Erdbeben
© theintelligence.deDas San Francisco Erdbeben 1989
Jim Berkland, pensionierter Geologe von USGS, warnte am 13. Oktober 1989 vor einem bevorstehenden Erdbeben in San Francisco, wurde wegen seiner „Panikmache“ schwer kritisiert - und am 17. Oktober bebte die Erde mit Stärke 6,9. Jetzt spricht er eine ähnliche Warnung aus, und zwar für die Tage um den 19. März. In einem Interview bei Fox-News führt er die Zusammenhänge an: Den Pazifischen Feuerring, das unerklärliche Fischsterben und das Zusammentreffen des nächsten Vollmondes mit der Erdnähe unseres Trabanten. Auch wenn seine Methoden von anderen Experten gerne bezweifelt werden, seine Ausführungen wirken absolut logisch.

Die aktivsten Vulkane der Erde befinden sich zu einem großen Teil rund um den Pazifischen Ozean. Trotz Tausender Kilometer Entfernung, scheinen sich auf diesem Ring immer wieder Kettenreaktionen zu ergeben. So wurde wenige Stunden nach dem Erdbeben vor der Küste Japans am 11. März, das nach Angaben von USGS die Stärke 9,0 erreichte, der Vulkan Karangetang in Indonesien aktiv. Plötzlich austretendes Lava zwang zum Evakuieren der dort lebenden Bevölkerung.

Abgesehen vom tragischen Erdbeben in Chile am 27. Februar des Vorjahres, das die Stärke 8,8 erreichte, wurde das Land auch dieses Jahr, am 11. Februar, bereits durch ein Beben der Stärke 6,8 erschüttert. Wenige Tage später, am 21. Februar, wurde Neuselland vom schwersten Beben der letzten 80 Jahre getroffen. Und jetzt Japan. Wie eine graphische Darstellung in der Videoaufzeichnung von Fox-News verdeutlicht, würde sich durch ein Beben in Kalifornien der „Kreis des Feuers“ schließen.

Fischsterben

Jim Berkland vermutet einen direkten Zusammenhang zwischen Störungen im Magnetfeld der Erde und dem kürzlich erfolgten mysteriösen Fischsterben in der Nähe von Los Angeles. Zumindest eine Million Sardinen trieben leblos auf der Wasseroberfläche. Mangels besserer Erklärungen, wiesen „Experten“ auf die Möglichkeit von Sauerstoffmangel hin. Davon abgesehen, am 14. März wunderten sich die Bewohner von Acapulco an der Pazifikküste Mexikos, also drei Tage nach dem Erdbeben vor der Küste Japans, über das sonderbare Verhalten von Fischen. Zur Freude lokaler Fischer, begaben sich riesige Schwärme in zuvor nie gesehenen Formationen ins seichte Wasser direkt an den Stränden. Daily Mail veröffentlichte dazu einige beeindruckende Bilder und schloss gleichzeitig einen Zusammenhang mit dem Erdbeben, auf der anderen Seite des Pazifischen Ozeans, keineswegs aus.

„Supermoon“

Warum Jim Berkland eine besondere Gefahr für Kalifornien im speziellen für das kommende Wochenende erkennt, liegt an einem seltenen Zusammentreffen von Vollmond und annähernd maximaler Erdnähe des Trabanten. Die Distanz zwischen Erde und Mond schwankt regelmäßig zwischen 356.410 und 406.740 km. So nahe wie am 19. März, also kommenden Sonntag, war der Mond das letzte Mal vor 18 Jahren. Und genau an diesem Tag befindet er sich auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne (von der Erde aus betrachtet).

Der besondere Einfluss des Vollmondes auf die Gezeiten (und vielleicht sogar, was allerdings schwer umstritten ist, auf andere Ereignisse) liegt natürlich nicht am rückgestrahlten Sonnenlicht, sondern am Gravitationsfeld. Sonne, Erde und Mond liegen also auf einer Linie.

Sowohl Vollmond als auch das Perigäum wirken sich deutlich messbar auf die Höhe der Gezeiten aus, was bedeutet, wenn beides zusammentrifft, steigt die Flut besonders hoch an. Doch nicht nur auf die Wassermassen der Ozeane wirkt sich die Schwerkraft des Mondes aus, sie bewirkt auch sogenannte Erdgezeiten. Die Erdkruste ist nicht völlig starr. Sie bewegt sich im gleichen Rhythmus mit den Tiden. Diesbezüglich verweist Jim Berkland deutlich auf das Beben in San Francisco des Jahres 1989, das eine Stärke von 6,9 erreichte. Am 14. Oktober war Vollmond, am 15. Oktober betrug die Distanz zwischen Erde und Mond 356.714 km, also beinahe die größtmögliche Nähe - und das Erdbeben ereignete sich am 17. Oktober.

Als Jim Berkland am 13. Oktober vor dem drohenden Erdbeben warnte, wurde er prompt von seinem Arbeitgebern, dem Santa Clara County, auf zwei Monate suspendiert. Am nächsten Tag begann die World Series im Baseball und es wurde befürchtet, dass aufgrund Berklands „Panikmache“ die Einnahmen sinken könnten, ein Problem, welches sich bei jeder Warnung vor möglichen Katastrophen ergibt. Somit verwundert es natürlich auch nicht, dass seine Thesen allgemein als umstritten gelten.

Werden die Behörden in Kalifornien dieses Mal seine Warnungen ernst nehmen und vielleicht die Atomkraftwerke vorübergehend außer Betrieb nehmen? Kaum. Was wäre, wenn seine Vorhersage nicht eintrifft, was ja durchaus zu hoffen wäre? Wer soll den finanziellen Schaden tragen? Ökonomisch betrachtet, mag es ja schließlich besser sein, ein erhöhtes Risiko in Kauf zu nehmen, anstatt finanzieller Einbußen.