Die Zahl der Rentner, die Grundsicherung im Alter erhalten, ist so hoch wie nie zuvor. Am häufigsten wird die Sozialleistung in Hamburg benötigt. Frauen sind weit stärker betroffen als Männer.

Die gesetzliche Rente sichert für viele Ruheständler kaum das Nötigste zum Leben. Daher wächst in Deutschland die Zahl der Senioren, die auf Sozialhilfe angewiesen sind: Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der über 65-Jährigen, die Grundsicherung im Alter erhielten, 2012 um 6,6 Prozent angestiegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Grundsicherung ist eine spezielle Sozialleistung, die an Menschen ausgezahlt wird, die ihren Lebensunterhalt aufgrund einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit oder ihres niedrigen Einkommens im Alters nicht decken können. Zum Jahresende 2012 bezogen nach Angaben der Wiesbadener Statistiker knapp 465.000 Menschen diese Hilfen, weitere 435.000 waren wegen dauerhafter Erwerbsminderung auf Grundsicherung angewiesen. Laut der Behörde sind besonders ältere Frauen in den alten Bundesländern von der staatlichen Unterstützung abhängig.

Den Angaben zufolge bezogen in den alten Bundesländern im Schnitt 30 von 1000 Einwohnern über 65 Jahren Grundsicherung im Alter, während es in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin 20 von 1000 Einwohnern waren. Grundsicherung kann derjenige beziehen, der das Renteneintrittsalter erreicht hat oder wer ab einem Alter von 18 Jahren dauerhaft voll erwerbsgemindert ist.

Stadtstaaten mit den meisten Empfängern

Spitzenreiter seien die Stadtstaaten Hamburg (62 je 1000 Einwohner), Bremen (55 je 1000) und Berlin (53 je 1000) gewesen. Mit jeweils zehn Empfängern je 1000 Einwohnern über 65 Jahre nahm die Bevölkerung in Sachsen und Thüringen diese Leistungen am seltensten in Anspruch.

Vor allem Frauen sind im Alter auf die Grundsicherung angewiesen: Am Jahresende bezogen in den alten Bundesländern 33 von 1000 Frauen über 65 Jahren und 25 von 1000 Männern dieses Alters Leistungen der Grundsicherung. In den neuen Bundesländern einschließlich Berlin waren es entsprechend 21 von 1000 Frauen und 18 von 1000 Männern.

Wieviel wird gezahlt?

Wer hat Anrecht auf die Grundsicherung im Alter? Sollte Ihr gesamtes monatliches Einkommen durchschnittlich unter 758 Euro liegt, sollten Sie prüfen lassen, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung haben.

Die Höhe der Grundsicherung im Alter entspricht dem Arbeitslosengeld II für Hartz-IV-Bezieher. Seit dem 1. Januar 2013 beträgt der monatliche Regelsatz 382 Euro für Alleinstehende beziehungsweise für den Haushaltsvorstand und für Partner und Eheleute jeweils 345 Euro. Zudem werden Miet- und Heizkosten erstattet.

Die Grundsicherung wird nach Aussagen der Deutschen Rentenversicherung unabhängig davon gezahlt, ob Sie bereits eine Altersrente oder eine Rente wegen voller Erwerbsminderung bekommen.

AFP/woz/dma