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© dpaIn Uganda treten vermehrt Ebola-Fälle auf
Das Ebola-Virus hat weltweit Menschen aufgeschreckt: Es breitet sich schnell aus. Ein Heilmittel gibt es nicht. Experten verzweifeln. Bislang forderte der Erreger mehr als 60 Todesopfer, die meisten in Westafrika. Kann das Virus dennoch bald gestoppt werden?

Der Feind ist lautlos, nicht zu sehen und oft tödlich. Schon sein Name löst bei vielen Menschen eine tiefsitzende Angst aus: Ebola. Für viele klingt das nach unkontrollierbarer, furchtbarer Bedrohung. Im westafrikanischen Guinea hat das Virus in den vergangenen Wochen mehr als 60 Menschen getötet. Im Nachbarland Liberia gab es am Mittwoch einen weiteren Verdachtsfall in der Hauptstadt Monrovia.

Ebola bedroht wie wenige andere Viren das Leben eines Erkrankten. Es gibt weder ein Heilmittel noch eine Impfung. An dem sogenannten hämorrhagischen Fieber, das mit Blutungen einhergeht, sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 20 bis 90 Prozent der Patienten. Gleichwohl tritt die Krankheit weltweit recht selten auf. Deutschland ist nach Meinung von Experten kaum gefährdet.

Tote sollten nicht angefasst werden

In Guinea selbst herrscht Furcht vor der Seuche. „Die Leute hier haben natürlich Angst. Sie sehen Menschen sterben“, sagt Roland Berehoudougou. Er arbeitet für das Kinderhilfswerk Plan International in Guineas Hauptstadt Conakry. Berehoudougou bekämpft Ebola vor allem mit Informationen. „Wir unterstützen die Massenmedien und die Schulen. Prävention ist jetzt das Beste, was wir tun können“, sagt der gebürtige Burkiner. Erkrankte dürfen maximal mit Handschuhen, Tote gar nicht angefasst werden. Tierisches muss vollständig durchgebraten sein, bevor es gegessen werden kann. Schon einfache Hygieneregeln können momentan lebensrettend sein.

Den Weg in menschliche Körper fand Ebola nach Angaben der WHO einst über erkrankte Tiere des Regenwaldes. Die ersten Fälle wurden 1976 im Sudan und im Kongo gemeldet. Die Patienten dachten wohl zunächst, sie hätten sich eine herkömmliche Erkältung eingefangen: Sie bekamen Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Doch dabei blieb es nicht.

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© dpaHohes Fieber, innere Blutungen: Gegen Ebola gibt es weder eine Impfung noch ein Heilmittel
Bei Ebola folgen Erbrechen, Durchfall und ein Rückgang der Nieren- und Leberfunktion. Zudem bluten viele Patienten stark, auch aus der Nase und der Harnröhre. Nach Angaben der WHO starben 1976 im Sudan 53 Prozent der Erkrankten, im Kongo gar 88 Prozent. Angesteckt hatten sie sich über Körperflüssigkeiten wie Blut, Schweiß und Urin infizierter Tiere und Menschen.

„Wenn jemand an Ebola erkrankt, können Ärzte nur die Symptome behandeln. Gegen die Dehydrierung kann man Infusionen geben, zudem etwas gegen das Fieber oder gegen Schmerzen“, sagt die Tropenmedizinerin Esther Sterk von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Sie hat seit 2007 bereits vier Ebola-Ausbrüche in Uganda und im Kongo miterlebt. Die Ärzte behandeln ihre Patienten dann mit Schutzanzügen und Brillen geschützt. Verlieren die Erkrankten das Bewusstsein, gibt es meist keine Hoffnung mehr. Die meisten Opfer sterben nach Sterks Angaben etwa 10 bis 14 Tage nach Auftreten der ersten Symptome.

Ebola-Name stammt von Fluss im Kongo

Seit 1976 hat die WHO regelmäßig Ebola-Ausbrüche dokumentiert, vor allem in abgelegenen Dörfern Zentral- und Westafrikas nahe von Regenwäldern. Bei den größeren Orten erkrankten jeweils einige Hundert Menschen. 2009 rückte die Krankheit auch nah an Deutschland heran: In einem Hamburger Tropeninstitut verletzte sich eine Forscherin an einer Spritze, die zuvor mit Viren in Berührung gekommen war. Rund drei Wochen - die maximale Inkubationszeit - wurde sie von der Außenwelt abgeschirmt, bevor Entwarnung gegeben werden konnte.

Um Ebola den Garaus zu machen, wäre ein funktionierender Impfstoff wohl das beste Mittel. Die WHO geht jedoch davon aus, dass das noch Jahre dauern kann - sollte es überhaupt funktionieren. Bis dahin wird das Virus wohl noch häufig Menschen auf dem Globus aufschrecken. Da hilft auch nicht, dass sein Name eigentlich einen recht friedlichen Ursprung hat: den Ebola-Fluss im Kongo. In seiner Nähe befand sich das Dorf, in dem die Krankheit erstmals registriert wurde.