Wolf
© unbekanntNoch niemals zuvor gelang einem Vorarlberger, was dem Feldkircher Pensionist Erwin Schuchter gelang
Tschagguns, Feldkirch - Es sei keine Sensation mehr, sagt Wildbiologe Hubert Schatz. Und trotzdem: Der Bildbeweis von einem Wolf, der durch Vorarlberger Gebiet streift, hat eine historische Dimension.

Noch niemals zuvor nämlich gelang einem Vorarlberger, was dem Feldkircher Pensionisten Erwin Schuchter gelang - einem Wolf am helllichten Tag zu begegnen. Und diesen dann auch noch zu fotografieren. Lesen Sie die ganze Geschichte in den VN.

Vermutlich Tier aus Graubünden

Bei dem fotografierten Tier handle es sich “höchstwahrscheinlich um einen Calanda-Wolf aus Graubünden”, so der Vorarlberger Wildbiologe Hubert Schatz. Bereits 2009 soll in der Vorarlberger Talschaft Montafon im Grenzgebiet zur Schweiz ein Wolf aufgetaucht sein - der erste Nachweis nach über 150 Jahren. Heuer wurde am 11. April im Berggebiet bei Tschagguns im Montafon Kot gefunden, der von einem Wolf stammen könnte. Wildbiologe Schatz sandte den Fund zu Experten nach Graubünden, wo im Calanda-Massiv seit einigen Jahren aus Italien zugewanderte Wölfe leben. Die Schweizer Fachleute schickten den Kotfund in ein Institut nach Lausanne, wo eine DNA-Untersuchung Gewissheit bringen soll. Das Ergebnis dürfte in etwa zwei Wochen vorliegen.

Nur auf der Durchreise?

Er sei gespannt, ob es sich “womöglich um das selbe Tier handelt, dessen Kot wir im Montafon entdeckten”, so Schatz zu der Sichtung. Dass Wölfe auch auf Vorarlberger Gebiet wieder präsent werden könnten, war laut dem Biologen zu erwarten. Es stelle sich derzeit die Frage, ob der Jungwolf nur auf Durchreise war, oder ob seine Anwesenheit ein Anzeichen dafür ist, dass Wölfe in Vorarlberg wieder ansässig werden. Bezüglich der Aufklärungsarbeit und des Umgangs mit einer möglichen Ansiedelung wird das Land Vorarlberg laut dem Zeitungsbericht Anfang Mai einen Wolfsgipfel veranstalten.