Wissenschaftler sind dem Ursprung des mysteriösen Coronavirus, an dem bereits fast 50 Menschen gestorben sind, einen Schritt näher gekommen.

In einer Studie kam ein US-saudiarabisches Forscherteam zu dem Schluss, dass Fledermäuse eine Rolle bei der Übertragung des vor allem im Nahen Osten verbreiteten Virus gespielt haben könnten.

Die Wissenschaftler schrieben in dem Beitrag für die Fachpublikation Emerging Infectious Diseases, dass sie in Fledermauskot ein Virus entdeckt hätten, das genetisch zu 100 Prozent mit dem bei Menschen festgestellten Coronavirus MERS übereinstimmt. "Es gab bereits mehrere Ankündigungen, dass MERS-ähnliche Viren bei Tieren festgestellt wurden", sagte Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York. In keinem Fall hätten die Erreger sich aber genetisch genau entsprochen wie nun bei den Fledermäusen.

Das Coronavirus MERS ("Middle East Respiratory Syndrom") wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert. Die Erkrankungen weisen Ähnlichkeiten mit der vor zehn Jahren vor allem in Asien grassierenden Atemwegserkrankung SARS auf. Bislang wurden insgesamt 96 MERS-Fälle offiziell gemeldet, die Mehrzahl davon in Saudi-Arabien. Bei 47 Menschen führte die Infektion bereits zum Tod.

Lipkin sagte, dass sich die Fledermaus mit dem Virus in der Nähe des Infektionsherds in Saudi-Arabien befunden habe. Allerdings gebe es keine Hinweise darauf, dass Fledermäuse den Erreger direkt auf den Menschen übertragen hätten. Möglicherweise seien sie aber Teil der Infektionskette.

AFP