Stephen Hawkings, der wohl berühmteste und populärste Astrophysiker der Welt, hat in den letzten Tagen für Furore gesorgt. Neben der Aufforderung, das Weltall zu besiedeln oder die Negierung der Existenz von Gott, mahnt Hawking zur Vorsicht mit Aliens. Die Existenz von intelligenten Lebewesen außerhalb der Erde sei perfekt rational, doch Menschen sollten keinen Kontakt suchen, sondern vielmehr den Kontakt meiden. Diese Forderung äußerte Hawking in einer Sendereihe des Discovery Channel. Denn die Aliens würden höchstwahrscheinlich die Ressourcen der Erde plündern und weiterziehen. Zum Vergleich führte er die Landung von Columbus in Amerika an, die Neuentdeckung des amerikanischen Kontinents hatte katastrophale Auswirkungen auf die Ureinwohnerschaft.. Eine Landung von Aliens auf der Erde wäre ungleich dramatischer, so Hawking.

“Wir müssen nur auf uns selber schauen um zu sehen, wie sich intelligentes Leben in etwas entwickeln könnte, was wir nicht antreffen möchten.”, so Hawking. Daher fordert er, die Kontaktsuche nach extra-terrestrischem Leben abzubrechen, und alles Mögliche zu tun, um den Kontakt zu vermeiden. In der Vergangenheit hat die Menschheit mehrere Satelliten ausgesendet, mit einer genauen Lage der Erde und Bilderbeispielen der Menschen. Die Voyager 1, die 1977 ausgesendet wurde und das am weitesten entfernte menschliche Objekt zu unserem Planeten, hat eine so genannte Voyager Golden Record an Bord, eine vergoldete Kupferplatte mit der genauen Angabe unseres Planeten. Die Voyager 1 befindet sich aktuell am Rande unseres Sonnensystems (Heliosheath-Region, 17 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt), sie kann theoretisch bis 2040 weiter fliegen, wird aber in dieser Zeit kein anderes Sonnensystem erreichen.

Des Weiteren haben Astronomen in der Vergangenheit gezielt Radio-Strahlen in den Weltraum versendet, in der Hoffnung, außerirdische Zivilisationen erreichen zu können. Auch wenn die meisten Lebensformen außerhalb der Erde in den unendlichen Weiten des Universums Mikroben-artige Lebewesen seien, der mathematische Verstand lasse keinen anderen Rückschluss zu, auch intelligente Lebewesen seien im Weltall unterwegs. Wie diese aussehen könnten, vermag Hawking nicht zu beurteilen.

Auch in unserem Sonnensystem könnten außerirdische Lebensformen existieren, Wissenschaftler vermuten unter der dichten Eispanzerdecke des Mondes Europa (Mond vom Jupiter) mindestens Mikroben-artige Lebewesen. Eine Mission der europäischen ESA und der US-amerikanischen NASA soll 2020 zwei Satelliten (JEO - Jupiter Europa Orbiter und JGO - Jupiter Ganymede Orbiter) zur genauen Untersuchung zum Jupiter schicken. Doch neueste Erkenntnisse lassen vermuten, dass der Mond Europa weit lebensfeindlicher ist, als bisher angenommen. Ob die Mission dann wirklich 2020 starten wird, darf bezweifelt werden.