Antidepressiva gehören zumeist einer bestimmten Klasse chemischer Verbindungen an, den so genannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). Serotonin ist der »Wohlfühl«-Neurotransmitter im Zentralnervensystem, den der Körper selbst produziert. Der Begriff Wiederaufnahmehemmer ist für uns Laien oft verwirrend. Warum bewirkt die Hemmung einer Wohlfühl-Substanz, dass sich jemand weniger deprimiert fühlt?
Bild
© Shutterstock
Die SSRI sollen das Serotonin regulieren und seine Umverteilung bewirken, so dass es von einigen Neuronen-Rezeptoren nicht aufgenommen wird. Das zusätzliche Serotonin steht dann für die chemische Aktivität der Synapsen im Gehirn zur Verfügung. Es gibt verschiedene SSRI-Medikamente, die unter Handelsnamen wie Paxil, Prozac, Zoloft, Luvox, Lexapro. Effexor und Celexa verkauft werden. Diese Medikamente werden weltweit gegen Depression, Ängstlichkeit, Zwangsstörungen und Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) verschrieben.

Häufig werden sie auch Schulkindern verordnet, um sie »handhabbar« zu machen. Vermutlich sollen die Flour-Moleküle in den meisten SSPR sie fügsam und dumm machen. Aber Antidepressiva bei jungen Menschen werden auch mit Schießereien in Schulen und anderen Amokläufen, Selbstmorden und Selbstmordversuchen in Verbindung gebracht.

Neben den Standard-Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall, Nervosität, Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme und Manie gibt es auch den Warnhinweis (in den USA »black box warning« genannt) für Ärzte und Anwender, dass SSRI Gedanken an Selbstmord und Mord hervorrufen können. Amerikanische Rechtsanwälte, die sich auf Sammelklagen spezialisiert haben, bekommen deshalb mehr zu tun.

Die Abwägung dieser Nebenwirkungen ist höchst unausgewogen. Denn die Wirksamkeit der psychotropen Medikamente wird angezweifelt, oftmals sogar bestritten. Jetzt bestätigt eine neue Studie eine höchst seltsame Nebenwirkung für ein psychotropes Medikament: brüchige Knochen.

»Beruhige Dich und brich Dir vielleicht das Bein«

Ein Beitrag vom März 2013 auf der Website saveourbones.com berichtet über die Ergebnisse einer Studie, die 2007 in Kanada durchgeführt wurde. Sie hatte ergeben, dass das Knochenbruch-Risiko bei Patienten, die SSRI einnahmen, auf das Doppelte erhöht war.

In der kanadischen Studie heißt es: »Funktionelle Serotonin-Rezeptoren und der Serotonintransporter sind in Osteoblasten und Osteozyten lokalisiert worden. Das Serotonin scheint die Wirkung von Parathormon und einer mechanischen Stimulation auf den Knochenbau zu dämpfen.« Im Klartext: Serotonin an den normalen Rezeptoren zu hemmen, wirkt sich negativ auf die Knochenbildung aus. Schlimmer wird es dadurch, dass Menschen mit einer Depression auch höhere Entzündungsmarker aufweisen. Eine Entzündung schwächt die Knochen und führt zu weiteren Autoimmunerkrankungen.

Das »Beruhige Dich« in der Zwischenüberschrift bezieht sich auf eine 2008 im New England Journal of Medicine erschienene Metaanalyse, die ergeben hatte, dass Berichte über die Wirksamkeit von Antidepressiva unzuverlässig und irreführend waren. Noch erdrückender war ein Bericht des Psychologen Irving Kirsch. Er ist stellvertretender Leiter des Programms »Placebo Studies« an der "Harvard Medical School". Wie Kirsch feststellte, war die Besserung, die SSRI bei leichten bis mittelschweren Depressionen bewirkten, auf einen Placebo-Effekt und nicht auf die chemischen Wirkstoffe zurückzuführen.

Eine geringe chemische Wirksamkeit wurde bei Patienten mit einer schweren Depression verzeichnet. Die Mehrzahl der Rezepte für SSRI wird jedoch für Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Depression oder Ängstlichkeit ausgestellt oder für Kinder, die den Schulunterricht stören. Die Abwägung gegenüber möglichen Nebenwirkungen ergibt weit mehr Risiko als Wirkung.

Natürliche Mittel gegen eine Depression

Johanniskraut ist die bekannteste natürliche Heilpflanze zur Linderung von Deprimiertheit und Ängstlichkeit. Homöopathische Mittel sollten nur von einem qualifizierten Homöopathen verordnet werden. Umstritten ist das hoch wirksame Kratom.

Eine bessere Ernährung hält eine Depression fern. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die viel Junkfood essen, oft stärker deprimiert sind als Menschen, die sich gesund ernähren. Setzen Sie gesunde Fette, insbesondere Omega-3-Öle, täglich auf Ihren Speisezettel.


Auch Sonnenlicht trägt merklich zur Hebung der Stimmung bei. In der sonnenarmen Jahreszeit kann blaues Licht oder Vollspektrumlicht Linderung bringen. Sportliche Aktivität regt die Serotonin-Produktion an.

Treiben Sie also genügend Sport, so dass Sie sich wohlfühlen, und sorgen Sie für ausreichend gesunden Schlaf.