Durchgeführt wurde das Experiment von Manuela Martins-Green, Professorin für Zellbiologie an der UCR. Anhand von Labormäusen simulierte sie die Bedingungen, denen Menschen ausgesetzt sind, wenn sie Rauchrückstände einatmen. Bevor die Mäuse in das Experiment eingeführt wurden, wurden die Oberflächen und der Staub der Umgebung mit Rückständen von verbranntem Tabak kontaminiert. Die Mäuse waren also keinem unmittelbaren Rauch ausgesetzt. In einer Pressemitteilung der UCR erklärte Martins-Green: „Wir haben herausgefunden, dass in der Leber und in der Lunge signifikante Schäden auftreten. Die Wunden der Mäuse sind langsamer geheilt. Außerdem zeigten die Mäuse Anzeichen von Hyperaktivität.“ Die Details des Experiments sind online nachzulesen. Hier sind die wesentlichen Punkte, die aus der Veröffentlichung der UCR hervorgehen:
- Bei den Mäusen kam es zu einem Anstieg nicht-alkoholischer Fettlebererkrankungen.
- Die Lungen entzündeten sich und waren anfällig für Fibrose (krankhaftes Zellwachstum).
- Das Risiko für obstruktive Lungenerkrankungen stieg an.
- Wunden der Mäuse heilten langsamer, ähnlich wie bei Rauchern nach Operationen.
- Dank der kleinen, durch Nikotin verursachten Rauschzustände wurden die Mäuse hyperaktiv.
Eine Zeit lang konnten selbst leidenschaftlichste Raucher ihre Mitmenschen in Sicherheit wiegen, indem sie mit ihrer Zigarette vor die Tür gingen. Die neue Studie erinnert an die erste Diskussion um passives Rauchen in den 90ern, als Rauchen plötzlich zu einem Verbrechen gegen die Menschheit wurde und du damit rechnen musstest, dass man dir bei einem Minor-Threat-Konzert die Zigarette aus dem Mund schlägt.
Der Begriff „Dritthandrauch“ klingt natürlich absurd. Es bedarf keines großen Vorstellungsvermögens, um die Kommentatoren wettern zu hören: „Was kommt als nächstes? Viert-, Fünft- und Sechsthandrauch?“ Deshalb sollten sich Anti-Rauch-Missionare den großen PR-Gefallen tun und einfach bei „Passivrauchen“ bleiben - auch wenn das deutsche Wikipedia den Begriff schon aufgegriffen hat. Wenn Nikotin- oder Teerrückablagerungen aus Tabakrauch Partikel wie das radioaktive Polonium-210 enthalten, was der Fall zu sein scheint, besteht Krebsgefahr - egal, durch wie viele symbolische „Hände“ sie vorher gewandert sind.
In jedem Fall könnte die Studie unserem Verstand gut tun. In den USA und vielen anderen wohlhabenden Ländern fühlen sich die Raucher durch Vorschriften bevormundet und an den Rand gedrängt. Wie VICE-Leser wissen, kriegen es ärmere Länder allerdings noch immer nicht hin, Kinder vom Rauchen abzuhalten. Informationen wie diese könnte die Zahl der Todesfälle, die auf passives Rauchen zurückzuführen sind, vielleicht eindämmen. Derzeit gibt es weltweit 600.000 pro Jahr, und der Trend geht erstaunlicherweise noch immer aufwärts.
Und militante Rauch-Gegner können sich nun endlich wieder mit sinnvolleren Dingen beschäftigen als dem hirnrissigen Versuch, E-Zigaretten zu verbieten.
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