Die Inflation in Deutschland ist auf den niedrigsten Wert seit April gefallen. Doch die Bürger haben davon nichts: Güter des täglichen Bedarfs werden teurer, während ihr Lohnplus aufgezehrt wird.
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Billiges Tanken und Heizen haben die deutsche Inflationsrate im September gedrückt, Lebensmittel sind dagegen spürbar teurer geworden. Waren und Dienstleistungen insgesamt kosteten im Schnitt 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit April.

Im August hatte die Teuerungsrate noch 1,5 Prozent betragen, im Juli 1,9 Prozent. Sie liegt nun deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die bei Werten von knapp zwei Prozent von stabilen Preisen spricht.

Benzin und Diesel verbilligten sich um 6,7 Prozent, Heizöl um 5,8 Prozent. Wegen der schwächeren Weltkonjunktur war Rohöl - die Basis für Mineralölprodukte - in den vergangenen Wochen immer günstiger geworden.

Nahrungsmittel werden immer teurer

Preistreiber bleiben hingegen die Nahrungsmittel: Sie kosteten 4,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist und verteuerten sich damit weit überdurchschnittlich. Obst kostete 6,8 und Gemüse 6,6 Prozent mehr, Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich um 6,7 Prozent. Für Strom wurde sogar 11,5 Prozent mehr verlangt.

Obwohl die Teuerungsrate derzeit niedrig ist, zehrte sie die Lohnerhöhungen der Arbeitnehmer im ersten Halbjahr vollständig auf. Wegen der schwächeren Konjunktur hielten sich Unternehmen mit Prämien und Boni zurück, weshalb die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen nur um rund 1,5 Prozent zulegten.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rechnet in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von etwa 1,75 Prozent. 2014 soll sie mit der anziehenden Konjunktur auf zwei Prozent steigen.

Reuters/cat