Monsanto Roundup
© unbekannt
Eine neue wissenschaftliche Studie, die in der Zeitschrift Toxicology veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass der weltweit meistverkaufte Unkrautvernichter Roundup, der bei sämtlichen genmanipulierten Pflanzen verwendet und auch als »harmloses« Garten-Herbizid verkauft wird, einen giftigen Cocktail enthält, der das Gehirn schädigt. Die Ergebnisse bestätigen die Rattenstudie, die 2012 unter Leitung von Prof. Gilles-Éric Séralini an der französischen Universität Caen durchgeführt wurde. Besonders schockierend ist dabei, dass dieselbe Institution, der die Sicherheit unserer Nahrungsmittel obliegt, die EFSA in Parma (Italien), solche Studien ignoriert und weiterhin unabhängige Tests ablehnt, die zum Verbot von Roundup und GVO führen könnten.

Die Studie war überschrieben: »Mechanisms underlying the neurotoxicity induced by ghyphosate-based herbicide in immature rat hippocampus: Involvement of glutamate excitotoxicity« [zu Deutsch etwa: Mechanismen, die der durch Glyphosat-basierte Herbizide induzierten Neurotoxizität auf den Hippocampus unreifer Ratten zugrunde liegen: Beteiligung von Glutamat-Exzitotoxizität]. Untersucht wurde die Neurotoxizität von Roundup® auf den Hippocampus unreifer Ratten nach akuter (30 Minuten) und chronischer Exposition (Schwangerschaft und Säugezeit). Es ist die erste Studie, die den bisher unbekannten Mechanismus aufdeckt, durch den das bekannteste GVO-Herbizid das Gehirn schädigt.

Bisher haben sich sowohl Monsanto als auch die Gentechnik-Agrobusiness-Lobby und Monsanto-freundliche Aufsichtsbehörden geweigert, eine solche Verbindung zu untersuchen, trotz zunehmender Hinweise darauf, dass Landwirte bei massivem Einsatz von Roundup oder ähnlichen unkrautvernichtenden Chemikalien neurodegenerative Störungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickeln. Da sich ein kausaler Zusammenhang wissenschaftlich nicht beweisen ließ, konnten Monsanto und Co. behaupten, es sei reiner »Zufall«. Doch jetzt ist dieser Kausalitätsmechanismus identifiziert worden.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass »neurodegenerative Erkrankungen häufig mit glutamaterger Exzitotoxizität und oxidativem Stress in Zusammenhang stehen«. Genau das nahmen sie genauer unter die Lupe.

Es zeigte sich, dass die akute Exposition mit Roundup® ein Eindringen von Kalzium in Neuronen induziert, was oxidativen Stress und den Tod neuraler Zellen zur Folge hat. Außerdem beobachteten die Forscher, dass das Herbizid auf die Enzyme wirkte, deren Dysregulation mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird. Darüber hinaus wurden nach akuter Exposition die drei folgenden Effekte festgestellt:
  1. Anstieg der Aminosäure Glutamat an den Verbindungsstellen, an denen die Neuronen kommunizieren (synaptischer Spalt), die bei übermäßiger Freisetzung exzitotoxische/neurotoxische Wirkung in Neuronen entfalten kann.
  2. Rückgang des neuroprotektiven Antioxidans Glutathion.
  3. Anstieg der »Hirn-Ranzigkeit«, d.h. der Lipidperoxidation, charakterisiert durch Exzitotoxizität (Überstimulierung der Neuronen) und oxidative Schädigung.
Die Schlussfolgerung: »Zusammengenommen zeigten diese Resultate, dass Roundup® zu exzessiven extrazellulären Glutamat-Werten und dementsprechend zu einer Glutamat-Exzitotoxizität und oxidativem Stress im Hippocampus von Ratten führen könnte.«

Das bedeutet, dass weitere unabhängige Studien über die kombinierte Wirkung von Roundup und »Roundup-resistentem« GVO-Saatgut dringend erforderlich sind.

Bis bestätigte Ergebnisse vorliegen, die unabhängig vom Einfluss Monsantos oder dessen gekaufter Wissenschaftler bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA oder bei der amerikanischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FDA vorliegen, dürften Roundup und andere Herbizide, die Glyphosat-Verbindungen enthalten, nicht verwendet werden.