Die Probleme in der AKW-Ruine in Fukushima häufen sich: Aus dem havarierten Kraftwerk ist nach Angaben des Betreibers Tepco schon wieder Dampf ausgetreten. Auch die Lecks, aus denen verstrahltes Wasser sickert, haben die Katastrophenmanager nicht im Griff.
Fukushima
© dpaVergebliche Versuche, die verheerenden Folgen der Atomkatastrophe einzudämmen
Tepco konnte die genaue Ursache des Dampf-Austritts am Freitag nicht nennen. Vermutet wurde, dass der Dampf von einer Lache auf dem Reaktor aufsteigt. Die Lage in der schwer beschädigten Anlage sei insgesamt aber stabil, beteuert der Betreiber. Weder in dem Gebäude noch in der Umgebung wurden nach Angaben von Tepco erhöhte Strahlenwerte gemessen. Anfang September waren an den Unglücksreaktoren Rekordwerte gemessen worden, die in kurzer Zeit für Menschen tödlich wirken.

Zuletzt hatten mehrere Lecks in der Atomanlage großen Anlass zur Sorge gegeben. Tausende Tonnen radioaktiv verseuchten Wassers waren ausgetreten. Tepco vermutet, dass das verstrahlte Kühlwasser zum Teil ins Grundwasser gelangte. Die Temperatur der Reaktoren ist nach Angaben der Betreiberfirma aber inzwischen stabil, so dass keine weitere Gefahr drohe.


Kommentar: "so dass keine weitere Gefahr drohe" - das ist das typische, wiederholte Manöver seitens Tepco das Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen.


Eispanzer um AKW-Ruine geplant

Angesichts der anhaltenden Pannen in dem Kraftwerk und weltweiter Besorgnis hatte die japanische Regierung Anfang des Monats einen Notfallplan zur Eindämmung der Lecks beschlossen. Vorgesehen ist auch, dass der Boden unter der Anlage gefroren und radioaktiv verseuchtes Wasser dekontaminiert wird.

In Fukushima war nach einem Erdbeben und einem Tsunami am 11. März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Tepco kämpft seither mit großen Mengen radioaktiv verseuchten Wassers, das zu Kühlungszwecken an den beschädigten Reaktoren eingesetzt wurde.

flf/AFP