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© Farsnews
Die fliegende Untertasse « Zohal ». Erinnerungen aus der Anfangszeit des farbigen Science-Fiction-Films werden wach.

Die neueste Wunderwaffe aus iranischer Produktion dient angeblich der Luftaufklärung. Die globale UFO-Community vermutet hingegen ein Selbsttäuschungsmanöver.

Um die iranische Traumfabrik, die Wunderwaffen wie Schnellbote, Drohnen und Roboter am Laufband produziert, war es zuletzt still geworden. Dann verkündete die staatliche Nachrichtenagentur Farsnews am Montag pünktlich zum iranischen Neujahrsfest die Fertigstellung einer im Iran entwickelten, unbemannten fliegenden Untertasse.

«Zohal» (persisch Saturn) soll demnach vor allem für Luftbilder eingesetzt werden und ist mit einem Autopiloten, GPS und zwei Full-HD-Kameras ausgerüstet.

Das mitgelieferte Bild (siehe Bildstrecke oben) sorgte zunächst für Verwirrung, da nicht klar war, ob es sich um einen Platzhalter oder tatsächlich um «Zohal» handelte. Nicht der ganzen Welt mitzuteilen, wie das selbst entwickelte Aufklärungsgerät genau aussieht, würde durchaus Sinn ergeben.

Nachrichtenagentur verschlimmbessert

Doch die Aufnahme ist derart unscharf und grobkörnig, dass sie eher an einen Science-Fiction-Film aus den 50er Jahren erinnert. «Zohal» lief so Gefahr, zum Gespött zu werden. Prompt lieferte eine andere iranische Nachrichtenagentur (ISNA) in ihrer Meldung ein anderes Bild (siehe Bildstrecke oben), das wesentlich morderner daherkommt - und beschwört damit neues Ungemach herauf.

Die internationale UFO-Community identifizierte «Zohal» umgehend als kanadischen «DraganFlyer X6», der allerdings mehr Ähnlichkeit mit einem Helikopter als einer fliegenden Untertasse hat. Das Bild ist mit jenem auf der offiziellen Website des kanadischen Herstellers identisch.

Vielleicht wurde gar nichts entwickelt

Vermutlich aufgeschreckt durch die peinliche Enthüllung hat Farsnews inzwischen reagiert und ihr ursprüngliches Bild von der fliegenden Untertasse ausgetauscht. Das darauf abgebildete Gerät sieht dem «DraganFlyer X6» aber nur entfernt ähnlich.

Fazit: Vielleicht haben die iranischen Tüftler eine fliegende Untertasse gebaut, vielleicht einen kanadischen «DraganFlyer X6» auf dem Schwarzmarkt erworben, vielleicht haben sie ihn dreist kopiert. Vielleicht haben sie auch gar nichts gebaut.