ErdveränderungenS


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Ernteausfälle: Lebensmittelpreise steigen rasant an und sollen im kommenden Jahrzehnt immer weiter ansteigen

Erst der lange Winter, dann Überschwemmungen und Hitze: Das miese Wetter hat den Bauern die Ernte versaut. Die Rechnung muss der Verbraucher zahlen - die Lebensmittelpreise steigen derzeit rasant.
Lebensmittel, Gemüse
© dpaDie extremen Wetterkapriolen auf der ganzen Welt haben zu großen Ernteausfällen geführt - Folge sind starke Preisanstiege
Langer Winter, nasses Frühjahr, heißer Sommer: Schlechte Ernten machen Lebensmittel in Deutschland deutlich teurer. Die Preise stiegen im Juli mit 5,7 Prozent so stark wie seit fast fünf Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Inflationsrate liegt insgesamt auf dem Jahreshoch von 1,9 Prozent. Einzelhändler machen wenig Hoffnung, dass Essen bald wieder billiger wird.

Spürbar tiefer in die Taschen greifen mussten die Verbraucher beispielsweise für Butter. Sie kostete knapp ein Drittel mehr als vor Jahresfrist. Gemüse verteuerte sich um 11,7 Prozent, wobei es bei Kartoffeln mit 44,4 Prozent den stärksten Anstieg gab. Für Obst wurden im Schnitt 11,3 Prozent mehr verlangt - für Äpfel sogar 22,3 Prozent mehr.

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Nahrungsmittel in Deutschland teurer: Teilweise bis 40%

kartoffel
© dpa / Fredrik von Erichsen/Archiv
In Deutschland sind die Preise für Nahrungsmittel im Juli so stark gestiegen wie schon lange nicht mehr. Besonders Kartoffeln und Butter verteuerten sich massiv. FOCUS Online gibt eine Übersicht.

Die Preise für Nahrungsmittel sind im Juli in Deutschland so kräftig gestiegen wie seit fast fünf Jahren nicht mehr. Sie verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 5,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Einen stärkeren Anstieg gab es zuletzt im September 2008 mit 6,5 Prozent. Fachleute machen dafür die Wetterkapriolen mitverantwortlich: Erst der lange Winter, dann die Überschwemmungen sowie zuletzt Hitze und Trockenheit verhinderten dem Bauernverband zufolge vielerorts eine gute Ernte.

Cloud Lightning

Hagel zerstört Weinernte in Bordeaux

Heftige Hagelstürme haben in Frankreich ganze Weingüter vernichtet - zuletzt in der Region Bordeaux. Es drohen hohe Verluste bei der Weinernte. Vor allem kleine Winzer stehen vor dem Ruin.

Der Spuk dauerte nur zehn Minuten. Erst verfärbte sich der Himmel, wechselte von Blau zu Gelb, wurde dann pechschwarz. Hagelkörner so groß wie Cricketbälle pfiffen durch die Luft und hinterließen eine Schneise der Verwüstung.

Sie zerstörten Rebstöcke und Trauben, vor allem in der französischen Anbauregion Bordeaux. "Es ist unbeschreiblich", sagt André Lurton, Besitzer des Weinguts Château Bonnet in der Appellation Entre-deux-Mers. "Von 300 Hektar sind 280 völlig zerstört."

Seit Juni haben gleich mehrere heftige Hagelstürme große Schäden in französischen Weinbaugebieten verursacht. Erst traf es das Loire-Tal, dann das Burgund und zuletzt eben das berühmteste Anbaugebiet Frankreichs in Bordeaux.

Phoenix

Schlimmster Waldbrand auf Mallorca unter Kontrolle

Entwarnung auf des Deutschen liebste Ferien-Insel: Das wohl schlimmste Feuer in der Geschichte Mallorcas ist völlig unter Kontrolle. Doch der Schaden ist immens.
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© dpaVerbrannte Erde nahe im Tramuntana-Gebirges nahe Andratx auf Mallorca: In der zum Uneco-Weltnaturerbe gehörenden Region sind die Schäden besonders groß.
Madrid/Palma - Der wohl schlimmste Waldbrand in der Geschichte Mallorcas ist nach sieben Tagen endgültig unter Kontrolle. Das Gefahrenniveau sei auf Null herabgestuft worden, teilte die Naturschutzbehörde der Balearen (IBANAT) mit. Bei Temperaturen von bis zu 37 Grad im Schatten durften Einwohner und Touristen am Wochenende Strand und Sonne wieder unbekümmert genießen.

