Sachsen-Anhalts Landwirte haben in diesem Jahr deutlich weniger Kartoffeln geerntet als sonst. Nach Angaben des Landesbauernverbands fiel der Ertrag wegen der schlechten Witterung um fast ein Viertel geringer aus als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Verbandssprecher Christian Apprecht sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir hatten Winter bis in den April hinein. Ostern lag sogar noch Schnee." Dadurch seien die Kartoffeln verspätet in die Erde gelangt.

Kleinere Kartoffeln, geringere Erntemengen

Die verkürzte Vegetationsperiode, zeitweise zu geringe Niederschläge und fehlende Wärme seien für kleinere Kartoffeln und auch für geringere Erntemengen verantwortlich gewesen. Das bedeutet: Es gibt weniger Kartoffeln, dafür aber höhere Preise für den Verbraucher. Zwar lägen diese in den Hofläden der Erzeuger gegenwärtig noch auf Vorjahresniveau, im Supermarkt könnten Kartoffeln aber in diesem Jahr etwas mehr kosten. "Beim Standardsack von 2,5 Kilo liegt der Preis ungefähr bei 1,35 Euro. Zwischenzeitlich lagen die Preise sogar mal bei fast 1,90 Euro. Die Preise pegeln sich aber inzwischen langsam wieder nach unten ein", sagte Apprecht.

Deutschlandweites Phänomen

Die schlechten Zahlen bei der Kartoffelernte sind ein deutschlandweites Phänomen. Nach Angaben des Deutschen Bauerverbandes ist derzeit nicht klar, ob überhaupt die Zehn-Millionen-Tonnen-Grenze geknackt wird. Im vergangenen Jahr ernteten Deutschlands Bauern auf 238.000 Hektar Kartoffeläckern noch 10,6 Millionen Tonnnen der Speiseknolle. Mit 12.500 Hektar Anbaufläche gehört Sachsen-Anhalt zu den großen Kartoffelanbau-Ländern in Deutschland. Das ist bundesweit der fünfte Platz.