Der lange Winter, das nasse Frühjahr und der trockene und heiße Sommer haben in Thüringen zu großen Unterschieden bei den Ernteerträgen geführt.
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"Ich kann mich an kein Jahr erinnern, in dem wir so krasse regionale Unterschiede hatten", sagte Helmut Gumpert, Präsident des Thüringer Bauernverbandes. Während die Landwirte im Norden und der Mitte Thüringens überdurchschnittliche Ernten etwa beim Getreide einfahren konnten, hätten Starkregen und Hochwasser vor allem Ostthüringen schwer getroffen.

Auch bei den verschiedenen Kulturen seien die Unterschiede groß, so Gumpert. Beim Winterweizen etwa - der wichtigsten Getreideart in Thüringen - sei der Ertrag mit 7,6 Tonnen je Hektar Anbaufläche der dritthöchste seit 1990. Rund ein Drittel davon sei "Eliteweizen" mit besonders guter Backqualität.

Weniger zufrieden waren die Landwirte mit der Wintergerste, die besonders unter der Feuchtigkeit im Frühjahr litt.

Kartoffelpreise werden hoch bleiben

Ebenfalls dem nassen Frühjahr zum Opfer fielen die Kartoffeln. Hier wird eine Ernte von rund 62.000 Tonnen erwartet - der zweitniedrigste Ertrag pro Hektar Anbaufläche der vergangenen 20 Jahre. "Die Kartoffelpreise werden deshalb auf hohem Niveau bleiben", sagt Helmut Gumpert voraus.

Trotz späten Beginns durch kaltes Wetter konnten die Thüringer Spargelbauern eine Rekordernte einbringen. Der Flächenertrag erreichte mit 6,9 Tonnen pro Hektar den Wert des bisherigen Spitzenjahres 2011. Mit rund 2600 Tonnen Edelgemüse stand rechnerisch jedem Thüringer ein Kilogramm Spargel zu Verfügung.

Regional stark von der Witterung betroffen zeigten sich die Süßkirschen. Durch gute Erträge in anderen Regionen lag die Gesamternte mit rund 1221 Tonnen deutlich über der des Vorjahres.

Die Ernte zeige erneut, wie stark Landwirte Wetterschwankungen ausgesetzt seien, so Helmut Gumpert. "Wir fordern deshalb die Möglichkeit, steuerfrei Rücklagen dafür zu bilden."