In Deutschland wächst die Gefahr islamistischer Anschläge: Davor warnt der Kommandeur der GSG 9, Olaf Lindner, in einem Interview mit der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). "Der Islamismus nimmt die innere Sicherheit Deutschlands zunehmend in Anspruch. Mit Angriffen sowohl im Inland als auch im Ausland ist jederzeit zu rechnen. Al Qaida und deren Splitterungen, aber auch der Salafismus sind eine stetige Gefahr", sagte der Chef der Spezialtruppe der Bundespolizei, die 1977 durch die Befreiung des von Terroristen entführten Lufthansa-Jets "Landshut" weltbekannt wurde.

"Dadurch entsteht leider ein großes Einsatzspektrum für uns. Aber wir sind vorbereitet", beruhigte der GSG-9-Chef. Die internationale Zusammenarbeit werde durch das global agierende Terrornetzwerk immer wichtiger. Deshalb führten europäische Spezialverbände in diesem Jahr eine gemeinsame Großübung durch. "Es geht dabei um die Reaktion auf gleichzeitige große Terrorangriffe auf Gebäude, Flugzeuge, Züge und Busse mit vielen Geiseln." Solche Szenarien könnten mit rein nationalen Mitteln nicht bewältigt werden, erläuterte Lindner. "Wir haben es heute überwiegend mit einem nationenübergreifenden Kriminalitätsphänomen zu tun. Ob Terrorismus oder Organisierte Kriminalität - alles wird internationaler und übergreifender. Vor diesem Hintergrund ist es von ganz besonderer Bedeutung, dass wir mit unseren Pendants auch auf internationaler Ebene die Zusammenarbeit verstärken."

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