Als mutmaßlicher Verursacher des Feuers gilt ein 42-Jähriger, der nach einer Grillparty noch glühende Grillkohle unachtsam entsorgt haben soll. „Ich bin am Boden zerstört (...) Es tut mir sehr leid“, wurde der Mann von der Zeitung Ultima Hora zitiert. Der Mann wurde festgenommen.

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Taifun auf den Philippinen: 33 Fischer vermisst, gestrichene Seefahrten und Flüge

33 philippinische Fischer werden vermisst, nachdem der Taifun „Utor“ über den Norden des Landes hereingebrochen war. Behörden hoffen, dass sich die Fischer vor der Naturgewalt verbergen und sich melden, wenn sich der Wind legt.

Der „Utor“ ist der stärkste Taifun auf Philippinnen in diesem Jahr, die Böen in seinem Epizentrum erreichen eine Geschwindigkeit von 200 km/h. Wegen des Taifuns wurden rund 1.000 Menschen in Sicherheit gebracht, in Häfen warten über 8.000 Passagier auf Wiederaufnahme der ausgefallenen Seefahrten, viele Flüge wurden gestrichen. In mehreren Gebieten der wichtigsten philippinischen Insel Luzon ist Energieversorgung gestört, und in einigen Provinzen wurde der Schulunterricht aufgehoben.

Cloud Lightning

Erdölraffinerie in Venezuela in Flammen aufgegangen - Blitzschlag wird vermutet

Die Feuerwehrleute konnten das Feuer in einer der größten Erdölraffinerien in der Stadt Puerto la Cruz am Karibischen Meer löschen. Verletzte gab es nicht. Die Ursache der Havarie war vermutlich ein Blitzschlag, der den Behälter mit Erdöl getroffen hatte.
Brand, Explosion
© EPA
Experten zufolge sind Havarien in Venezuelas Erdölraffinerien in den letzten paar Jahren häufiger geworden. Im vorigen Jahr kostete eine Explosion im größten Betrieb des Landes 39 Menschen das Leben und stellte die Arbeit für mehrere Monate ein.

Sun

Hitze in Japan führte zu mehreren Todesfällen und Krankenhausaufenthalten durch Hitzschlag

Hitze Japan
© EPA
Zwei Menschen sind heute in Japan an einem Hitzschlag gestorben. Das heiße Wetter hat sich im Großteil des Landes eingestellt. Mindestens 1.387 Menschen sind aus demselben Grund in Krankenhäuser eingeliefert worden, darunter acht im schweren Zustand.

In zwei Landespräfekturen haben die Thermometer heute die 40 Grad-Grenze überschritten. Die höchste Temperatur, 40,7 Grad, ist in der Stadt Kōfu registriert worden. In Tokio ist die Hitze auf über 37 Grad gestiegen.

Seit Anfang des Sommers sind in Japan mehr als 40 Menschen an Hitzschlag gestorben und über 32.000 in Krankenhäuser eingeliefert worden, darunter etwa 3.000 in den letzten paar Tagen.

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Sachsens Bauern erwarten erhebliche Einbußen bei der Ernte

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© MDR INFO / Maren Beddies Beim Juni-Hochwaser wurden viele Äcker und Grünland überschwemmt.
Mitten in der Erntezeit haben Hagel und heftige Sturmböen Sachsens Landwirten weitere Einbußen beschert. Andreas Jahnel, Referent beim Landesbauernverband sagte, nach allen Katastrophen in diesem Jahr sei die Stimmung sehr gedrückt. Während die Gerstenernte vielerorts bereits abgeschlossen sei, laufe die Weizen- und Rapsernte auf Hochtouren. Zahlreiche Betriebe hätten sich gemeldet und von umgeknickten Pflanzen und zerstörten Feldern berichtet. Viele Bauern erwarten erhebliche Ernteeinbußen. "Dieses Jahr war für die Landwirte unglücklich", sagte Jahnel und verwies auf das Hochwasser im Juni, die Trockenheit im Juli und nun die Hagelschäden.

