Aquädukte, Brunnen, Bäder - die alten Römer gelten als besonders hygienisch. Doch archäologische Funde zeigen ein ganz anderes Bild. Die Gallier aus den Asterix-Comics sind nicht dafür bekannt, die römische Kultur hoch zu schätzen. Doch mit einer zivilisatorischen Neuerung können die rebellischen Dorfbewohner sich anfreunden: Als Häuptling Majestix es im Band "Der Avernerschild" nach üppigen Wildschweingelagen mit der Leber bekommt, wird er zur Kur in ein Thermalbad geschickt. Die Frage ist aber, ob der Krieger sich damit einen Gefallen getan hätte. Denn obwohl die Badekultur der Römer noch heute als medizinischer Fortschritt bewundert wird, scheint sie der Gesundheit der antiken Europäer kaum geholfen zu haben,
erklärt der britische Archäologe Piers Mitchell im Fachblatt Parasitology.
Der Forscher der Universität Cambridge hat archäologische Funde römischer Ruinen in ganz Europa genauer ausgewertet.
Im Boden von antiken Latrinen, in versteinertem Kot oder in Grabkammern lassen sich Überreste der Parasiten finden, die das Volk vor 2000 Jahren plagten. Die Inventur fällt erschreckend aus: Spulwürmer, Peitschenwürmer, Ruhramöben, Saugwürmer, Flöhe, Bettwanzen und unzählige Läuse-Arten fühlten sich in den römischen Städten wohl - trotz Neuerungen wie Aquädukten, fließendem Wasser aus Leitungen, öffentlichen Brunnen und Toiletten.
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