© RudolphDonald Bäcker (links) mit Burghard Gammelin zu Beginn des Vortrages über den Klimawandel.
Walsleben - Meteorologe Donald Bäcker glaubt nicht an die Erderwärmung. Wahrscheinlicher sei eine längere Phase der Abkühlung, sagt der Walslebener am Freitagabend im Gemeindezentrum bei seinem Vortrag über den Klimawandel. Der könne sich viel übler auswirken.Bäcker ist deutschlandweit bekannt, nicht zuletzt, weil er im ARD-Frühstücksfernsehen das Wetter moderiert. Zuvor hatte er die inzwischen auf Automatikbetrieb umgestellte Wetterstation am Ruppiner See in Neuruppin geleitet.
Dorfbürgermeister Burghard Gammelin empfängt ihn herzlich: „Donald Bäcker wird seine Sicht auf den Klimawandel vorstellen.“ Es sei eine andere als die landläufige. Gammelin findet: „Erkannte Gefahr ist gebannte Gefahr“ und wünscht sich von den gut 20 Zuhörern, dass sie am Ende ihre eigenen Schlüsse ziehen.
Weil zurzeit die von Natur und Menschen gemachte Katastrophe in Japan alles überschattet, steht auch am Beginn dieses Vortrags der Blick dorthin. Bäcker nennt es „ein Glück, dass nur zehn Prozent der deutschen Energie aus Atomkraft stammen“. Konzentrierte Windparks in der Nord- und Ostsee wären eine gute Variante umweltfreundlicher Energiegewinnung. Auch deutsche Atomkraftwerke seien nicht sicher. Hier gebe es zwar keine Tsunamis, doch „es ist vorstellbar, dass Terroristen Kraftwerke attackieren“. Vor der Strahlung aus Japan aber brauche hier in Europa niemand Angst zu haben. Extrem wenig davon komme an, viel weniger als einst von Tschernobyl. Bäcker: „Wer Wildschweinbraten oder Pilze ist, bekommt wahrscheinlich mehr Tschernobyl-Strahlung ab als die, die uns demnächst von Japan her erreicht.“
Jetzt geht es ans Klima. Bäcker belegt anhand von Kurvendiagrammen,
dass es im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte mehrfach kältere und wärmere Perioden gab. So machte im 17. Jahrhundert eine kleine Eiszeit den Europäern das Leben schwer. Die Alten Meister aus den Niederlanden haben die gefrorenen Grachten auf ihren Bildern festgehalten. Es gab Missernten und vermehrte „Hexen“-Verbrennungen: „Irgendwer musste ja schuld daran sein, dass die Menschen derart litten.“ Im 13. Jahrhundert hingegen sei es im Winter oft gar nicht kalt geworden. In Aufzeichnungen steht, dass Kirchen zu Heiligabend mit frisch gepflückten Blumen geschmückt wurden.
Kaum ein gutes Haar lässt Becker an einigen seiner Kollegen. Klimaforschung sei heutzutage ein Sektor, der sehr stark von Sponsoren abhänge: „Wenn ein Forscher sagt, dass wir alle sterben werden, weil es immer heißer wird, kriegt er gleich noch eine Fördermillion. Schließlich muss dagegen ja etwas unternommen werden.“ Bäcker selbst glaubt viel eher daran, dass es für eine gewisse Zeit
deutlich kälter werden könnte: „Weil alle nur von der Erderwärmung reden, haben wir kein Sicherheitskonzept für den Fall, dass es eisig wird.“ Die Kraft der Sonne habe in den vergangenen 25 Jahren nachgelassen: „
Etwa stimmt nicht mit ihr.“ Der Winter 2009/10 sei in Deutschland sogar extrem kalt gewesen.
Kommentar: Lesen Sie diesen Artikel, wo ein Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Hexenverfolgung hergestellt wird: Klimawandel führte mit zur Hexenverfolgung