Coronavirus Mers
© unbekanntDas neue Coronavirus Mers ist laut Experten eine globale Bedrohung
Das gefährliche Coronavirus Mers breitet sich in Saudi-Arabien immer schneller aus: Seit Auftauchen des Erregers im September 2012 ist die Zahl der Todesopfer in Saudi-Arabien auf 81 gestiegen.

Eine neue Welle von Mers-Infektionen beunruhigt die Menschen in Saudi-Arabien. Jüngst sind zwei weitere Menschen Opfer des gefährlichen Mers-Virus geworden.

Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilte, starb ein chronisch kranker 73-Jähriger in Riad an der von dem Erreger ausgelösten Atemwegserkrankung, ebenso wie ein 54-Jähriger in Dschidda. Dort hatte die Zahl der Infektionen mit dem Erreger zuletzt zugenommen.

Insgesamt wurden 17 neue Infektionsfälle in vier Städten bekannt. Seit September 2012 starben 81 Menschen in Saudi-Arabien an dem Virus, insgesamt 261 infizierten sich mit dem Erreger. Alleine in der vergangenen Woche waren 23 neue Fälle hinzugekommen.

Zudem war im Nachbarland Jemen der erste Todesfall durch Mers gemeldet worden. In Malaysia starb ein Mann durch das Coronavirus, der zuvor zu den heiligen Stätten des Islam in Saudi-Arabien gepilgert war.

König entlässt Gesundheitsminister

Wegen des jüngsten Anstiegs der Infektionen mit dem gefährlichen Mers-Virus in Saudi-Arabien hat König Abdullah den Gesundheitsminister des Landes entlassen. Minister Abdullah al-Rabiah sei durch einen königlichen Erlass seines Amtes enthoben worden, berichtete die amtliche saudische Nachrichtenagentur SPA.

In einer Erklärung am Sonntagabend hatte al-Rabiah noch betont, das Ministerium tue alles, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern. Seine Agenden werden nun vorübergehend von Arbeitsminister Adel Fakih übernommen. Al-Rabiah wurde zum Berater des Königshauses ernannt.

Nierenversagen und Lungenentzündung

Der Erreger Mers-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation WHO nach den jüngsten Angaben 243 Infektions- und 93 Todesfälle registriert, die meisten davon in Saudi-Arabien. Mers ähnelt Sars, einer anderen Atemwegserkrankung, an der 2003 etwa 800 Menschen starben.

Das Mers-Virus gehört zur Gruppe der Coronaviren, die Vögel, aber auch Säugetiere infizieren. Einer Studie zufolge könnte es von Fledermäusen stammen, Anzeichen einer Infektion wurden aber auch in Dromedaren gefunden - ein eindeutiger Nachweis des Ursprungs steht noch aus. Derzeit laufen unter anderem Untersuchungen bei Kamelen, Fledermäusen, Ziegen, Schafen, Hunden, Katzen und Nagetieren.

Gesundheitsexperten sind über die hohe Sterblichkeitsrate bei Mers-Infizierten besorgt. Sie befürchten eine weltweite Epidemie, sollte das Virus zu einer leicht übertragbaren Form mutieren. Auch die WHO hat das neue Coronavirus als sehr gefährlich eingestuft.