Die der UN unterstellte Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte, einer ihrer Server sei »gehackt« worden. Eine bisher unbekannte Gruppe hatte Kontaktinformationen von mehr als 100 Experten veröffentlicht, die mit der IAEA zusammenarbeiten, und diese aufgefordert, gegen das angebliche israelische Atomprogramm vorzugehen.
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Die Gruppe, die sich »Parastoo« nennt, was auf Farsi »Schwalbe« bedeutet und als Mädchenname gebräuchlich ist, veröffentlichte die Namen der Experten am 25. November zusammen mit der Erklärung Parastoo drang in IAEA-Computernetze ein. Dort heißt es: »Israel verfügt über ein einsatzfähiges Nukleararsenal, das eng mit dem wachsenden Militärbereich verbunden ist. Israel hat keine völkerrechtlich bindenden Vereinbarungen zu atomaren, biochemischen oder chemischen Fragen unterzeichnet.« Die Gruppe forderte die Experten auf, eine Petition zu unterzeichnen, in der eine »objektive Untersuchung« der Aktivitäten im israelischen Atomforschungszentrum in der Negev-Wüste nahe der Stadt Dimona durch die IAEA gefordert wird.

Es gilt allgemein als sicher, dass Israel über zahlreiche Atomwaffen verfügt, auch wenn das Land dies weder offiziell bestätigt noch dementiert hat. Andererseits nimmt Tel Aviv eine extrem aggressive Haltung gegenüber dem Iran ein, dem es vorwirft, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln, und bezeichnet die Islamische Republik als größte Bedrohung der Nahmittelost-Region. Teheran hat diese Vorwürfe immer zurückgewiesen und erklärt, es verfolge mit seinem Atomprogramm ausschließlich friedliche Zwecke.

Die IAEA-Sprecherin Gill Tudor erklärte, die Behörde »bedauert zutiefst die Veröffentlichung dieser Daten, die von einem alten Server gestohlen wurden«. Der betreffende Server sei bereits vor einiger Zeit abgeschaltet worden, und Fachleute der Behörde hätten bereits vor dem Hackerangriff daran gearbeitet, »jede mögliche Angriffsmöglichkeit« auszuschalten. Die IAEA unternehme »alles in ihrer Macht Stehende, um sicherzustellen, dass keine weiteren Informationen gestohlen werden können«, schrieb sie in einer E-Mail, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete.

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