Heilpflanzen aus Afrika enthalten chemische Substanzen, die das Wachstum von Krebszellen stoppen können. Dies haben Forscher aus Mainz in Laborversuchen entdeckt. Die Pflanzeninhaltsstoffe sollen nun weiter untersucht werden, um den therapeutischen Nutzen abzuschätzen. "Die identifizierten Wirkstoffe aus afrikanischen Heilpflanzen sind in der Lage, Krebszellen, die gegen mehrere Medikamente resistent sind, abzutöten. Sie bieten damit eine hervorragende Grundlage, um neue Verfahren für die Therapie von Tumoren zu entwickeln, die mit herkömmlicher Chemotherapie nicht mehr bekämpft werden können", so Univ.-Prof. Dr. Thomas Efferth vom Institut für Pharmazie und Biochemie der Johannes Gutenberg Universität (JGU).

Die Vielmedikamenten-Resistenz ist eines der gefürchtetsten Probleme in der Krebstherapie, weil in solchen Fällen die meisten der im klinischen Alltag etablierten Krebsmedikamente versagen.

Viele Pflanzen enthalten giftige Substanzen, mit denen sie sich gegen Fraßfeinde und mikrobielle Erkrankungen schützen. Für die Pharmakologen besteht die Kunst nun darin, pflanzliche Substanzen mit einer heilenden Wirkung von jenen, die nur giftig und gefährlich sind, zu unterscheiden.

In ihrer jüngsten Veröffentlichung zeigten die Wissenschaftler, dass vier natürlich vorkommende Benzophenone die Ausbreitung der getesteten Krebszelllinien, darunter auch multidrug-resistente Linien, verhindern konnten.

(Kuete V et al. Cytotoxicity and modes of action of four naturally occuring benzophenones: 2,2_,5,6_-Tetrahydroxybenzophenone, guttiferone E, isogarcinol and isoxanthochymol. Phytomedicine, April 2013. DOI: 10.1016/j.phymed.2013.02.003)