Dresden. Mit starken Wetterextremen hat sich der Klimawandel 2013 in Sachsen deutlich bemerkbar gemacht. Ein extrem dunkler Winter, die starke Märzkälte und das Hochwasser im Sommer hätten Mensch und Umwelt zu schaffen gemacht, teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie am Donnerstag in Dresden mit. „Die Zunahme der Wetterextreme ist auf den Klimawandel zurückzuführen“, sagte Klimaexperte Walter Schmidt.

Nur 110 Sonnenstunden gab es demnach in Dresden im Winter 2012/13 - 64 Stunden weniger als im Mittel von 1961 bis 1990. Diese Messung ist laut Experten exemplarisch: Auch andernorts in Sachsen war es der dunkelste Winter seit Beginn der Messreihe.

Schimmelige Gerste - kleine Kartoffeln

Vor allem die Landwirtschaft litt unter den Folgen der langen Frostperiode und des nassen Frühsommers. Die Wintergerste sei vielerorts durch Schneeschimmel und Fäulnis geschädigt, teilten das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und der Deutsche Wetterdienst mit. Die Nässe förderte dann später den Pilzbefall der Körner. Nur 65 Prozent des benötigten Wintergerstensaatguts konnte produziert werden.

Kartoffeln konnten durch die lange Kältephase oft erst im Mai, vereinzelt erst im Juni ausgepflanzt werden. Die Flut im Juni förderte bakterielle Erkrankungen der Pflanzen. Im Juli war es dann warm und trocken - auch das wirkte sich negativ auf die Ernte aus. Die Bauern fuhren vielerorts niedrige Erträge und kleine Kartoffeln ein.

Klimawandel: Regionalkonferenz in Leipzig

Das Thema Klimawandel und Wassermanagement in der Landwirtschaft beschäftigt am 2. und 3. April Experten in Leipzig. Die Regionalkonferenz des Bundes und der Länder Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt steht unter dem Motto „Trockenregionen im Klimawandel - Herausforderungen für die Landnutzung“.

dpa