeindliche Brühe verwandelt, eine Landfläche von der Größe Portugals ist kontaminiert. Rund 15 Millionen Menschen sind betroffen.
Kommentar: Hier wurden wohl wieder einmal die Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert. Die Gewinnes dieses Unternehmens werden gerne von diesem eingesteckt, auch diejenigen, die dadurch entstanden, dass dieser Damm und die anderen Dämme weniger stabil gebaut wurden als für eine Eisenerzmine notwendig gewesen wäre. Das Unternehmen bestreitet ja auch die Verantwortung für das Desaster, spricht von höherer Gewalt, behauptet es bestehe keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Bezahlen sollen wieder einmal die anderen, so wie auch in den anderen Fällen, die oben in dem Artikel erwähnt wurden.
Schlammlawine nach Deichbruch in Brasilien tötete möglicherweise mehr als 20 MenschenVideos über diese Schlammlawine und ihre Auswirkungen:
Kommentar: Sott Fokus: Die Notwendigkeit der Desillusionierung