Viele Tote und Hunderttausende Haushalte ohne Strom: Heftige Stürme haben in den USA und auf den britischen Inseln erneut Chaos angerichtet. Ein besonders tragischer Unfall ereignete sich in New York: Ein Schneepflug hat eine schwangere Frau auf einem Parkplatz gerammt. Für die 36-Jährige kam jede Hilfe zu spät, ihr Baby überlebte.
© Reuters
Beim Kampf gegen die Schneemassen in den USA ist es zu einem tragischen Unfall gekommen. Eine schwangere Frau wurde nach übereinstimmenden Medienberichten am Donnerstag auf einem Parkplatz in New York von einem Schneepflug angefahren. Die 36-Jährige erlag ihren Verletzungen. Ihr Baby konnte in einer Notoperation per Kaiserschnitt gerettet werden, es schwebt aber in Lebensgefahr.
Durch den neuen Schneesturm in den USA sind laut Medienberichten insgesamt bereits bis zu 18 Menschen getötet worden. Die meisten von ihnen seien bei Verkehrsunfällen gestorben, hieß es am frühen Freitagmorgen. Während einige Medien von insgesamt 16 Todesopfern sprachen, waren es bei anderen bereits 18. Hunderttausende Menschen waren zudem landesweit weiter ohne Strom. Und die Meteorologen verbreiteten wenig Hoffnung auf ein Ende der Eiseskälte:
Der Sturm in den USA sollte am Freitag weiter nach Nordosten in Richtung Boston und New York ziehen, wo mit knapp 40 Zentimetern Schnee gerechnet wurde.
In weiten Teilen Notstand verhängtDer neue Wintersturm hat die Menschen im Süden und Osten der USA eiskalt erwischt. Präsident Barack Obama verhängte bereits über weite Teile von Georgia und South Carolina den Notstand. Erst in der vergangenen Woche war ein Schneesturm über den Nordosten der USA hinweggezogen. Auch in den eigentlich sonnenverwöhnten Südstaaten hatte Winterwetter vor zwei Wochen für Chaos gesorgt.
Wie bei vergangenen Wetterkapriolen verschlimmerte die teils marode Infrastruktur der USA die Lage deutlich. Schon einige Zentimeter des nassen, schweren Schnees genügten, um Äste oder Bäume auf Strommasten stürzen zu lassen und so ganze Straßenzüge von der Stromversorgung abzukoppeln. Einige Häuser und Betriebe waren seit Tagen ohne Strom.
Seit Beginn der Schneefälle am Mittwoch fielen fast 9000 Flüge aus, wie die Website Flightaware.com, die allerdings keinen Unterschied zwischen wetterbedingten und technischen Ausfällen macht, meldete.
In Großbritannien 80.000 Menschen ohne StromAuch In Großbritannien schlägt das Wetter heftige Kapriolen. Am Donnerstag waren 80.000 Haushalte ohne Strom, in Irland sogar 190.000, wie die Energieversorger mitteilten. Stürme mit Windgeschwindigkeiten von deutlich mehr als 100 Kilometern pro Stunde hatten in der Nacht zum Donnerstag Stromleitungen gekappt.
Allein in Großbritannien galten für 16 Regionen in drei Grafschaften Sturmwarnungen, die Lebensgefahr für die Bewohner bedeuten können. Mehrere Menschen wurden bei Räumungsarbeiten verletzt. In Manchester wurde ein Mann von einer durch die Luft gewirbelten Zaunlatte bewusstlos geschlagen.
Viele Menschen verließen ihre Häuser aus Furcht vor den Fluten - inzwischen stehen im Süden Englands große Flächen unter Wasser. Mehrere Zugverbindungen in Großbritannien und Irland sind unterbrochen, nachdem Erdrutsche und Unterspülungen die Gleise zerstört hatten. In einem Zug von London nach Edinburgh waren in der Nacht Hunderte Fahrgäste für Stunden eingeschlossen. Für die britischen Inseln erwarten Wetterexperten in den kommenden Tagen weitere Stürme und nochmals heftige Regenfälle.
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