Unwetter verwüsten Mais- und Rapsfelder

Vor allem in Westsachsen haben Hagel und heftige Sturmböen in der vergangenen Woche große Schäden auf den Feldern angerichtet. Der Geschäftsführer des Regionalbauernverbandes, Peter Köhler, sprach sogar von einer "Schneise der Verwüstung" zwischen Zwickau und Chemnitz. Beim Raps seien die Schoten abgebrochen, beim Mais stünden vielerorts nur noch die Stängel. Ersten Schätzungen zufolge sind in der Region rund 8.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche beschädigt.

Bereits die Juni-Flut hat Sachsens Landwirte getroffen: Nach Angaben des Bauernverbandes sind 45.000 Hektar Ackerland und 25.000 Hektar Grünland durch Überschwemmung geschädigt worden. Beim Ackerland beziffern die Landwirte den Schaden auf 54 Millionen Euro, bei Grünland auf 19 Millionen Euro.

Blue Planet

Mehrere Murenabgänge in Österreich: Ein Reisebus wurde teilweise verschüttet

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© apa/bfv mürzzuschlagMurenabgänge in Mürzzuschlag
Bus auf steirischer Alm von Mure teilweise verschüttet

Dramatische Momente hat eine Pensionistengruppe Freitagabend auf der Rückfahrt von einer Almpartie in Mürzsteg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) erlebt: Der Bus, mit dem sie unterwegs waren, musste wegen einer Mure anhalten, ehe die Insassen aussteigen konnten, durchschlug ein Baumstamm das Fenster und verletzte einen Passagier. Nachdem sich alle 38 Fahrgäste in Sicherheit bringen konnten, wurde das Fahrzeug von einer weiteren Mure teilweise verschüttet.

Der Bus war befand sich nach Angaben der Polizei auf einem Forstweg am Rückweg von einem Ausflug auf die Falkensteinalm, als der Lenker anhalten musste, weil unmittelbar vor dem Fahrzeug eine Mure abging. Wenig später durchschlug ein Baumstamm ein Fenster und verletzte eine Passagierin an der Hand. Nachdem alle Fahrgäste den Bus verlassen hatten, ging eine weitere Mure ab und verschüttete das Fahrzeug teilweise.

Die Gruppe aus Veitsch ging dann samt Fahrer zu Fuß zur Faltensteinalm zurück und wurde später von Feuerwehr und Bergrettungsdienst zu Tal geleitet. Eine Frau erlitt dabei eine Kreislaufschwäche und musste ärztlich versorgt werden.

Bizarro Earth

Großer Waldbrand in Kalifornien: 4000 Hektar bereits verbrannt

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© ReutersEtwa 1800 Menschen mussten bislang wegen der Brände ihre Häuser verlassen
Wind facht die Flammen immer wieder an und lässt das Feuer schnell wachsen, 4000 Hektar Land sind betroffen. 14 Hubschrauber und sechs Löschflugzeuge sind im Dauereinsatz.

Los Angeles. Etwa tausend Feuerwehrleute haben am Donnerstag einen großen Flächenbrand im US-Bundesstaat Kalifornien bekämpft. In dem Feuer etwa 150 Kilometer östlich der Metropole Los Angeles seien fünf Menschen verletzt worden, darunter vier Feuerwehrleute, teilten die Behörden mit. Ein ziviles Opfer sei mit Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden. 14 Hubschrauber und sechs Löschflugzeuge seien im Einsatz, teilte die Feuerwehr mit. "Die Bedingungen an der Front sind momentan sehr gefährlich", sagte Feuerwehrchef John Hawkins.

Den Angaben zufolge waren rund 4000 Hektar Land von dem Brand betroffen. Etwa 1800 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, in der Stadt Banning seien 15 Gebäude zerstört worden. Hohe Temperaturen, eine niedrige Luftfeuchtigkeit und starker Wind behinderten demnach die Löscharbeiten. Die Ursache des Brands war unklar.

afp/AP