Wie schnell doch manchmal die ausgeklügeltsten Pläne über den Haufen geworfen werden. Es scheint, als kämen und gingen neue Weltordnungen so häufig wie Finsternisse.
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Die alte Weltordnung, das Ancien Régime, starb zusammen mit 16 Millionen Menschen während des großen Europäischen Krieges, der am 28. Juni 1914 durch die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo durch den damals 19-jährigen serbischen Nationalisten Gavrilo Princip ausgelöst wurde. (Heute würde man Princip als »Terroristen« bezeichnen.) Dieses Attentat führte Länder, die eigentlich kein Interesse daran hatten, Krieg zu führen, in den mörderischsten und vernichtendsten Krieg, den die Welt bis dahin erlebt hatte.

Zu Beginn des Jahres 1914 bestand Europa aus sechs größeren Reichen sowie einer Reihe von Mittel- und Kleinstaaten, die für die größeren Reiche aber kaum Bedeutung hatten. Diese sechs größeren Reiche (das österreichisch-ungarische Kaiserreich, die Republik Frankreich die »Dritte Republik« mit einem Kolonialreich, das fast acht Millionen Quadratkilometer umfasste, das deutsche Kaiserreich, das britische Empire, das Osmanische Reich und das russische Zarenreich) waren durch Militärbündnisse untereinander verbunden (ähnlich wie es die USA heute sind). Dieses ausgeklügelte Bündnissystem [Zweierbund, Dreikaiserbündnis, Triple-Entente, Rückversicherungsvertrag usw.] sollte dazu dienen, den Frieden zu erhalten. Wie die heutigen Diplomaten war man auch damals überzeugt, durch ein vielschichtiges Bündnissystem die divergierenden Interessen der einzelnen Länder oder Mächtegruppen durch ein »Gleichgewicht der Mächte« in Schach halten und militärische Auseinandersetzungen verhindern zu können. Damit, so wähnten die Diplomaten, sei der Frieden gesichert. Aber es kam ganz anders.

Nach der Ermordung des Erzherzogs beschlossen die Österreicher im Vertrauen auf ihre militärische Stärke und Überlegenheit, das Königreich Serbien in einer militärischen Strafaktion am 28. Juli anzugreifen. Aber in den Schlachten von Cer (16. bis 24. August 1914) und an der Kolubara (16. November bis 15. Dezember 1914) erlitten die Österreicher schmerzliche Niederlagen und wurden unter schweren Verlusten zurückgedrängt. Russland kam den Serben, mit denen es sich ethnisch verbunden fühlte, zu Hilfe, und Deutschland [das auf der Seite Österreich-Ungarns kämpfte] marschierte über Belgien und Luxemburg in Frankreich ein. Großbritannien wiederum trat zur Verteidigung Frankreichs in den Krieg ein, und das Osmanische Reich schloss sich auf Seiten der Mittelmächte (Deutsches Reich, Österreich-Ungarn; später auch Bulgarien) dem Balkankrieg an. Das ganze komplizierte Bündnisgeflecht, das den Frieden hatte sichern sollen, verwandelte sich durch eine einzige Ermordung in einen unaufhaltsamen Mechanismus, der innerhalb weniger Monate zu einem verheerenden Krieg führte. Als dieser Erste Weltkrieg 1918 endete, waren das österreichisch-ungarische Kaiserreich, das Deutsche Reich, das Osmanische Reich und das russische Zarenreich untergegangen, und die Vereinigten Staaten, die erst am 6. April 1917 auf Seiten der Triple-Entente in den Krieg eingetreten waren, wurden mit einem Schlag zur Weltmacht. Die alte Weltordnung war nur noch Geschichte.

