Isolierstation ebola quarantäne
© afp"Ärzte ohne Grenzen" arbeiten in einer Isolierstation in Guinea.
Nach einer Attacke auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat das von einer Ebola-Epidemie gebeutelte Guinea die Bevölkerung zur Ruhe aufgerufen. Die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen (MSF) sei "unbezahlbar", teilte die Regierung in Conakry mit. Zuvor hatte MSF die Behandlung von Ebola in Macenta im Südosten des Landes aussetzen müssen, nachdem eine wütende Menge eines der Hilfszentren attackiert hatte.


Kommentar: Das ist höchst kurios. Warum würde eine Menschenmenge ein Ebola-Behandlungszentrum angreifen, wenn es bekannt ist, dass Ebola höchst ansteckend und tödlich ist?


Hintergrund waren Gerüchte, dass Ebola in Guinea eigentlich nicht vorkomme und Ausländer das Virus eingeschleppt hätten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Organisation Ärzte Afrikas kontrollierten am Flughafen von Conakry ausreisende Flugpassagiere, um sicherzustellen, dass keine Infizierten das Land verlassen. Die Reisenden würden mit Hilfe von Fragebögen und Befragungen auf mögliche Symptome überprüft, sagte ein Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisation Ärzte Afrikas. Die Gesundheitsteams sind seit Donnerstag rund um die Uhr im Einsatz.

Das Ebola-Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen. In 25 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) tödlich, die Sterblichkeit ist dabei abhängig vom Erregerstrang. Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen Ebola.

Das Virus war bislang fast ausnahmslos in Zentralafrika aufgetreten. Seit Anfang des Jahres stellten die Gesundheitsbehörden im westafrikanischen Guinea dann 137 Fälle von möglicher oder bestätigter Ebola-Erkrankung fest. In den vergangenen Wochen starben 86 Menschen. Verdachtsfälle traten auch in Sierra Leone, Liberia und Mali auf. Ärzte ohne Grenzen warnte vor einer Ebola-Epidemie in "bislang unbekanntem Ausmaß".