Eine Tontafel, die Wissenschaftler seit mehr als ein Jahrhundert vor ein Rätsel stellt, ist nun als Augenzeugenbericht identifiziert worden, der beschreibt, wie ein Asteroid die biblischen Städte von Sodom und Gomorra vor 5.000 Jahren zerstörte.
Wissenschaftler vermuten, dass die Symbole der Tontafel einen detaillierten Bericht darüber geben, wie ein kilometerlanger Asteroid die Region traf, was Tausende von Opfern kostete und mehr als eine Million Quadratkilometer verwüstete.
Der Einschlag, der einer Explosion von mehr als 1.000 Tonnen TNT entsprach, hat vermutlich einen der größten je erfolgten Erdrutsche zur Folge gehabt.
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Die Geschichte im Alten Testament beschreibt, wie Gott die „frevlerischen Sünder“ von Sodom mit Feuer und Schwefel zerstörte, er aber Lot, dem einzigen guten Menschen der Stadt, erlaubte, mit seiner Familie zu fliehen.
Diese Theorie ist das Werk von zwei Raketen-Ingenieuren -- Alan Bond und Mark Hempsell -- die die letzten acht Jahre damit verbracht haben, das archäologische Puzzle zusammenzufügen.
Das Herzstück dieser Theorie besteht aus einer Tontafel, die Planisphäre genannt wird. Sie wurde vom viktorianischen Archäologen Henry Layard in den Trümmern der Bibliothek des königlichen Palastes in Nineveh gefunden.
Mit Hilfe von Computern, die den nächtlichen Sternenhimmel vor tausenden von Jahren nachbilden können, gelang es ihnen, die Beobachtung, die auf der Tafel -- eine Kopie von 700 v. Chr. von Notizen über den nächtlichen Sternenhimmel aus der Sicht eines sumerischen Astrologen, aus einer der frühesten Zivilisationen der Welt -- festgehalten ist, auf kurz vor dem Sonnenaufgang des 29. Juni des Jahres 3123 v. Chr. zu datieren.
Die eine Hälfte der Tontafel beschreibt Planetenpositionen und Wolken, während die andere Hälfte den Verlauf eines Objektes beschreibt, welches mit hoher Geschwindigkeit durch den Himmel zog und wie eine „Steinkugel“ aussah.
Diese Beschreibung passt gut zu einem Typ von Asteroiden, der Aten-Typ genannt wird, und der die Sonne in der Nähe der Erde umkreist. Seine Flugbahn muss ihn auf Kollisionskurs mit dem Ötztal gebracht haben. [In Österreich. Mit anderen Worten, diese Geschichte hatte mit Abraham und Lot in Palästina nichts zu tun!]
„Dieser Asteroid kam in einem ganz flachen Winkel herein -- nur rund sechs Grad -- und streifte die Spitze des Berges „Gamskogel“, der ca. 11 km von Köfles entfernt ist,“ sagte Hempsell.
„Dies führte zur Explosion dieses Asteroiden und verwandelte ihn in einen Feuerball, als er weiter das Tal hinunter raste.“
© APEXBiblische Proportionen: Forscher behaupten, dass die Tontafel ein Augenzeugenbericht über jenen Asteoriden ist, der für die Vernichtung von Sodom und Gomorrah, wie im alten Testament beschrieben, verantwortlich war
„Als er in Köfles einschlug, erzeugte dies eine enorme Druckwelle, die den Felsen pulverisierte und den Erdrutsch auslöste. Aber weil er nicht solide war, entstand kein Krater.“
„Die Explosion muss eine Pilzwolke erzeugt haben, mit einer Staubfahne, die hunderte von Kilometer weit sichtbar gewesen sein muss.“
Hempsell meinte weiterhin, dass ein anderer Teil der Tontafel, welche einen Durchmesser von 18 cm aufweist und wie eine Steinkugel geformt ist, eine Staubfahne in der Morgendämmerung des darauffolgenden Tages beschreibt.
„Man muss den Zusammenhang kennen, bevor man sie übersetzen kann,“ sagte Hempsell von der Universität in Bristol.
Geologen haben das Alter des Erdrutsches auf ungefähr 9.000 Jahre geschätzt, sehr viel früher als die sumerische Aufzeichnung. Nach Meinung von Hempsell, der ein Buch über diese Theorie herausgegeben hat, könnten Verunreinigungen in den Proben des Asteroiden frühere Versuche der Datierung verfälscht haben.
Verschiedene Wissenschaftler haben diese Befunde, welche in dem Buch
A Sumerian Observation of the Köfel’s Impact Event erschienen sind, kritisiert.
John Taylor, ein pensionierter Experte in Nahost-Archäologie am Britischen Museum, meinte „dass es keine Beweise dafür gibt, dass die Sumerer in der Lage waren, solch präzise astronomische Aufzeichnungen zu machen, während unsere Kenntnisse der sumerischen Sprache unvollständig sind.“
„Ich bin von diesen Resultaten nicht überzeugt,“ fügte er hinzu.
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