Der damalige amerikanische Präsident Woodrow Wilson (Präsident von 1913 bis 1921) versuchte mit seinem berühmten »14-Punkte-Programm« eine neue Weltordnung zu errichten. Dazu schlug er u.a. vor, aus den früheren Kolonialgebieten eigene Staaten zu machen und den allgemeinen Frieden durch den Aufbau eines »Völkerbundes« zu sichern (wieder Friedenssicherung durch Bündnissysteme). Deutschland und Österreich mussten Gebiete abtreten, und im Osten Europas entstanden neue Nationen oder alte Nationen wurden wieder errichtet, während Frankreich und Großbritannien die Reste des Osmanischen Reiches unter sich aufteilten. Die neue Weltordnung war nur eine etwas umgestaltete Form der alten Weltordnung. Sie hielt nicht lange und sicherte auch nicht lange den Frieden. So viel zu den ausgefeilten Planspielen der Diplomaten.

Als Adolf Hitler 1933 zum deutschen Reichskanzler ernannt wurde, erlebte Deutschland eine Art »Wiedergeburt«. Auch er versuchte, eine neue Weltordnung durchzusetzen, die von einem deutschen »Tausendjährigen Reich« dominiert werden sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, zielte seine Politik darauf ab, für das deutsche Volk neuen »Lebensraum« durch Eroberungen zu erschließen. Österreich und Teile der Tschechoslowakei wurden annektiert, und in Polen wurde einmarschiert. Aber »leider« hatte Polen gegenseitige Beistandsverträge mit Großbritannien und Frankreich unterzeichnet (auch diese Bündnisse sollten den Frieden sichern), so dass der deutsche Einmarsch in Polen den Zweiten Weltkrieg auslöste.

Am Ende dieses Krieges lag Deutschland erneut am Boden, und Großbritannien und Frankreich mussten einen Großteil ihrer auswärtigen Besitzungen abgeben. An der Spitze der sich herausbildenden neuen Weltordnung standen nunmehr die USA und die Union der Sowjetischen Sozialistischen Republiken (die UdSSR).

Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs (die USA, die UdSSR, China, Großbritannien und Frankreich) versuchten nun, einen allgemeinen Frieden durch die Gründung der Vereinten Nationen herbeizuführen, wobei sie durch die speziell auf ihre Interessen zugeschnittene Einrichtung des Sicherheitsrats, in dem sie als Ständige Mitglieder über ein Vetorecht verfügten und damit mehr oder weniger das Sagen hatten, dafür sorgten, dass die UN unter ihrer festen Kontrolle standen. So sollte die neue Weltordnung aussehen. Aber schon bald traten erste Konflikte zutage. China wurde nicht durch die kommunistische Volksrepublik China repräsentiert, sondern durch Nationalchina (das heutige Taiwan), dessen Regierung nach dem Sieg der chinesischen Kommunisten unter Mao Zedong auf dem Festland 1949 auf die Insel Taiwan hatte flüchten müssen. 1971 übernahm die Volksrepublik den Sitz Taiwans im UN-Sicherheitsrat und bildete zusammen mit der ebenfalls kommunistisch regierten Sowjetunion einen gemeinsamen Block, dem der Block aus den drei kapitalistischen Ländern (USA, Großbritannien, Frankreich) gegenüberstand. Die Vereinten Nationen wurden zu den »Uneinigen Nationen« und sind es bis heute geblieben. Aber auch diese neue Weltordnung war eine Totgeburt.

Etwa zu Beginn der 1950er Jahre (aufgrund der geheimnisumwitterten Anfänge ist das genaue Datum unbekannt) gingen die Bilderberger daran, eine wirklich neuartige Weltordnung zu errichten. Sie hatten erkannt, dass die alte Weltordnung des Ancien Régime und auch die darauf folgenden Weltordnungen alle auf dem Prinzip der Nationalstaaten gründeten, die immer wieder gegeneinander Krieg führen würden. David Rockefeller schrieb dazu:
»Wir sind der Washington Post, der New York Times, dem Time Magazine und anderen renommierten Medien, deren Herausgeber und Chefredakteure an unseren Treffen teilgenommen haben und dabei ihr Versprechen der Diskretion seit 40 Jahren gehalten haben, sehr dankbar... Es wäre uns unmöglich gewesen, unsere Vorstellungen und Visionen, wie die Welt aussehen sollte, zu entwickeln, wenn es in jenen Jahren diese Verschwiegenheit gegenüber der Öffentlichkeit nicht gegeben hätte. Aber die Welt ist (jetzt) komplizierter und ausgefeilter und eher bereit, sich in Richtung einer Weltregierung zu bewegen. Die supranationale Souveränität einer intellektuellen Elite und der weltweit führenden Banker ist sicherlich der nationalen Selbstbestimmung, wie sie in den vergangenen Jahrhunderten die Regel war, vorzuziehen.

