Vor der Nordküste Chiles hat sich erneut ein heftiges Seebeben ereignet, erste Tsunami-Wellen trafen aufs Festland. Präsidentin Michelle Bachelet musste in Sicherheit gebracht werden.
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Santiago de Chile - Ein heftiges Nachbeben der Stärke 7,6 hat in Nordchile erneut einen Tsunami ausgelöst. Die chilenische Erdbebenwarte SCN ortete am Mittwochabend (Ortszeit) das Epizentrum vor der Küste von Iquique - ebenso wie bei dem Beben der Stärke 8,2 vom Vortag, das sechs Menschen das Leben kostete.


Das Epizentrum des Bebens lag nach Angaben des US-amerikanischen Geological Survey in einer Tiefe von rund 20 Kilometern. Der Notfalldienst Onemi löste für die Küste nördlich von Antofagasta Tsunami-Alarm aus. Angaben der chilenischen Marine zufolge erreichten erste Tsunami-Wellen bereits die Küste. Diese sollen allerdings nur eine Höhe von knapp einem Meter gehabt haben. Die Tsunami-Warnung für Chile und Peru wurde inzwischen aufgehoben.


Kommentar: In der letzten Woche gab es noch mehr Ereignisse in dieser Region:



Mehrere Landstraßen wurden bei dem Nachbeben durch Geröll blockiert, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete. Berichte über neue Opfer oder schwerere Schäden gibt es bislang nicht.

Präsidentin in Sicherheit gebracht

Staatschefin Michelle Bachelet, die nur 40 Meter von der Küste in einem Hotel untergebracht war, wurde nach dem Beben in Sicherheit gebracht. In sicherer Höhe kam sie danach mit dem Notfallstab zusammen, wie das chilenische Fernsehen berichtete. Die Präsidentin war am Mittwoch nach Nordchile geflogen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu verschaffen.

Bei dem stärksten Beben seit 1877 hatten sich am Dienstag knapp eine Million Menschen vor der Tsunami-Gefahr in Sicherheit gebracht. Die bis zu 2,5 Meter hohen Wellen zerstörten zahlreiche Fischerboote in Iquique.Chile liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einem besonders erdbebengefährdeten Gebiet. Im Februar 2010 ereignete sich vor der Küste des Landes etwa 235 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile ein Beben der Stärke 8,8. Mehr als 500 Menschen kamen ums Leben.