
Gliese 1214b wandert von der Erde aus gesehen regelmäßig vor seinem Heimatstern vorbei. Die Astronomen um Norio Narita von Japans Nationalem Astronomischen Observatorium nutzten dies, um die Atmosphäre der Super-Erde zu durchleuchten. Dabei untersuchten sie, ob kurzwelliges Licht von der Atmosphäre des Planeten stärker gestreut wird als langwelliges. Diese sogenannte Rayleigh-Streuung sorgt beispielsweise auf der Erde dafür, dass der wolkenlose Taghimmel blau erscheint, weil der kurzwellige, blaue Anteil des Sonnenlichts viel stärker gestreut wird als der rote.
Deutlicher Hinweis auf Wasser
Bei der Super-Erde im Sternbild Schlangenträger fanden die Astronomen keine Hinweise auf Rayleigh-Streuung in der Atmosphäre, wie sie im Fachblatt The Astrophysical Journal berichten. Zusammen mit früheren Beobachtungen sehen die Astronomen in diesem Befund einen deutlichen Hinweis auf eine wasser- oder zumindest wolkenreiche Atmosphäre. Wasserdampf schluckt das sichtbare Licht in allen Wellenlängen relativ gleichmäßig. Die Wissenschaftler hoffen, ihre Schlussfolgerung mit weiteren Beobachtungen in naher Zukunft untermauern zu können.
Als Super-Erden bezeichnen Astronomen solche Exoplaneten, die größer sind als die Erde, aber kleiner als die kleinsten Gasplaneten in unserem Sonnensystem, also Uranus und Neptun. Ob Super-Erden eine feste Oberfläche haben wie die Gesteinsplaneten in unserem Sonnensystem oder eher den Gasplaneten ähneln, ist bislang nicht erforscht.
nik/dpa
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