Seit mehr als einem Jahrhundert haben extremistische Ideologen aus allen Bereichen des politischen Spektrums verschiedene in den Medien hochgespielte Ereignisse, wie etwa meine Begegnung mit Fidel Castro, dazu benutzt, die Familie Rockefeller wegen ihres immer wieder behaupteten übermäßigen Einflusses auf amerikanische politische und wirtschaftliche Institutionen anzugreifen. Einige sind sogar der Überzeugung, wir seien Teil einer geheimen Verschwörung gegen die wirklichen Interessen der USA, und bezeichnen meine Familie und mich als ›Internationalisten‹, die sich mit anderen Persönlichkeiten und Gruppen aus der ganzen Welt verschworen hätten, besser integrierte weltweite politische und wirtschaftliche Strukturen aufzubauen - die Vision einer Welt, wenn Sie so wollen. Wenn so der Vorwurf lautet, erkläre ich mich für schuldig, und ich bin stolz darauf.«
Wenn es keine Nationalstaaten mehr gibt, kann es demnach auch nicht mehr zu Kriegen zwischen ihnen kommen.


Kommentar: Es sollte darauf hingewiesen werden, dass all diese angeblich wohlgemeinten Versuche der Vereinigungen von Staaten durch Bündnisse um "Frieden zu garantieren", das Produkt der Puppenspieler hinter den offiziellen Gesichtern der Politik ist. Wir leben schon seit einiger Zeit in einem psychopathischen System, das gerade in den letzten Jahren eine erschreckende Blüte erlebt. Es sollte uns klar werden, dass all diese sogenannten wohlgemeinten Aktionen der Kräfte an der Macht eine bewusste Täuschung sind, die genau das Gegenteil zur Folge haben.


Der Fisch stinkt zuerst am Kopf, lautet ein Sprichwort. Und wenn sich an der Spitze dieses Kopfes Psychopathen befinden, kann das nur katastrophale Folgen für den Rest von uns haben. Wissen über die wahre Natur des Bösen ist dabei der Schlüssel gegen ein Krebsgeschwür, das kurz davor ist den Körper des befallenen Systems und somit auch sich selbst zu zerstören. Psychopathen an der Macht haben durch Ponerologie unsere Systeme weltweit so korrumpiert, dass unsere Gesellschaft nun (wie so oft in der Vergangenheit) kurz vor dem Kollaps steht. Ignoranz gegenüber diesem Thema kann nur zu einem führen: Zerstörung.

Nichts wird sich jemals verändern können, wenn wir dieser Tatsache gegenüber nicht endlich aufwachen. Das wahre Übel wird nie erkannt werden und die Geschichte wird sich wiederholen.
Wer aus der Geschichte nicht lernt ist verdammt diese zu wiederholen

Einige vertreten die Auffassung, diesen international agierenden Bankern sei es zwar gelungen, die Weltherrschaft an sich zu reißen, aber sie hätten es nicht geschafft, die Nationalstaaten abzuschaffen. Tatsächlich aber mehren sich die Hinweise, dass die Nationalstaaten in kleinere staatliche Einheiten auseinanderbrechen könnten. Im Herbst 2014 soll beispielsweise in Schottland ein Referendum stattfinden, in dem die Bevölkerung über eine Loslösung von England entscheidet. In Katalonien denkt man darüber nach, sich von Spanien zu trennen; und die frühere Tschechoslowakei ist in die beiden Staaten Tschechische Republik und Slowakische Republik auseinandergefallen. Auch in den USA wird wieder über eine Sezession diskutiert, und niemand weiß wirklich genau, was eigentlich in der arabischen Welt vorgeht. Eine neue Weltordnung, die von nur einer Regierung beherrscht wird? Wohl kaum!

Erste grundsätzliche Veränderungen kündigten sich bereits in den 1950er Jahren an. Bis dato wurden Kriege zwischen Armeen ausgefochten, die jeweils von Nationalstaaten geführt wurden. Und das Ende dieser Kriege war vorhersehbar. Ein Krieg endete dann, wenn sich eine Armee freiwillig oder auf Befehl ergab. Aber diese Ära war scheinbar beendet. Die Kriegführung der alten Weltordnung schien passé zu sein.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die koreanische Halbinsel in einen Nord- und einen Südteil aufgeteilt, wobei der Norden von den Russen und der Süden von den Amerikanern besetzt wurde. 1948 sollte in Wahlen über eine Vereinigung der beiden Landesteile abgestimmt werden, aber dazu kam es nicht, da die Amerikaner befürchteten, das Ergebnis könnte zu Ungunsten des Südens ausfallen. Als nordkoreanische Streitkräfte im Juli 1950 in Südkorea einmarschierten, brach ein offener Krieg aus. Da die Sowjetunion den UN-Sicherheitsrat zu dieser Zeit boykottierte, konnten die USA und andere Länder eine Resolution durchsetzen, die eine militärische Intervention beschloss. Der folgende Krieg, in dem immer wieder mal die eine, mal die andere Seite im Vorteil war, wurde erst im Juli 1953 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstands beendet. Offiziell befinden sich beide Länder immer noch im Kriegszustand. Die USA stellten 88 Prozent der insgesamt 341.000 Soldaten der internationalen Streitmacht, die Südkorea unterstützte. Nordkorea wurde von Russland und der Volksrepublik China unterstützt. Die westlichen Streitkräfte waren international zusammengesetzt, und vielleicht begann schon zu jener Zeit die Ära des permanenten Krieges.

Nach einem kurzen Innehalten verleitete das amerikanische Gefühl der eigenen Überlegenheit die USA dazu, französischen Ambitionen einen Dämpfer zu verpassen. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Frankreich versucht, seine Kolonien in Südostasien (»Französisch-Indochina«) und vor allem in Vietnam zu behalten. Aber in der Schlacht von Ðiện Biên Phủ wurden die französischen Streitkräfte von den Truppen der Việt Minh geschlagen und mussten sich zurückziehen. Amerikanische Diplomaten waren aufgrund der militärischen Überlegenheit der amerikanischen Streitkräfte überzeugt, sie würden anders als die Franzosen nicht klein beigeben, und begannen damit, Südvietnam militärisch zu unterstützen, um eine Wiedervereinigung des Südens mit dem Norden zu verhindern. Aus Sicht der Militärführung des Pentagons handelte es sich bei diesem Konflikt um einen traditionellen militärischen Konflikt zwischen zwei Nationalstaaten. Und sie glaubten daher, die amerikanischen Soldaten müssten lediglich die als primitiv eingestuften nordvietnamesischen Streitkräfte besiegen, um erfolgreich zu sein. Aber damit lagen sie falsch, und nach 20 Jahre andauernden Kämpfen hatten 58.000 Amerikaner und viele Millionen Vietnamesen ihr Leben verloren, und die USA hatten das Land praktisch fluchtartig verlassen müssen.

Aber dieser Krieg war noch in anderer Hinsicht wegweisend: Die (amerikanische) Armee, die alle Schlachten gewonnen hatte, verlor den Krieg. Das hatte es in der bisherigen Geschichte noch nie gegeben. Heute bedeutet der Sieg in einer Schlacht nicht mehr auch den Sieg im Krieg. Damit hat in der Tat eine neue Ära des Krieges begonnen. Die Kommandeure im Pentagon hatten nicht erkannt, dass sich in diesem Krieg nicht zwei Nationalstaaten gegenüberstanden. Es handelte sich vielmehr um einen Krieg zwischen einer Invasionsarmee einerseits und den Streitkräften der einheimischen Bevölkerung andererseits, die nur durch völlige Auslöschung zu besiegen waren. Es hätte für die Amerikaner (oder jeden anderen Nationalstaat) keinen anderen Weg gegeben, diesen Krieg »für sich zu entscheiden«.

Aber es fiel Amerikanern schon immer schwer, aus der Geschichte Lehren zu ziehen, und so haben sie aus den Kriegen in Korea und Vietnam nichts gelernt. Daher zogen die USA nach zwei scheinbar erfolgreichen militärischen Abenteuern Grenada (1983) und dem ersten Golfkrieg (1990/91) an der Spitze einer weiteren multinationalen Streitmacht siegesgewiss in den Irak und nach Afghanistan. Nach einem achtjährigen Aufenthalt im Irak und der Einsetzung einer neuen Regierung sind die Amerikaner gegenwärtig dabei, sich aus dem Irak zurückzuziehen, ohne ihre Ziele erreicht zu haben, und lassen das Land im Chaos zurück. Und nach einem zehnjährigen militärischen Engagement in Afghanistan zeichnet sich auch dort ein ähnliches Ergebnis ab. Wie im Falle Vietnams handelt es sich auch bei diesen beiden Kriegen nicht um einen Krieg zwischen zwei Nationalstaaten.

Man hat es hier mit einem militärischen Konflikt zwischen einer Invasionsarmee und einer bewaffneten einheimischen Bevölkerung zu tun, die selbst keine homogene, einheitliche Gruppe bildet und von niemandem, weder von der Regierung, noch von anderen Gruppen oder einem Oberkommandierenden, kontrolliert wird. In keinem dieser beiden Länder wird gegen reguläre Streitkräfte gekämpft, die sich ergeben könnten. Aber es kommt noch ein weiterer komplizierender Faktor dazu: Die Kämpfer, denen sich die Besatzer gegenübersehen, sind nicht länger nur Einheimische. Die einheimischen Kämpfer werden von nichtstaatlichen, aber gleichgesinnten Akteuren aus vielen Ländern unterstützt. Die Kämpfer, die sich dem Westen in Afghanistan entgegenstellen, gehören zu den gleichen Gruppen, die den Westen auch in Libyen, Algerien, Syrien, im Jemen, in Mali, Somalia, dem Sudan und anderswo bekämpfen. Die Menschen, die vom Westen unterdrückt und ausgebeutet wurden, führen überall auf der Welt einen unerklärten Krieg gegen den Westen und Menschen, die aus dem Westen stammen. Ein einzelner militärischer Sieg oder selbst eine Reihe von Siegen des Westens reicht in diesem Krieg nicht aus. Diesen militärischen Konflikt kann der Westen nur gewinnen, wenn er alle diese Menschen und Gruppen nicht nur besiegt, sondern auslöscht. Aber im Zuge dieses Prozesses würde der Westen seinen eigenen Untergang besiegeln.

Die reale neue Weltordnung zeigt ihr Gesicht: der Kampf der Unterdrückten der Welt gegen den Westen und dessen Marionettenregime. Diese nichtstaatlichen, aber gleichgesinnten Akteure werden über den weiteren Verlauf der Weltgeschichte entscheiden. Diese neu entstandene Weltordnung kann der Westen nicht kontrollieren und keine Militärmacht kann sie bezwingen; und auch Zugeständnisse können den grundlegenden Konflikt nicht entschärfen. Das Ancien Régime beruhte darauf, Ereignisse mit militärischen Mitteln beeinflussen zu können. Die neue Weltordnung nimmt der militärischen Macht ihre Bedeutung. Sie kann nur noch Töten um des Tötens willen. Die Verheißungen der westlichen Zivilisation und Kultur reduzieren sich auf schiere Barbarei. Was für eine schreckliche Welt haben wir da erschaffen!